Inhalt: Das Kino, die höchste Kunst der Illusion, ist nach wie vor ein von Männern dominierter Beruf. Eine der wenigen Frauen, die sich international einen Namen gemacht haben, ist die französische Designerin Anne Seibel. Sie ist eine der angesehensten Designerinnen der Branche, sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten. Sie hat mit einigen der größten Namen des Kinos zusammengearbeitet, von Clint Eastwood und Woody Allen bis zu Spielberg und Benegal.
Woher nimmt sie all ihre Inspirationen, und wie schafft sie es, sich in so vielen verschiedenen Welten immer wieder neu zu orientieren? Wir folgen Anne bei der Arbeit, beim Unterrichten in La Fémis oder zu Hause und versuchen, die Geheimnisse ihrer Kunst zu entschlüsseln und dabei einen Beruf zu beleuchten, der der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannt ist.
Produktion: Valérie Grenon; Drehbuch: Tibo Pinsard; Protagonist: Raphaël Benoliel, Rick Carter, Anne Seibel, Ralph Fiennes; Kamera: Tibo Pinsard; Regie: Tibo Pinsard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein aufschlussreiches Porträt über Anne-Sophie Mutter, Schützling des verstorbenen österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan. Mit 13 Jahren wurde das Ausnahmetalent von Karajan entdeckt und als "das größte jugendliche musikalische Talent seit dem jungen Menuhin" bezeichnet. Der Film zeigt Auftritte der berühmten Violinistin und interviewt sie in ihrem Haus in Kitzbühel über ihr Leben und ihre Ideen zur Musik. Es entstanden Aufnahmen im Londoner Barbican Centre bei einem Konzert mit Tschaikowskys Violinkonzert in Op. 35, sowie beim Spiel von Sonaten von Ravel, Franck, Tartini, Sarasate und Beethoven.
Produktion: Reiner Moritz, Alan Benson; Protagonist: Anne-Sophie Mutter; Regie: Alan Benson; Drehbuch: Reiner Moritz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Anny hat drei erwachsene Kinder, ist zweimal geschieden und arbeitet als Reinigungskraft und Toilettenfrau. Nach ihrer zweiten Scheidung ist sie 46 Jahre alt und entscheidet sich, ihr Einkommen mit einer Beschäftigung aufzubessern, die mehr einbringt als andere Jobs: Mit Prostitution. Denn Anny möchte ihren Enkelkindern das Weihnachtsfest verschönern und auch sonst wird immer wieder Geld benötigt.
Über einen Zeitraum von 16 Jahren Jahre hat Helena Trestíková die lebenspraktische Anny begleitet. Ihr Film zeigt eine eigenwillige Frau, die sich der Arbeiterklasse zurechnet und sich nicht unterkriegen lässt. 1949 geboren, hat Anny zwei Gesellschaftssysteme erlebt und vergleicht deren Vor- und Nachteile. Ihre zahlreichen Schwierigkeiten kommentiert sie mit bissigem Humor. Und ein paar schöne Stunden hat sie ihrem Leben doch immer noch abtrotzen können. Dafür spielt sie Theater, singt, und arbeitet in einer tschechischen Organisation mit, die sich für die Sicherheit von Prostitutierten einsetzt. Ihre Mitstreiterinnen sind einander nicht zuletzt auch eine verlässlichere Stütze.
Der Film gewann 2021 den Hauptpreis beim DOK.fest München. Die Jury beurteilte den Film als "wunderbar intim" und "handwerklich hervorragend gemacht." Weiter hieß es:
"Helena Trestíková verbindet diese Langzeitbeobachtung meisterhaft mit einer moderaten Filmlänge. Ohne einen überflüssigen oder oberflächlichen Augenblick behandelt Trestíková ihre scheinbar gewöhnliche und doch facettenreiche Protagonistin mit großem Respekt und Behutsamkeit."
Das Festival widmete der Regisseurin gleichzeitig eine Hommage für ihr Lebenswerk. Adele Kohout (Festivalleitung): "Es kommt sicher nicht oft vor, dass ein Festival das Lebenswerk einer Filmemacherin würdigt und diese zugleich den Hauptpreis gewinnt. Aber Helena Trestíkovás neuester, außergewöhnlich bewegender und einnehmender Film 'Anny' zeigt einmal mehr, welch überragende Filmkünstlerin sie ist.
Kamera: Martin Kubala, David Cysar, Vlastimil Hamerník, Miroslav Soucek, Stano Slusný, Ervín Sanders, Jirí Chod, Brano Pazitka, Tomás Trestík, Ivan Vojnár; Regie: Helena Trestíková; Produktion: Pavel Strnad, Katerina Cerná; Sound Design: Richard Müller; Montage: Jakub Hejna; Drehbuch: Helena Trestíková Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Australier David Gulpilil (1953-2021) galt vielen als wichtigster aboriginesischer Schauspieler seiner Generation. Seine internationale Karriere begann 1970 mit Nicolas Roegs WALKABOUT.
In ANOTHER COUNTRY erzählt Gulpilil, der dem Stamm der Yolngu angehört, die Geschichte vom Zusammentreffen der heute dominanten Australischen Kultur mit der Lebensweise der Aborigines. Er zeigt, wie die traditionelle Lebensweise der Aborigines ge- und oft zerstört wurde, und welche Folgen das für die Yolngu bis heute hat.
Der Film wurde für Zuschauer gemacht, die selbst keinen Aborigine-Hintergrund haben, in der Hoffnung, die Stimme der Aborigines hörbarer zu machen.
Protagonist: David Gulpilil; Drehbuch: David Gulpilil, Rolf de Heer, Molly Reynolds; Kamera: Matt Nettheim; Produktion: Molly Reynolds, Rolf de Heer, Peter Djigirr; Montage: Tania Nehme; Regie: Molly Reynolds Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Welche Lebensrealitäten verbergen sich hinter Schlagworten wie "Parallelgesellschaft" und "kriminelle Clans"?
Auf der Suche nach Antwort porträtiert der Dokumentarfilm ANOTHER REALITY fünf in Berlin und dem Ruhrgebiet lebende junge Männer unter 40 Jahren mit Migrationsgeschichte. Die Filmemacher haben sie ausgewählt, weil sie alle im Dunstkreis krimineller Milieus leben oder gelebt haben. Ihr Umfeld ist geprägt von patriarchalen Familienstrukturen und vielen ungeschriebenen Gesetzen. Vier der fünf wurden in der Vergangenheit zu Haftstrafen verurteilt.
Die Protagonisten des Films - das sind Ahmad, Agit, Parham alias PA Sports, Kianush und Sinan alias Sinan G. Sie wurden entweder in Deutschland geboren oder sind hier zur Schule gegangen. Ihrer Familien stammen aus dem Iran, der Türkei und den Palästinensergebieten. Patriarchalische Vorstellungen von Familie prägen ihre Werte. Gleichzeitig war die Verlockung, mit kriminellen Methoden schnell reich zu werden in ihrem Leben stets präsent. Und ordentlich reich werden - das wollen sie alle.
Obwohl sie sich nach Anerkennung und Zugehörigkeit sehnen, ist ihre Integration in die deutsche Gesellschaft bestenfalls teilweise gelungen. Dabei leben sie von Kindesbeinen an in Deutschland und haben deutsche Schulen durchlaufen.
Wie kann das sein? Diese Frage steht hinter dem Film, der keine einfachen Antworten gibt und die Lebensläufe der Protagonisten für sich sprechen lässt.
Keiner der Porträtierten will je (wieder) hinter Gittern landen. Parham glaubt, dass ihm das gelingen wird. Denn er hat sich eine legale Existenz aufgebaut und hat viel zu verlieren. Unter dem Künstlernamen PA Sports verdient der Sohn von Ingenieuren mittlerweile als Rapper Millionen, betreibt ein eigenes HipHop-Label, schreibt Songs, singt, produziert andere Rapper. Einer der Künstler, die bei ihm unter Vertrag sind, ist Kianush, der in der Brennpunkt-Großsiedlung Kinderhaus im Norden von Münster aufwuchs. Bei den Kindern seines Viertels galt der brutale Gangsterkönig Scarface aus dem gleichnamigen Film von Brian de Palma als Idol, dabei war der Film von 1983 wegen seiner Brutalität in Deutschland lange indiziert. Aber als Gangster, vor dem sich alle fürchten - da ist man wer.
Die Macho-Welt, in der die fünf Männer zu Hause sind, feiert Männlichkeitsrituale, Muskelaufbau und teure Statussymbole. Tabu dagegen ist, bei der Polizei auszusagen. Wenn es darum geht, sich der deutschen Strafverfolgung zu entziehen, arbeiten selbst Erzfeinde zusammen, erzählt Ahmad, der in Berlin einen Autoverleih betreibt. Bei Gangs und zwischen Familienclans ist Selbstjustiz die Norm und macht das Leben gefährlich.
Die Freunde Agit und Sinan warnen eindringlich: Ein gutes Leben kann man als Gangster nicht führen. Wie viel lieber wäre es ihm, sagt Agit, wenn er statt Räuberpistolen davon erzählen könnte, wie man als Arzt Menschen heilt. Auch Sinan-G. will sauber bleiben. "Glück ist, wenn Deine Eltern mit Dir zufrieden sind, wenn die wissen, dass Du keine Scheiße machst. Das ist das wahre Glück."
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Der Film wurde unter anderem als Teil der Semaine de la critique beim Locarno Film Festival gezeigt und erhielt beim dok.fest München den Publikumspreis.
Inhalt: Eine Expedition ans Ende der Welt - Greenpeace begibt sich 1988 auf eine Reise in die Antarktis. Ziel ist es, die weiße Wildnis vor den Interessen von Politik und Wirtschaft zu schützen. Denn während diese im Hinterzimmer über die Verteilung der Rohstoffe der Antarktis verhandeln, versucht die Umweltorganisation die Öffentlichkeit zu erreichen und für den Erhalt der Landschaft die erste Umweltschutz-Station im südlichen Eismeer zu eröffnen. Anlass für die Expedition sind Verhandlungen zur Überprüfung des Stillhalteabkommens von 1959. Damals schlossen 18 Länder einen Vertrag, der ihnen die Entscheidungsgewalt über den Kontinent gab und zunächst das Gebiet nur zur wissenschaftlichen Forschung und friedlichen Nutzung freigab. 1991 soll nun erneut über die Regeln des Vertrags entschieden werden, die Unberührtheit des Kontinents ist in Gefahr... Mit dabei auf der Expedition, an deren Gelingen zunächst keiner glaubt, ist der Filmemacher Axel Engstfeld und sein Team. Sie fangen die Schönheit der eisigen Landschaft ein und zeigen, welchen Interessenskonflikten der Kontinent ausgesetzt ist.
Montage: Jean-Marc Lesguillons; Produktion: Axel Engstfeld; Drehbuch: Gisela Keuerleber, Axel Engstfeld; Musik: Marcel Wengler; Kamera: Bernd Mosblech; Regie: Axel Engstfeld; Sound Design: Karsten Ullrich Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Temperaturen von minus 40 Grad Celsius und Windstärken von teils mehr als 200 Stundenkilometern machen die Antarktis zum unwirtlichstes und kältesten Kontinent der Erde. Es gibt keine Landmarken, die Orientierung geben können. Trotzdem gibt es auf dem riesigen Eisschild, ´dem darunter liegenden Felsboden und in den Tiefen des Südpolarmeeres eine erstaunliche Artenvielfalt. Die meisten Tiere, die sich an diese Extrembedingungen angepasst haben, gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Ein Faszinosum nicht nur für Wissenschaftler: Wie halten diese Arten den dauerhaften Minusgraden stand? Wie orientieren sie sich in der Eiswüste, wie pflanzen sie sich fort und wie ernähren sie sich?
Doch auch in der Antarktis steigt die Temperatur, das Packeis in den Polarmeeren schmilzt immer früher. Wie "Wachposten" für globale Klimaschwankungen erleben die Arten der Südhalbkugel nun einen entscheidenden Wendepunkt ihrer Geschichte. Werden sie es schaffen, sich schnell genug an den menschengemachten Klimawandel anzupassen?
Je genauer man die Tiere erforscht, desto besser kann man sie schützen - und die Entwicklung der ganzen Erde begreifen.
Inhalt: Die Nutzer alternativer gemeindebasierter psychiatrischer Einrichtungen äußern sich zu ihrer Beziehung zur Kunst und zum Leben. Die intime Erfahrung der Kunst, des Ateliers, des Zusammenseins mit Künstlern und des Selbstverständnisses als Künstler verändert ihr Leben. Dabei entsteht ein Austausch zwischen professionellen und Hobby-Künstler:innen. In der Dokumentation äußern sie sich über die Beziehung zwischen Kunst und Wahnsinn.
Inhalt: Gewisse Räume besitzen eine Aura, eine Energie, welche die beschreibbare Sinneswahrnehmung übersteigt. In seinem neuen Dokumentarfilm «Architektur der Unendlichkeit» geht Christoph Schaub diesem Gefühl von Transzendenz nach und erforscht die emotionale Wirkung von Räumen durch die Begegnungen mit den Architekten und Künstlern Peter Zumthor, Cristina Iglesias, Jojo Mayer, Alvaro Siza Vieira, Peter Märkli und James Turrell.
Nach Erfolgsfilmen wie «Bird's Nest - Herzog & de Meuron in China» und «Die Reisen des Santiago Calatrava» beweist der Schweizer Regisseur erneut sein Können im dokumentarischen Erkunden architektonischer Ausdrucksformen. So rückt Schaub in seinem neuen Wurf Schnittpunkte zwischen Proportion und Licht ins Zentrum und fühlt mit dem Besuch sakraler Bauten dem Verhältnis von Natur und Existenz nach. «Architektur der Unendlichkeit» ist eine Reise an Orte, an denen die eigene (Un-)Endlichkeit fühlbar wird.
Der Film wurde im Internationalen Wettbewerb des Dok Leipzig Festivals 2018 uraufgeführt.
Regie: Christoph Schaub; Kamera: Ramon Giger; Drehbuch: Christoph Schaub; Produktion: Brigitte Hofer, Cornelia Seitler; Musik: Jojo Mayer; Montage: Marina Wernli; Stimme: Raphael Clamer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was wäre, wenn Giuseppe Arcimboldo ein Maler der modernen Kunst vor ihrer Zeit wäre?
Die Kompositköpfe des Mailänder Malers gehören mit ihrem einzigartigen Stil zu den berühmtesten Werken der Renaissancezeit. Nach seinem Tod im Jahr 1593 geriet er weitgehend in Vergessenheit und wurde erst von den Surrealisten wiederentdeckt. Nach ihnen ließen sich im 20. Jahrhundert zahlreiche moderne und zeitgenössische Künstler von seinen Werken inspirieren. Seine Kunst befand sich in ständiger Verwandlung, war zutiefst kühn, manchmal subversiv und erschreckend. Sie verblüffte seine Zeitgenossen und fasziniert auch heute noch die Betrachter.
Der Film wird ein unerwarteter Dialog zwischen den Kühnheiten und Erfindungen Arcimboldos einerseits und einer Auswahl zeitgenössischer Werke und Künstler andererseits sein. Er bietet die Gelegenheit, diesen rätselhaften Künstler aus dem 16. Jahrhundert neu zu entdecken und sein Erbe zu erforschen.
Inhalt: War Giuseppe Arcimboldo ein Maler der modernen Kunst, lange vor ihrer Zeit?
Arcimboldos heute weltberühmten Kompositköpfe gehören mit ihrem einzigartigen Stil zu den markantesten Werken der Renaissancezeit. Doch nach seinem Tod im Jahr 1593 geriet der Mailänder Maler weitgehend in Vergessenheit. Erst die Surrealisten entdeckten ihn im 20. Jahrhundert wieder. Nach ihnen ließen sich zahlreiche moderne und zeitgenössische Künstler von seinen Werken inspirieren.
Arcimboldos Kunst wandelte sich beständig, war zutiefst kühn, manchmal subversiv und erschreckend. Sie verblüffte seine Zeitgenossen und fasziniert auch heute noch.
Der Film bietet die Gelegenheit, diesen rätselhaften Künstler aus dem 16. Jahrhundert neu zu entdecken und sein Erbe zu erforschen.
Der Film ist auch in englischer Version verfügbar.
Montage: Jean-André Fourestié; Regie: Benoît Felici; Produktion: Nils Andersen; Musik: Pablo Pico; Stimme: Barbara Grau; Kamera: Bastian Esser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Koala ist eine nationale Ikone, die vom Aussterben bedroht ist. Oder doch nicht? Professor Tim Flannery erforscht die Geschichte hinter den Schlagzeilen und trifft Forscher, die daran arbeiten, die Bedrohungen für Koalas zu verstehen und herauszufinden, wie wir sie vermeiden können.
Produktion: Penny Palmer, James Peyton; Regie: James Peyton Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was bedeutet es, Spross eines musikalischen Wunderkindes zu sein? Welchen Preis hat höchster Ruhm? Das erzählt mit BLOODY DAUGHTER Stéphanie Argerich, jüngste von drei Töchtern der legendären argentinisch-Schweizer Konzertpianistin Martha Argerich.
Schon als Mädchen galt Martha als Musik-Genie; bis heute ist die "Löwin am Klavier" eine der berühmtesten Musikerinnen der Klassik-Welt. 1941 in Argentinien geboren, wurde Martha zum Star internationaler Klassik-Bühnen zu einer Zeit, in der eine sofordernde Karriere bei gleichzeitiger Mutterschaft eigentlich unmöglich war.
Und dann waren da noch die tiefen Schatten der Geschichte: Argerichs Großeltern mütterlicherseits waren Anfang des 20. Jahrhunderts als Juden aus Osteuropa vor antisemitischen Pogromen geflohen; Anfang der 1950er Jahre zog die Familie für Marthas musikalische Ausbildung nach Wien. Wie Stéphanie Argerich und ihre zwei Halbschwestern mit diesem Erbe umgehen, und welche Rolle ihre drei Väter spielten oder vielmehr nicht spielten - das erzählt die Regisseurin virtuos und aus nächster Nähe. Ein Film, der viel Schmerzhaftes offenlegt, aber auch voller Liebe ist.
SYNOPSIS Lang Am Anfang dieses Films steht eine Geburt: Regisseurin Stéphanie Argerich wird zum zweiten Mal Mutter. Sie selbst ist Tochter zweier Weltstars der klassischen Musik - Martha Argerich und Stephen Kovacevich. Ein Paar für kurze Zeit, von dem jeder für sich ein höchst unstetes Leben führt, mit häufigen Reisen rund um den Globus.
Was macht das mit einem Kind? Wie geht Eltern-Sein mit so einer Karriere - zu einer Zeit, die für Mütter eine Rolle in Haus und Hof vorsah? Dass ihre Mutter zwar sehr berühmt, aber gleichzeitig verletzlich war, begriff Stéphanie früh: "Meine Mutter, diese kraftvolle Frau, brauchte meinen Schutz."
Martha Argerich, geboren 1941 in Buenos Aires, war ein musikalisches Wunderkind. Ihre jüdischen Großeltern mütterlicherseits waren Anfang des 20. Jahrhunderts aus Osteuropa vor antisemitischen Pogromen geflohen. Als sie zwölf Jahre alt war, siedelte ihre Familie nach Wien über; Martha bekam Unterricht beim legendären Mozart- und Beethoven-Interpreten Friedrich Gulda. Während ihrer anschließenden internationalen Musik-Karriere bekam sie drei Töchter. Was sich leicht dahinsagt, war in Wirklichkeit dramatisch: die Geburt ihrer ersten Tochter Lyda löste bei der auf Perfektion in allen Dingen geeichten Martha Argerich eine Lebenskrise aus, die mit der Trennung von Mutter und Kind endete. Marthas jüngste Tochter Stéphanie erfuhr von der Existenz ihrer ältesten Schwester erst, als sie selbst schon fünf und Lyda 16 Jahre alt war.
Auch das Leben in einer Ehe oder in eheähnlichen Beziehungen stellte die vielfach preisgekrönte Pianistin vor Herausforderungen, die mit der Gründung einer WG in Genf endete. Im Kreise anderer Künstler lebte Martha nun mit ihren beiden jüngeren Töchtern. Neben Au-pairs halfen nun auch aufstrebende Musik-Stars bei der Betreuung von Stéphanie und ihrer nächstälteren Schwester Annie Dutoit, die Marthas kurzer Ehe mit dem Schweizer Dirigenten Charles Dutoit entstammt.
Auch Martha Argerichs Ehe mit Stéphanies Vater Stephen Kovacevich war von sehr kurzer Dauer. Der berühmte Pianist und Dirigent zeugte außer Stéphanie noch drei Söhne mit zwei weiteren Frauen. Auch seine Karriere eignete sich nicht für ein traditionelles Familienleben. Mit Stéphanie lebte er nie zusammen und besuchte sie jeweils nur sporadisch für wenige Tage.
Nach einer Japan-Konzertreise der Mutter kam ein frühes Exemplar eines VHS-Camcorders den Weg in die Hände von Stéphanie Argerich, die fortan filmte, was das Zeug hielt. Von ihr gefilmte Home Videos bildet neben TV-Interviews mit den Eltern eine der wichtigsten Archivquellen für ihren Film.
Insgesamt umspannen die Filmaufnahmen, die in diesen Film einfließen, etwa vier Jahrzehnte und naturgemäß fast die ganze Welt. In Warschau dokumentiert Stéphanie die Mutter während eines Chopin-Wettbewerbs. In Japan ist Martha Argerich ein ganzes Festival gewidmet. In ihrer Heimat Argentinien befinden sich noch wertvolle Familienschätze, während Marthas Lebensmittelpunkt mittlerweile in Belgien liegt, wo sie ein Haus voller Klaviere und Katzen bewohnt. Das Haus von Stéphanies Vater Stephen dagegen steht in London; hier erzählt Stéphanie von ihrer Beziehung zu ihren Halbgeschwistern väterlicherseits. Eine wichtige Rolle spielt die Schweiz. Hier sind Stéphanie und ihre Schwestern zum Teil aufgewachsen; hier lebt die Regisseurin zur Zeit der Dreharbeiten, wie auch ihre älteste Schwester Lyda Chen-Argerich, die selbst Musikerin geworden ist.
Stéphanie Argerich erzählt die verwickelte Geschichte ihrer Familie sehr geschickt. Sie selbst ist der rote Faden, der durch die Irrungen und Wirrungen der multinationalen Künstler-Patchwork-Familie führt. Zusammengesetzt aus dokumentarischen Sequenzen, deren Fokus vor allem auf Martha Argerich und zu einem geringeren Teil auf Stephen Kovacevich liegt, bietet der Film seltene Innenansichten in ein Leben, das vom Spagat zwischen Berufung und Privatleben dominiert wird. Wir tauchen ein in eine Kindheit voller Liebe, aber im Schatten des elterlichen Bühnen-Erfolges, erfahren von überforderter Elternschaft und dem Band zwischen Geschwistern, aber auch vom Älterwerden und der Sehnsucht nach Liebe, die in keinem Stadium eines Lebens verschwindet.
Inhalt: Welcher Leiter kann sich rühmen, seine Truppe seit 50 Jahren zu leiten? Und trotzdem seine Kunst ständig zu erneuern, ohne jemals den Anschluss an zeitgenössischen Themen aus den Augen zu verlieren? Ariane Mnouchkine ist diese Athletin und Künstlerin, die seit der Gründung des Théâtre du Soleil im Mai 1964 stets großen Wert auf künstlerische Exzellenz gelegt und ihr Ideal des Teilens mit Schauspielern und Publikum gleichermaßen verteidigt hat. Von der Cartoucherie, einem Theater tief im Herzen der Wälder von Vincennes bei Paris, bis nach New York und Taiwan hat sich ihr Engagement dank eines immer größeren Publikums in Frankreich und im Ausland immer weiter verbreitet.
Inhalt: Der Dokumentarfilm "Arno Schmidt - Mein Herz gehört dem Kopf" nimmt sich den 100. Geburtstag von Arno Schmidt zum Anlass, um das Leben und Wirken des Autoren des legendären Buches "Zettel's Traum" neu aufleben zu lassen. Originalaufnahmen, Fotografien und Interviews mit Zeitzeugen wie Jan Philipp Reemtsma dienen dabei als inhaltliche Grundlage, während die Erzählstimme von Tatort-Schauspielerin Mechthild Großmann bringt zugleich Schmidts Texte zum Klingen. Zentral wird hierbei die Freundschaft zwischen Schmidt und Wilhelm Michels aufgearbeitet, um sich auf diese Weise dem Zeit seines Lebens eher zurückgezonenen Kultautor anzunähern.
Drehbuch: Oliver Schwehm; Protagonist: Uwe Timm, Jan Philipp Reemtsma, Mechthild Großmann; Regie: Oliver Schwehm Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen 20. Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Inhalt: Der amerikanische Traum - ist eine Lebenslüge. So lässt sich die Geschichte lesen, die Arthur Miller mit seinem berühmtesten Stück, "Tod eines Handlungsreisenden" erzählt. Die Uraufführung am Broadway im Jahr 1949 macht das Premierenpublikum sprachlos.
Visuell beeindruckend und mit prominenten Zeitzeugen wie Dustin Hoffman und Volker Schlöndorff erzählt Regisseurin Henrike Sandner aus dem Leben des US-Dramatikers Arthur Miller (1915-2005).
"Tod eines Handlungsreisenden" bringt Miller 1949 den Pulitzer-Preis, einen Tony Award sowie dem Preis der New Yorker Theaterkritik ein. Auch sein Freund, der Regisseur Elia Kazan, wird für die Broadway-Inszenierung des Stückes mit Preisen überhäuft. Der Stoff wird vielfach verfilmt, unter anderem von Volker Schlöndorff, mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle. Mit seinem Focus auf die Schattenseiten des amerikanischen Traums hat das Drama bis heute eine scharfe Aktualität behalten, außerdem gilt es als eines der wichtigsten Theaterstücke des 20. Jahrhunderts weltweit. Es wird noch immer viel gespielt, denn die Kernfrage ist bis heute aktuell: Was macht ein Leben erfolgreich? Warum gibt es Menschen, die sich abstrampeln und doch als Verlierer enden?
Auch mit anderen Arbeiten legt Miller den Finger in die Wunden Amerikas, macht Verbindungen zwischen Politik und zutiefst persönlichen Entscheidungen sichtbar. Miller schöpft dafür aus einem Leben, das ihm selbst die menschliche Verwundbarkeit und gesellschaftliche Katastrophen scharf vor Augen führt.
Der 1915 geborene Miller wächst als Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer in New York auf. Seine Eltern verkörpern den amerikanischen Traum: Sie kamen mit nichts über den Atlantik und bringen es durch eigener Hände Arbeit zu Reichtum. Doch als Teenager erlebt Miller ihren Absturz: In der Weltwirtschaftskrise von 1929 löst sich ihr Wohlstand in nichts auf. In seinen Memoiren reflektiert Miller über diese tiefe Zäsur: Dass die Krise nicht zur Revolution geführt habe, so glaubt er, sei allein dem Umstand geschuldet, dass die Amerikaner sich selbst die Schuld gaben und nicht etwa dem kapitalistischen System.
Die Erfahrung des Jahres 1929 und seiner Folgen macht Miller empfänglich für die Lehren des Marxismus. Als 17jähriger Student hält er den Kommunismus für die Lösung der Probleme der Welt. Eine Haltung, mit der man sich in den USA zu keiner Zeit besonders viele Freunde machen kann. Schon gar nicht in den 1950er Jahren. Millers Freund Elia Kazan wird dazu gezwungen, während der Kommunistenjagd der McCarthy-Ära Freunde zu verraten. Darüber zerbricht die Freundschaft mit Arthur Miller, der die Verwerfungen jener Jahre in seinem Stück "Hexenjagd" verarbeitet. Es wird ein weiterer Erfolg.
Miller, der auch als Drehbuchautor Erfolge feiert, ist Mitte der 1950er Jahre ein Star der US-Theaterwelt. Doch sein Ruhm ist nichts verglichen mit dem von Marilyn Monroe. Die beiden werden ein Paar. Miller nutzt Monroes alle Maßstäbe sprengende Popularität, um die McCarthy-Leute aus seinem Leben zu katapultieren. Während einer Anhörung beim Komitee für Unamerikanische Umtriebe gibt Miller die Hochzeit des Traumpaares bekannt. Die Sensation ist perfekt. "Kopf heiratet Körper," titeln die Gazetten im Juni 1956. Fortan steht Miller in Marilyns Schatten. Fühlt sich hilflos angesichts der Dramen, die am Set von Monroes Filmen unweigerlich geschehen.
Das Glück zerbricht. Als Marilyn sich kurz nach der Trennung des Paares das Leben nimmt, geben große Teile der Öffentlichkeit Arthur Miller die Schuld daran.
Ein Film über Arthur Miller ist zwangsläufig auch ein Film über das 20. Jahrhundert. Geschickt beschwört Regisseurin Henrike Sandner die 20er Jahre in New York herauf, erzählt von der Rolle Amerikas im Zweiten Weltkrieg, vom amerikanischen Traum in Gestalt von Marilyn Monroe. Sie erzählt von der Illusionsmaschine Hollywood, der Theaterwelt des Broadway, der Unmöglichkeit von Millers Beziehung zu Monroe. Und er erzählt von Millers längster Liebe - zur österreichischen Fotografin Inge Morath.
Das Bild, das die Welt von Arthur Miller bis heute hat, ist das eines linken Moralisten, der die aufregendste Frau Hollywoods geheiratet hat. Doch Arthur Miller lebte ein Jahrhundertleben. Er ist viel mehr als der umstrittene dritte Ehemann der unsterblichen Marilyn: Arthur Miller ist so etwas wie Amerikas Gewissen. Und in einem ist er ganz Mensch des 20. Jahrhunderts, denn er glaubte fest daran, dass sich mit Theater die Welt verändern lässt.
Kamera: Nigel Kinnings, Jürgen Rehberg, Matthias Jim Günther; Protagonist: Volker Schlöndorff, Christopher Bigsby, Dustin Hoffman, Deborah Friedman, Mark Rosman, Joan Copeland; Produktion: Leopold Hoesch, Thorben Bockelmann; Mitwirkende: Martina Strahl; Drehbuch: Henrike Sandner; Sound Design: Kai Hoffmann; Regie: Henrike Sandner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der estnische Komponist ist ein zutiefst spiritueller Mensch, und seine Musik - eine individuelle Stimme von beunruhigender Reinheit und Macht - ist stark von seinen religiösen Überzeugungen beeinflusst. Dieses Profil zeigt die Verbindung zwischen seinem Alltag und seinem kreativen Leben. Seine Musik, mit Credo, Festina Lente und Miserere, wird in Proben und Performances festgehalten, und so wie Pärt selbst eine geheimnisvolle Aura bewahrt.
Inhalt: Berlin, Prenzlauer Berg 1989: Der Alltag von Angelika Wettstein, alleinerziehende Mutter von sechs Kindern, Kassiererin in Vollzeit in der Kaufhalle Pappelallee, um die Ecke von der Stargarder Straße. Kurze Wege und Mitarbeit der älteren Kinder machen es möglich. Einfach ist das Leben der Familie nicht, aber der lebenslustigen Angelika Wettstein gelingt es, für die Kinder und sich selbst kleine Höhepunkte in einem Alltag zu schaffen, in dem das Geld immer knapp ist. Die enorme Anstrengung, die dieses Lebensführung für Angelika Wettstein bedeutet haben dürfte, lässt sie sich nicht anmerken.
Noch liegt Ostberlin in der DDR: Der kurze Film entstand 1989, kurz vor dem Mauerfall. Den Filmtitel wählten Regisseur Lew Hohmann und Ko-Autor Jochen Wisotzki auch als Metapher für die sich anbahnenden Veränderungen dieser Zeit.
2019 wurde übrigens die Kaufhalle abgerissen, in der Angelika Wettstein tätig war. Sie stand in unmittelbarer Nähe zum S-Bahn-Ringbahn. Anstelle des Flachbaus ist ein Wohngebäude entstanden, das im Erdgeschoss einen Supermarkt beherbergt.
Inhalt: Herr Strässle, gelernter Typograf, fuhr im Alter von 47 Jahren mit dem Motorrad in eine Wand. Frau Speck erkrankte als junge Mutter an einem Hirntumor, nahm stark zu und wurde von ihrem Ehemann verlassen. Herr Nimani leidet seit den Jugoslawienkriegen an Depressionen und versorgt seine kranke Frau.
Alle sind auf finanzielle Hilfe des Schweizer Staates angewiesen. Ihre Situation wird in einem Assessment von Vertretern der Sozialversicherungen und des Sozialdienstes beurteilt. Im Verlauf einer Stunde suchen die Repräsentanten der Ämter und Versicherungen gemeinsam mit den leistungsbeziehenden Menschen nach Zielen und Maßnahmen für eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Der daraus resultierende Integrationsplan ist verbindlich. Oberstes Ziel: die Aufnahme einer Erwerbsarbeit.
"Wir haben hier Strukturen und da müssen sie reinpassen," fasst es ein Mitarbeiter des Assessments die Lage der Klienten zusammen. Wer nicht kooperiert, dem droht Leistungsenzug.
Regisseur Mischa Hedinger gelang es, das Vertrauen der Beteiligten auf beiden Seiten zu gewinnen. Sein Film ermöglicht einen außerordentlich weitgehenden Blick hinter die Kulissen des Sozialstaates. Dabei zeigt sich ein klares Machtgefälle zwischen Experten und Betroffenen.
Wer den Eindruck erweckt, antriebslos zu sein oder sich nur pro forma um eine Arbeit zu kümmern, ist schlechter angesehen als solche Klienten, die sich offenbar sehr anstrengen, eine Arbeit zu finden.
"Ihre Aufgabe ist es, soweit das möglich ist, Ihr eigenes Leben zu bewältigen. Ökonomisch - aber nicht nur - sondern auch sonst irgendwie einen Sinn und ein Ziel zu haben," hält ein Mitwirkender des Assessments dem 54jährigen Herrn Strässle vor, der laut Einschätzung der Sozialversicherer nur noch zu 9% invalide ist.
"Und was mache ich, wenn ich feststelle, dass mir das aber nicht möglich ist?", hält Strässle dagegen. "Gebt mir eine sinnvolle Arbeit," fordert er von seinen Assessoren.
Inhalt: "Sie" sind zwischen 20 und 65 Jahre alt. Sie sind "Putzfrauen", wie es immer noch viel zu oft heißt. Jeden Morgen gehen sie los, um bei anderen zu arbeiten. Einige von ihnen haben keine Ausbildung absolviert, sondern in Fabriken oder schwarz gearbeitet. Wieder andere haben als Verkäuferinnen, Erzieherinnen, Lehrerinnen oder Pflegerinnen gearbeitet.
Und dann gab es die Wendepunkte im Leben; ein Mann, den man verlässt oder der weggeht, die Kinder, die warten, Arbeitszeiten, die ein Familienleben in einem Job, den man liebte, unmöglich machen, und man stürzt sich in die Hausarbeit: diese Arbeit, die niemand will und die seit Urzeiten den Frauen vorbehalten ist. Eine Arbeit, die nach einer immer noch weit verbreiteten Meinung keinerlei Qualifikation erfordert.
Heute sind mehr als 165.000 Frauen im Bereich der "Titres-Services" (Dienstleistungsschecks) beschäftigt. Dieser neuartige Chorgesang umreißt die Situation dieser mutigen und leuchtenden Frauen, die sich der Herausforderung stellen, eine neue Seite ihrer Arbeit zu schreiben...
Inhalt: In den 1920er-Jahren machte der jüdische Geschäftsmann Max Emden mit Kaufhäusern wie dem KaDeWe in Berlin oder dem Oberpollinger in München ein Vermögen. Der Sohn des bedeutenden reformjüdischen Hamburger Rabbiners Jakob Emden hatte sich evangelisch taufen lassen, der Assimilation willen, und stieg zum größte Immobilienbesitzer der Hansestadt auf. Zudem gehörten ihm zahlreiche Liegenschaften in ganz Deutschland. Doch der Geschäftsmann war auch den schönen Dingen des Lebens zugewandt und gehörte zu den bedeutendsten Mäzenen Hamburgs. 1926 kehrte er der Stadt den Rücken und lebte fortan im Kreis schöner Frauen auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore. Doch der lange Arm der Nazis erreichte ihn auch dort. Als Max Emden 1940 in der Schweiz starb, war sein Immobilienbesitz in Deutschland "arisiert" - d.h. enteignet. Um sich und seine Familie zu unterhalten, mussten er und später sein Sohn Hans Erich Emden weite Teile seiner bedeutende Kunstsammlung verkaufen. Hans Erich Emden gelang die Flucht nach Chile, wo er eine Frau fand und neu anfing.
Der Film begleitet Juan Carlos, Sohn von Hans Erich Emden, auf einer Reise durch Deutschland und die Schweiz. Bis heute kämpft er vergeblich um eine angemessene Entschädigung. Auch Hamburg weigert sich. Dennoch leben zwei seiner Kinder, Urenkel Max Emdens, heute wieder in Hamburg.
Spuren von Max Emden finden sich in ganz Deutschland - darunter neben Hamburg in Leipzig, wo er promovierte. Seinen Besitz in der Schweiz - die malerischen Brissago-Inseln im Tessiner Teil des Lago Maggiore bei Ascona - konnte Max Emden nie unbeschwert genießen. Als die Nazis seine Immobilien enteigneten, war Emden gezwungen, seine Kunstsammlung nach und nach zu verkaufen. Ein Teil davon endeten nach Notverkäufen in der Sammlung des Waffenhändlers E.G.Bührle, die heute in Zürich gezeigt wird und bereits wiederholt zu Kontroversen geführt hat. Auch Düsseldorfer und Dresden sind späte Nutznießer einbehaltener Kunstschätze aus der Emden-Sammlung: Das Canaletto-Gemälde "Karlskirche in Wien" befindet sich als Leihgabe des Bundes im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Aus gleicher Hand stammt "Der Zwingergraben in Dresden", das bis auf weiteres im Militärhistorischen Museum in Dresden gezeigt wird.
Produktion: Marianne Schäfer; Regie: Eva Gerberding, André Schäfer; Montage: Fritz Busse; Kamera: Bernd Meiners, Andy Lehmann; Drehbuch: André Schäfer, Eva Gerberding; Musik: Ritchie Staringer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wer durch die Straßen von Kairo läuft, sieht nur die Hälfte der Stadt. Auf den Dächern der Metropole existiert eine Parallelwelt, die so bunt und vielschichtig ist, wie die Stadt am Boden. Kairos ältere Hochhäuser sind nämlich so konzipiert, dass deren Bewohner ihren Bediensteten kleine Hütten auf dem Dach errichten lassen können. Wo immer das geschah, holten die Hausangestellten ihre Familien und Bekannten nach, und es entstand eine Stadt über der Stadt. Mit Menschen, die dort oben kochen, essen und schlafen. Einige halten sogar Ziegen oder Kaninchen. Wie leben diese Siedler auf dem Dach in ihren Behausungen in luftiger Höhe?
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Kinder treiben lachend eine Ziege vor sich her, vorbei an kleinen Wellblechhütten und frisch gewaschener Wäsche. Was aussieht, wie eine Szene aus dem Alltag eines Dorfes, spielt sich in, oder besser gesagt über der Millionenmetropole Kairo ab: in einer Dachsiedlung, wie es sie auf fast jedem der alten Wohnhäuser der Innenstadt gibt.
Die Mutter der spielenden Kinder ist die energische Rabab. Sie ist froh, dass ihre Kinder so frei aufwachsen können, wie sie es selbst in ihrer Kindheit auf dem Land erlebt hat. Auch sonst liebt sie ihr Leben auf dem Dach: Die Ruhe und der weit reichende Blick aus der Höhe lassen die Hektik und die Gefahren fast vergessen, die auf den Straßen der lauten, überfüllten ägyptischen Hauptstadt überall lauern.
Rabab ist außerdem froh über das starke Gemeinschaftsgefühl der Dachbewohner. In der Großfamilie wird zusammen gekocht und gegessen. Die Menschen teilen ihre Sorgen, und wenn jemand Hilfe braucht, sind die anderen für ihn da. Hier findet die kinderlose Witwe genauso Halt wie der Steuerberater.
Für alle Dachbewohner gibt es jedoch einen Wermutstropfen: Die Siedlungen auf den Dächern sind nur geduldet. Dass jemand hier einen formellen Mietvertrag hat, ist eine seltene Ausnahme. Und so schwebt ständig das Damoklesschwert über allen, dass das Dach von einen auf den anderen Tag geräumt werden könnte. Denn kleinere oder größere Konflikte gibt es immer. Mal beschweren sich die Hausbewohner über die schreienden Kinder auf dem Dach, mal verlangt der Hausbesitzer den teuren Kauf neuer Wassertanks.
Aber da gibt es zum Glück noch Saleh: Er ist der "Bawaab", der Hauswart und damit die Seele des Hauses. Er bewacht nicht nur den Eingang, sondern ist für alle kleineren und größeren Probleme der Hausbewohner zuständig und hat immer ein offenes Ohr für seine Dachgemeinschaft. Für viele Probleme findet er eine einfache Formel: "Keine Sorge - es wird sich schon legen. So Allah will!" Und immerhin: Die älteste Dachbewohnerin lebt jetzt seit 41 Jahren auf den gleichen 400 Quadratmetern über Kairo. Grund genug für Rabab, Saleh und die anderen zu hoffen, dass sich immer wieder alles zum Guten wenden wird.
Regie: Carmen Butta; Kamera: Florian Pfeiffer; Stimme: Claude Giraud, Max Volkert Martens; Drehbuch: Carmen Butta; Montage: Peter Klum; Sound Design: Michael Kube Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf den Spuren Winnetous" bringt den Mythos der Winnetou-Filme zurück. Die Produktion der Kulmbacher Firma Kama Media führt "Winnetou" Pierre Brice und "Sam Hawkens" Ralf Wolter nach über 40 Jahren zurück an die Originalschauplätze der legendären Filme. In eindrucksvollen Bildern werden Schauplätze wie die Plitvicer Seen (der legendäre "Silbersee"), das Mali Alan-Felsmassiv (der charakteristische Goldberg "Nugget-tsil"), das Zrmanja-Plateau (Standort des Apachen-Pueblos), die Krka-Wasserfälle (die Kaskaden, an denen einst wichtige Filmszenen entstanden) und andere Drehorte besucht. Neben Brice und Wolter erinnern sich weitere Beteiligte an die "große Zeit von Winnetou". Unter ihnen "Nscho-tschi" Marie Versini, der dynamische Götz George, die rassige Dunja Rajter, Produzent Horst Wendlandt und sein Sohn Matthias (der Junior, der der Legende nach maßgeblich am Zustandekommen beteiligt war), sowie Komponist Martin Böttcher, dessen Melodien Winnetou und Old Shatterhand auf den Leib geschrieben sind. Winnetou und seine treuen Weggefährten leben in dieser einmaligen filmischen Dokumentation wieder auf.
Protagonist: Götz George, Pierre Brice, Ralf Wolter; Produktion: Axel Klawuhn; Regie: Axel Klawuhn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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