Inhalt: Ein kleiner Junge folgt seinem älteren Bruder auf eine frühmorgendliche Expedition: Dies ist die Geschichte, die das Gedicht von Claude Roy (1915-1997) illustriert. In Roys Gedicht geht es um den Sommer in warmen Ländern und wie er die Natur beeinflusst.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Claude Roy, daran anschließend unsere Übersetzung ins Deutsche:
L'eau discrète
Une eau glacée qui coule On l'entend sans la voir (La pensée de l'été qui chantonne sous l'herbe) Les toutes petites abeilles noires leur bourdon continu (Le rêve que le soleil fait à bouche fermée)
À onze heures en août le monde est transparent Il sera brûlant après la méridienne Une très modeste éternité baigne de clarté vive l'eau qui court les abeilles le soleil triomphant
Une éphémère éternité qui nous habite toi et moi Elle fondra dans le jour comme le sucre dans l'eau comme le temps dans le temps
Claude Roy, in: A la lisière du temps, 1985
***
Das diskrete Wasser
Ein eiskaltes Wasser, das fließt Man hört es, ohne es zu sehen (Der Gedanke des Sommers, der unter dem Gras summt) Die winzigen schwarzen Bienen, ihr stetiges Dröhnen (Der Traum, der die Sonne mit geschlossenem Mund hat)
Um 11 Uhr im August ist die Welt wasserklar Nach der Mittagsstunde wird sie glühend sein Eine zutiefst bescheidene Ewigkeit benetzt mit greller Helligkeit das schnell fließende Wasser die Bienen die triumphierende Sonne
Eine vergängliche Ewigkeit, die dich und mich beherrscht Sie wird im Tag schmelzen wie der Zucker im Wasser wie die Zeit in der Zeit
Inhalt: Zwei alte Freunde, die mit ihrer Katze in einer schmuddeligen Wohnung leben, erleben die perkussive und rasende Atmosphäre des Boogie-Woogie ihrer Jugend noch einmal.
Ein zärtlicher musikalischer Kurzfilm voller Rhythmus! Neben dem Text finden Sie ein paar Bilder vom Making-Of.
Inhalt: Gehen oder bleiben? Anhand ihrer Antworten auf diese Frage erzählen Einwohner von Ouagadougou von ihren Träumen, in den Westen zu gehen, andere von ihrem Wunsch, in der Heimat zu bleiben.
Inhalt: Jacob hat frei und endlich Zeit für seinen Tyrannosaurus! "Corona-Ferien" heißt für den Siebenjährigen: Mehr spielen, besseres Essen, längere Lernpausen. Angst macht das Virus ihm nur dann, wenn er an seine Oma denkt. Den Schulstoff lernt Jacob jetzt zuhause, anders als bei einigen Kindern in seiner Klasse, die von ihren Eltern keine Unterstützung erhalten können. "Gab's eigentlich auch Krach in den Corona-Ferien?" - "Nö." - "Du lügst!"
Jacob geht in Berlin in die zweite Klasse. Im März 2020 muss seine Schule wegen der Corona-Ansteckungsgefahr für zwei Monate schließen. Jacob lebt in dieser Zeit mit seiner Mutter und der großen Schwester beim Stiefvater in Brandenburg. Hier gibt es immerhin einen Garten, Wald und einen Sportplatz. Aber es gibt auch jede Menge Aufgaben in Mathe und Deutsch. Nur wie geht der Unterricht ohne Lehrerin? Und wie ist es, wenn die Familie den ganzen Tag zusammen verbringen darf - und auch muss? Wenn nicht mal Besuch kommen darf, selbst am Geburtstag?
Acht Wochen sind lang. Jacob spricht mit seinem Stiefvater über Fotos, die in den Corona-Ferien entstanden sind. Und er hat den Mut, vor der Kamera über diese Zeit zu erzählen.
Inhalt: "Corps perdu" ist ein Tauchgang in die Welt des Künstlers und Verlegers Thierry Van Hasselt anhand von zwei Vorzeigecomics: Gloria Lopez und La Petite Main. Durch seinen Pinsel und seine kraftvollen Erzählungen entdecken wir gezeichnete, gemalte, verdünnte und metamorphosierte Körper. Dieser Film bietet eine persönliche Lesart seines grafischen Universums, die die Grundlagen des Mediums Comic bis hin zur Idee der Darstellung in Bildern umstößt.
Montage: Hélène Chambon; Kamera: Jennifer Ninane, Laura Petitjean; Produktion: Michel Steyaert, Cyril Bibas; Drehbuch: Laura Petitjean; Regie: Laura Petitjean; Sound Design: Jonathan Vanneste Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In der Familie Schwein wurde die Landwirtschaft vom Vater an den Sohn weitergegeben. Jungen und Mädchen haben ihre eigenen spezifischen Aufgaben. In diesem Sommer kommt Cousin Bert in den Ferien auf den Hof...
Dieser Film wurde von Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren während eines Ferienkurses zum Thema "Gender" in Zusammenarbeit mit dem Festival Contre/Bandes gedreht.
Inhalt: Jeden Morgen fährt Cécile mit dem Auto zu ihrer Visite als Krankenschwester auf dem Land um Bordeaux. Mit einer Präsenz, die zugleich distanziert und beruhigend ist, behandelt, verbindet, wäscht, beruhigt, kämmt, kleidet, schrubbt, wischt, sticht, untersucht, beobachtet sie ihre Patienten. Und sie hört zu: auf ihre Gedanken, ihre Schmerzen, ihre Geschichten über Vergangenheit und Gegenwart. Die trivialsten und intimsten Pflegegesten werden so selbstverständlich wie ein Friseurbesuch. Sie plaudern über dies und das, über ernste und weniger ernste Dinge, sie scherzen, während sie ihnen den Rücken, die Achselhöhlen, Gesäß, Bauch und alles andere wäscht. Für die meisten von ihnen wird sie an diesem Tag der einzige Besucher sein.
Kamera: Alice Khol; Montage: Alice Khol, Léna Noiset ; Regie: Alice Khol Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ausschließlich aus Ausschnitten von Amateuraufnahmen aus dem Centre National de l'Audiovisuel zusammengesetzt, ist "D'Schueberfouer" eine Reise durch die Epochen des luxemburgischen Jahrmarkts. Klänge und Bilder rufen die verschiedenen Emotionen und Fantasien hervor, die ein Volksfest auslösen kann.
Inhalt: Frühjahr 2017, während der französischen Präsidentschaftswahlen. Pierre, 25 Jahre alt und Stipendiat an einer renommierten Pariser Schule, wohnt bei Francine, die 75 Jahre alt, behindert und an den Rollstuhl gefesselt ist. Beide sind ratlos und desorientiert und beobachten das Wahlgeschehen. Ihre politischen Ansichten und sozialen Hintergründe sind gegensätzlich, aber sie vertrauen sich trotzdem. Während sie auf das Wahlergebnis warten, versucht Pierre, sich um Francines Körper zu kümmern, während Francine versucht, Pierres Ressentiments zu heilen.
Emmanuel Marre verwischt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, indem er seine eigene Mutter, Francine Atoch, einem Schauspieler, Pierre Nisse, gegenüberstellt, wobei beide die Dialoge improvisieren. Dieser bewegende Film handelt vom Leben der Menschen, von Einsamkeit und Zuneigung in einem komplexen Kontext.
Montage: Nicolas Rumpl; Drehbuch: Emmanuel Marre; Protagonist: Pierre Nisse, Francine Atoch; Regie: Emmanuel Marre Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Wolfskind, eine Katze, ein Engel. Der im Stil des Holzschnitts animierte Film erzählt die Geschichte von Däwit, der vor der Gewalt des Vaters gerettet wird und weit ab unter Wölfen aufwächst. Nach einer rätselhaften Reise voller Entbehrungen auf der Suche nach seiner eigenen Identität, findet er Frieden in der Vergebung.
"Däwit" ist der Debütfilm von David Jansen nach Abschluss seines Studiums an der KHM (Kunsthochschule für Medien, Köln). Der Schwarz-Weiß-Film ist ein in 2D computer- animierter Kurzfilm, angelehnt und inspiriert u.a. durch den Stil der Holzschnitte von Frans Masereel. Realisiert wurde er von einem vierköpfigen Team. Mehr als 11.000 Einzelbilder wurden digital per Hand gezeichnet!
Produktion: Fabian Driehorst; Regie: David Jansen; Montage: David Jansen; Sound Design: Markus Zilz; Mitwirkende: Sophie Biesenbach, David Jansen; Musik: Markus Zilz; Drehbuch: Sophie Biesenbach, David Jansen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 700 Drehtage als Komparse hat Paul Kupetz bereits in seiner Vita, seit mehr als zwei Jahren ist er außerdem das Lichtdouble von Matthias Schweighöfer. Der Dokumentarfilm begleitet ihn auf seinem Kurs raus aus der ermüdenden Massenkomparserie, um seinen eigenen Weg innerhalb der Filmbranche zu gehen. Es ist eine widersprüchliche Suche nach Anerkennung, Träumen, Grenzen, Sehnsüchten und der Frage, wo die (Selbst-)Darstellung beginnt.
Kamera: Greta Isabell Conte; Montage: Marian Marx; Produktion: Lucas Graff, Milena Schäpers; Sound Design: Vincent Merfort; Musik: Anna Kühlein; Regie: Jannis Alexander Kiefer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als Emile Mayrisch (1862-1928), der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Arbed, plötzlich starb, wurde ihm zu Ehren am 8. März 1928 in Luxemburg ein fast nationales Begräbnis abgehalten.
Emile Mayrisch gründete 1911 zusammen mit dem Belgier Gaston Barbanson die Arbed (Aciéries réunies de Burbach-Eich-Dudelange). Die Stahlindustrie war damals die wichtigste Industrie Luxemburgs und trug zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Bei Mayrischs Beerdigung kamen zahlreiche Persönlichkeiten, um diesem Industriekapitän die Ehre zu erweisen, und Tausende Menschen säumten die Strecke des Trauerzuges. Diese Archivaufnahmen, die damals im Kino gezeigt wurden, zeigen die Bedeutung dieser Person in der damaligen Gesellschaft und die paternalistische Seite der Arbeitsorganisation.
Der Film ist stumm mit Zwischentiteln in Französisch und Deutsch.
Inhalt: Ein riesiger Seemann bekommt von einem kleinen Mädchen ein Herbstblatt geschenkt. Es erinnert ihn an sein Zuhause. Wie lange ist es her, dass er dort war? Er läuft los, um seine alten Eltern zu treffen. Was wird er finden?
Inhalt: Im sechsten Stock einer Plattenbauwohnung, im beschaulichen Potsdam, wohnt Pebbels das Hausschwein. Es ist: das Baby der Familie Steiner. der Star des Quartiers. der Klassenbeste der Hundeschule. Das wühlwütige Wundertier wird gekocht und beduscht. Äh, bekocht und geduscht natürlich. Was sonst? Eine schweinische Reality-Action-Doku, die anregen will, die Unterteilung von Nutz- und Haustieren zu hinterfragen!
Montage: Laura Ritzke; Regie: Florian Rudolph; Musik: Lena Radivoj; Drehbuch: Lisa Polster; Kamera: Marek Lück; Produktion: Oscar Meyer-Ricks Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die bolivianischen Wanderheiler der Kallawaya nennen auch ihre Heimat "Kallawaya" - das Land der Ärzte. Es brachte viele berühmte Medizinmänner hervor. Bis heute praktizieren die Kallawaya ihre jahrhundertealte schamanistische Heilkunst auf langen Wanderschaften in ganz Südamerika. Ihr aus der Vor-Inka-Zeit stammendes Weltbild ist eine komplexe Kosmologie aus Mythen, Ritualen und einem profunden Wissen über die Heilkräfte von Pflanzen, Tierteilen und Mineralien.
Aurelio, einer der letzten Andenheiler, hofft auf seinen Sohn Cerilo als Nachfolger. Doch nicht jeder ist dazu bestimmt, die Kunst des Heilens zu erlernen. Ob Cerilo zu den wenigen Auserwählten gehört, wird sich auf der langen Reise von Bolivien nach zur Inka-Hochburg auf dem Machu Picchu zeigen, auf die sein Vater ihn als Lehrling mitnimmt.
Sound Design: Hans R. Weiss; Musik: Winfried Zrenner, Ludwig Eckmann; Regie: Richard Ladkani, Thomas Wartmann; Stimme: Osman Ragheb; Montage: Verena Schönauer; Drehbuch: Richard Ladkani, Thomas Wartmann; Produktion: Thomas Wartmann, Markus Breimaier; Kamera: Richard Ladkani Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Marcel hat es nicht leicht in der Schule: Als grünes Schaf wird er häufig ausgegrenzt und mit Vorurteilen konfrontiert. Doch seine Familie gibt ihm Halt!
Der kurze, vielfach ausgezeichnete Animationsfilm-Klassiker von Carsten Strauch spricht auf hinreißende, ebenso hintergründige wie liebenswert komische Weise wichtige soziale Themen an. Herrlich dialektgefärbt erzählt, beleuchtet er in kurzen Interview-Ausschnitten den Alltag der Patchwork-Familie El Sapo und zeigt die Schwierigkeiten eines partnerschaftlichen Zusammenlebens zwischen Fröschen und Schafen.
"Flüssig erzählt, steuert die umwerfend komische Geschichte treffsicher ihre Pointen an, die in hoher Frequenz aufeinander folgen. Seine Figuren wirken mit minimalem Bewegungsaufwand fast statisch, aber wenn die Mutter im Gruppenbild auf hessisch zu Protokoll gibt: 'Wenn der Papa quakt, werd' ich zum Tier', die Tochter peinlich berührt mit 'Mamaa?!?' einschreitet und der Papa tatsächlich quakt, gibt's für die im Salsa-Rhythmus beschwingte Komödie im Comic-Stil kein Halten mehr. Besser geht's nicht." (Aus der Jury-Begründung FBW "besonders wertvoll")
Inhalt: Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie von einer Band winziger Musiker begleitet werden, die den Soundtrack zu Ihrem Leben spielen und Ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen übermitteln. In dieser Welt lebt der ältere Vernon, ein einsamer Mann, dessen lähmende Schüchternheit dazu führt, dass seine Orchestermusiker schrecklich verstimmt auftreten. Als Vernon und seine kleine Band sich in ihre neue Nachbarin und ihr klassisches Ensemble verlieben, bietet sich ihnen die vielleicht letzte Chance auf Glück: Die Chance, einen Akkord zu treffen und in Harmonie zu spielen. Aber zuerst müssen sie ihr Lampenfieber überwinden.
Montage: Mikey Hill; Drehbuch: Jennifer Smith, Mikey Hill; Mitwirkende: Mikey Hill, Peter Lowe, Andrew Bowler; Produktion: Melanie Brunt; Sound Design: Doron Kipen, Markus Kellow; Regie: Mikey Hill; Musik: Jamie Messenger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Welt, wie wir sie kennen, hat aufgehört zu existieren. Der letzte lebende Mann tut weiterhin das Einzige, was er kennt: Er säubert einen Militärkomplex. Als er jedoch einen Camcorder entdeckt, macht er es sich zur Aufgabe, der Menschheit ein letztes Vermächtnis zu hinterlassen.
Film aus dem CNA-Archiv.
Musik: Tom Winandy; Kamera: Serge Benassutti; Schauspieler: Marc Sascha Migge, Luc Spada; Sound Design: Tom Winandy; Produktion: Stéphane Caboche, Anne Schroeder; Regie: Yasin Özen; Drehbuch: Steve Hoegener Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Nichts als Felder breiten sich zwischen Löwenberg und Gransee aus, Felder und ein paar Koppeln. Wer hält da schon an?"
Zum Glück hat Volker Koepp sich Mitte der 1970er Jahre von Babelsberg aus ins Löwenberger Land aufgemacht. Wie sonst hätte die Nachwelt von Gotthold Gloger erfahren, der als Hobbyhistoriker die örtlichen Müllkippen durchsuchte und dabei spannende Dokumente fand. Zum Beispiel Akten des Zehdenicker Kriegervereins, gegründet 1843.
Oder von Louis Fournier, der seinem Dorf Häsen von allen "Furnier" genannt wird. Louis kam im Zweiten Weltkrieg als französischer Zwangsarbeiter nach Brandenburg. Nach Kriegsende blieb er, der Liebe wegen. Der Film verknüpft die Entwicklungsgeschichte des kleinen Städtchens Häsen mit Erzählungen seiner Bewohner und mit historischen Zeugnissen. Natürlich dürfen bei einem Film, der in der Mark Brandenburg spielt, Fontane-Zitate nicht fehlen.
Die Zeugen des DDR-Alltags vom Landarbeiter bis zum örtlichen Förster vermitteln anders als 10 Jahre später die Protagonistinnen von Helke Misselwitz' WINTER ADÉ nicht das Gefühl, dass sie frei von der Leber weg erzählen. Vor allem, was der LPG-Vorsitzende zu Protokoll gibt, wirkt gebremst. Er preist die sozialen Errungenschaften; mehr Urlaub für die Landarbeiter und Rente für die Alten. Zitierte Historie verweist darauf, wie froh Arbeiterklasse und Bauern der DDR sein können, von der preußisch-adligen Herrschaft und deren Militarismus befreit zu sein. Gegen Ende des Films erzählt der LPG-Vorsitzende dann doch, dass er sich als Einzelbauer bis zuletzt gegen den Eintritt in die LPG gewehrt hat.
Natürlich wird die Zwangskollektivierung der DDR-Landwirtschaft nicht als solche bezeichnet; die Erzählung des LPG-Vorsitzenden fügt sich ein in die offizielle Lesart, dass sein Widerstreben Teil der zu überwindenden Verhältnisse war. Das letzte Wort zu dieser Frage bekommt Louis Fournier - er verweist darauf, dass Häsen gewachsen ist in der DDR-Zeit. Aus einem Dorf mit ein paar Häusern wurde eine kleine Stadt.
Schloss Liebenberg war das Landgut der Grafen und Fürsten zu Eulenburg. Der Film weist auch darauf hin, dass die 1942 wegen Widerstands gegen die Nationalsozialisten in Plötzensee hingerichtete Libertas Schulze-Boysen dieser Familie entstammt.
Trotz seiner staatsideologischen Obertöne liefert der Film spannende Einblicke in den DDR-Alltag auf dem Land: ein altes Ehepaar, das sich vom Leben in einem abgelegenen vor sich hin bröckelnden Vorwerk nicht trennen mag. Harte Handarbeit auf dem Feld: Rübenernte, Steinesammeln, Spargelstechen. Wasserholen an der Pumpe, ein solide zugefrorener See. Es sind Einblicke in eine versunkene Zeit. Die Riesenschläge der LPG-Zeit über alle ehemaligen Gemarkungsgrenzen hinweg allerdings sind bis heute geblieben.
Mitwirkende: Wolfgang Geier; Produktion: Charlotte Galow; Sound Design: Hans-Jürgen Georgi; Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier, Gotthold Gloger; Kamera: Christian Lehmann; Stimme: Eberhard Esche; Musik: Mario Peters; Montage: Barbara Masanetz; Regie: Volker Koepp Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine einsame pummelige Meerjungfrau späht durch Wasserrohre Menschen aus, in dem sie magische Kräfte nutzt. Eines Tages verliebt sie sich in einen Mann. Geblendet von ihrer Leidenschaft dringt sie in seine Wohnung ein, um ihr brennendes Verlangen zu stillen.
Mitwirkende: Anna Dudko; Produktion: Olena Golubeva; Drehbuch: Anna Dudko; Regie: Anna Dudko; Montage: Anna Dudko; Sound Design: Oleksandr Shatkivskyi Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte eines Jägersohns, der mit einem Geweih geboren wurde, und darüber, wie jeder Mensch das tötet, was er liebt.
Stimme: Kristijan Ugrina, Doris aris-Kukuljica, Dario Sabljis, Fran Dobris; Drehbuch: Katarzyna Gondek; Produktion: Ben Vandendaele; Montage: Jaroslaw Piekarski; Schauspieler: Janusz Chabior, Katarzyna Sobiszewska, Mieszko Czachor, Andrzej Adamczak, Eryk Maj; Regie: Katarzyna Gondek Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der mit Objekten auf der Basis von Fundgegenständen ausgestattete Film zeigt surreale, menschenleere Landschaften, in dem die Gegenstände einander zu beobachten und zu verfolgen scheinen. Die mit Brüchen und alogischen Wiederholungen wie ein Traum komponierten Bilder lassen an Überwachungs- szenarien denken, die ruppigen Geräusch-Collagen des englischen Komponisten und Stockhausen-Schülers Cornelius Cardew verstärken den Eindruck von Bedrohung und Kälte.
Während seines Jurastudiums in Paris lernte Wolfgang Ramsbott den Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer kennen, mit dem er mehrere Experimentalfilme drehte. Als "Hauptdarsteller" dienten ihnen in "Die Stadt", "Défense 58-24" und "Die Schleuse" die kinetischen Kunstwerke Kramers, "automobile Skulpturen" und Marionetten, gebaut aus gefundenen Dingen, gefilmt in realen Umgebungen: "Himmel und Mauern, ein Lianengeflecht von Wasserrohren, verfallene Hinterhöfe, Mauerrisse, zersprungene Wände voll verschollener, rätselhafter Kinderzeichen, verrostetes Bahnhofsgelände, Wüsten, darin die Figuren, nicht der Umwelt angeglichen in ihrer Blicklosigkeit und besessenen Verformung an sich selbst, geklammert an sinnlos gewordene und mit ihnen verwachsene Gesetzlichkeiten von Mechanismen, die ihnen vielleicht einst gedient hatten, wie in einem Traum verdichteter Leere schwebten, ohne von der Stelle zu kommen, sie stolperten und rollten mit den Maschinen durch sonnenharte, niedergebrannte Landschaften, nur von Gegenständen umgelenkt, von erstarrten Meteoriten." So beschreibt Georg Jappe den besonderen Geist dieser Filme in "La Marionette Artistique" (1961). (Quelle: Deutsches Historisches Museum/fl)
Regie: Wolfgang Ramsbott; Musik: Cornelius Cardew; Kamera: Wolfgang Ramsbott; Drehbuch: Harry Kramer; Montage: Wolfgang Ramsbott; Produktion: Wolfgang Ramsbott Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein alter Einsiedler lebt im Schatten einer düsteren Industrie-Stadt und pflegt auf seinem Balkon ein kleines Blümchen. Eines Tages erhält er per Post einen geheimnisvollen Kasten, der ihm ermöglicht, seine Umwelt entscheidend zu verändern...
"Ein kleiner, klar durchdachter, sorgfältig konstruierter Film über einen Outcast in einem Endzeitmilieu, der noch einmal die Chance hat, die Welt zu verändern. Das ist kunstvoll und schnörkellos am Computer animiert. Diese kleine, gradlinig erzählte Geschichte kommt ohne Kommentar aus. Hier genügen die starken Bilder und die kunstvoll der Handlung angepassten Soundeffekte, um Stimmung und Aussage überzeugend darzustellen." (FBW-Begründung, Prädikat "besonders wertvoll")
Musik: Matthias Hornschuh, Andreas Hornschuh; Regie: Till Nowak; Drehbuch: Till Nowak; Mitwirkende: Till Nowak; Montage: Till Nowak; Produktion: Till Nowak Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: An einem Valentinstag will Icaro um die Hand der schönen Vanilla anhalten. Dafür wählt er Vanillas Lieblingsrestaurant, das "La Moule d'Or", wo sein Plan auf manch harte Probe gestellt wird. Das Paar bekommt es nicht nur mit einer müden Kellnerin zu tun, sondern vor allem mit einem wütenden, eifersüchtigen Spitzenkoch: Denn Dimitri ist selbst verliebt und macht sich Hoffnungen - auf Icaro! So unternimmt er alles, um Icaro daran zu hindern, Vanilla den Ring auf ihren Finger zu stecken.
Ein wahres Stop-Motion-Meisterwerk! Eine Viertelstunde lang folgt man hingerissen den Figuren, ohne ein einziges Wort des Dialogs, aber mit einem brillanten Soundtrack von Erwann Chandon. Der rasante, an Stimmungen ebenso wie an Einfällen überreiche Film vergeht wie ein Traum. Nur die Fische in dieser Geschichte müssen leiden.
Der Italo-Belgier Infuso hat sich einen Namen als Puppenspieler gemacht. Seine Stop-Motion-Filme gestaltet er mit Präzision, liebevoller Atmosphäre und einem verblüffenden Detailreichtum - von der subtilen Mimik seiner Silikonpuppen bis zu den bezaubernden Umgebungen. In "Der Antrag" verschmelzen die architektonischen Schmuckstücke des Brüsseler Jugendstils mit der Slapstick-Kunst der Kinoanfänge sowie der Musikalität von Disneys "Silly Symphonies", vor allem aber der unbändigen Energie der "Looney Tunes" der Warner Bros.
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