Inhalt: Die Königin und der Leibarzt erzählt eine der emotionalsten Begebenheiten der Europäischen Geschichte, nämlich das Macht- und Liebes-Dreieck zwischen der dänischen Königin Caroline Mathilde, ihrem geisteskranken Mann, König Christian VII., und dem deutschen Arzt und Aufklärer Johann F. Struensee. Die drei lösen in Folge ihrer emotionalen Verstrickungen eine Revolution aus, die ihr Leben und die dänische Nation maßgeblich verändern wird.
"Der Regisseur inszeniert ein finsteres, von Verschwörern und Gefahren durchtränktes Dänemark als Bastion der Gegenaufklärung im 18. Jahrhundert.
Sein Film ist damit ein vielleicht trotz aller Kostüme allzu zeitgemäßes Lehrstück. Denn es handelt von der Skepsis gegenüber der Aufklärung, von der Furcht vor zuviel Freiheit. Die wahre Geschichte ging allerdings viel besser aus, als der Film. Nach der Hinrichtung Struensees und dem Sieg der Freiheitsfeinde kam nämlich Friedrich VI., Sohn Christians VII. und Caroline Mathildes auf den Thron, und setzte das Werk Struensees und seiner Eltern mit großem Erfolg fort. Dänemark wurde eines der liberalsten Länder Europas - und das ist es bis heute." (Rüdiger Suchsland, auf: artechock.de)
Schauspieler: Alicia Vikander, David Dencik, Mads Mikkelsen, Thomas W. Gabrielsson, Trine Dyrholm, Mikkel Boe Følsgaard; Kamera: Rasmus Videbæk; Produktion: Meta Louise Foldager, Louise Vesth; Regie: Nikolaj Arcel; Musik: Cyrille Aufort, Gabriel Yared; Vorlage: Bodil Steensen-Leth; Drehbuch: Rasmus Heisterberg, Nikolaj Arcel; Montage: Mikkel E.G. Nielsen, Kasper Leick Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tori ist eine norwegische Sozialtherapeutin, die einmal wöchentlich mit eisernem Lächeln eine kleine Behindertengruppe aufs positive Denken einschwört. Mit Selbstkonditionierungssprüchen und immergleichem Psycho-Pushing hält sie ihre Teilnehmer im Zaum, denn wehe, jemand sagt, was er wirklich denkt oder fühlt, bekommt er ihr selbstgehäkeltes Kotzbeutelchen gereicht, in das er all die bösen Dinge hineinsprechen muss.
Ein Kotzbrocken von Geirrs Format passt da nicht hinein: Geirr ist seit einem Unfall gelähmt, impotent und braucht einen Treppenlift, um in sein Zimmer zu kommen, eine Depressionshöhle, in der er Johnny Cash hört, Kriegsfilme anschaut, kifft und säuft...
"Eine 'Feel-Bad-Komödie' nennt der norwegische Regisseur Bard Breien seinen Debütfilm, mit dem er auf diversen Festivals Preise gewann. Es ist ein wirklich lustiger Film geworden, Festivalbesucher, die die untertitelte Version kennen, versichern, das norwegische Original sei noch weit besser als die deutsche Synchronfassung, in der man tatsächlich manche Wendung der Handlung kaum nachvollziehen kann. Man spürt den Einfluss Lars von Triers, nicht so sehr seines sozialen Experiments "Idioten" als vielmehr seiner dogmatischen Technikaskese. Während Trier sich in "Idioten" aber so ziemlich alles verboten hatte, was Ästhetik und professionelle Normalität des Kinohandwerks ist, betonen die Handkamera und das natürliche Dämmerlicht hier nur dezent den intimen Raum, das Improvisierte des Gruppenzwangs." (Süddeutsche Zeitung)
Der Film ist ein Vergnügen für alle, die ihre Witze schwarz, dunkel und bitter bevorzugen und ein intelligentes Plädoyer gegen Political Correctness. "Ein Aufstand gegen die Sozialdressu.r" (epd Film)
Produktion: Dag Alveberg; Musik: Stein Berge Svendsen; Schauspieler: Marian Saastad Ottesen, Kjersti Holmen, Per Schaaning, Henrik Mestad, Kari Simonsen, Fridtjov Såheim, Kirsti Eline Torhaug; Drehbuch: Bård Breien; Kamera: Gaute Gunnari; Montage: Zaklina Stojcevska; Regie: Bård Breien Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Alex hat zwar eine hohe Meinung von sich selbst, doch die Realität sieht leider anders aus: Er ist arbeitslos, und seine Beziehung zu Lisa steht kurz vor dem Ende. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist ein Betreuerposten in einem Heim für geistig behinderte Menschen. Widerwillig nimmt er die Stelle an. Doch dann lernt er dank der gemeinsamen Arbeit immer mehr zu schätzen, dass jeder Mensch Talente hat, die es wert sind, gefördert zu werden. Entschlossen, ihnen ihren Auftritt im Rampenlicht zu bescheren, meldet er eine Gruppe seiner Schützlinge zu einer Casting-Show an.
Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Sie ist vom Ensemble des Behinderten-Theaters "Glada Hudik" inspiriert, das 1996 vom damaligen Behindertenbetreuer Pär Johansson gegründet wurde und auch in Stockholm, Göteborg und sogar am Broadway in New York Erfolge feiern konnte.
"In DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN erzählen nun die Regisseurin Lena Koppel und ihr Kodrehbuchautor Pär Johansson, der auch der Leiter des Theaters ist, die Entstehungsgeschichte des Projektes in einer fiktionalisierten Form nach. Die Stärke des Films sind die geistig behinderten Darsteller, die ihre Figuren souverän von der Stigmatisierung befreien und zu eigenen, originellen Charakteren ausbauen." (epd FILM)
Produktion: Peter Kropenin, Peter Possne; Schauspieler: Mats Melin, Vanna Rosenberg, Theresia Widarsson, Bosse Östlin, Ellinore Holmer, Sverrir Gudnason; Kamera: Rozbeh Ganjali; Drehbuch: Trine Piil Christensen, Lena Koppel; Montage: Mattias Morheden, Patrick Austen; Regie: Lena Koppel; Musik: Josef Tuulse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kein Rührstück und kein Krankenhausdrama: Katell Quillévérés Meisterwerk zeigt, wie eine Herztransplantation die Leben ganz unterschiedlicher Menschen aufwühlt.
Als Simon am frühen Morgen mit zwei Freunden zum Surfen aufbricht, ahnt niemand etwas von der drohenden Tragödie: Ein schwerer Autounfall verändert auf einen Schlag das Leben des Teenagers. Auch Simons Eltern in der Hafenstadt Le Havre müssen Entscheidungen treffen, deren weitreichende Konsequenzen sie an ihre Grenzen führen.
Unterdessen erfährt die zweifache Mutter Claire in Paris, dass ihr schwaches Herz zu versagen droht, wenn nicht umgehend etwas unternommen wird. Den Ärzten und dem medizinischen Fachpersonal in beiden Städten läuft die Zeit davon. In den nächsten Stunden wird sich zeigen, auf welche Weise diese Menschen untrennbar miteinander verbunden sind - und wie drei scheinbar zusammenhanglose Stränge einer Geschichte in einen gemeinsamen Kampf münden: den leidenschaftlichen Kampf ums Leben...
Carolin Weidner schrieb in SPIEGEL Kultur: "Aber der Reigen an Figuren, ihre spezifischen Positionen und Lebensstandorte - sie alle bleiben mehr oder weniger auf einer Ebene, über die sich gefühlt nur Simon erhebt. Das ergibt Funken, jene Funken, die die Dinge zum Laufen bringen, die etwas in einem wiederherrichten. Bei Quillévéré haben diese Funken viel mit Musik zu tun und wie diese einen Zugang zu Simon herstellt (...) Da wäre 'Paint Me Colors' des kalifornischen Folk-Punk-Duos Girlpool, mit dem der Film eröffnet und in die frühen Morgenstunden eintaucht. Oder 'Lonely Teardrops', ein Ska-Soul-Crossover des Jamaikaners Ken Boothe, quasi der Soundtrack zum Autounfall. Außerdem: ein Meeresrauschen, das Simon vielleicht hören wird, wenn die Ärzte ihm das Herz ausschneiden, ausgesucht von Juliette. Und schließlich David Bowies 'Five Years' aus 'The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars' im Abspann, der sowohl das Fühlen als auch das Leben preist sowie deren Endlichkeit. So ließe sich 'Die Lebenden reparieren' auch wortwörtlich als Katell Quillévérés Selbstverständnis ihres Tuns verstehen: Ihr Film repariert uns Lebende, die ins Kino gehen."
Schauspieler: Monia Chokri, Tahar Rahim, Anne Dorval, Bouli Lanners, Kool Shen, Emmanuelle Seigner; Regie: Katell Quillévéré; Kamera: Tom Harari; Musik: Alexandre Desplat; Montage: Thomas Marchand; Drehbuch: Gilles Taurand, Katell Quillévéré; Vorlage: Maylis de Kerangal; Produktion: David Thion Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Paula (Angelica Domröse) hat bereits zwei Männer zum Teufel gejagt und lebt nun allein mit ihren beiden Kindern. Sie ist einer "Sicherheitsehe" nicht abgeneigt, will davor jedoch noch einmal so richtig "die Glocken läuten lassen." In einer Bar begegnet sie Paul (Winfried Glatzeder) und beide trifft die Liebe wie ein Paukenschlag. Er ist jedoch verheiratet und will seine Karriere zunächst nicht gefährden. Paul fängt erst an, um Paulas Liebe zu kämpfen, als sie sich plötzlich und rigoros von ihm trennt. Sie finden schließlich beide eine Liebe, die stärker ist als der Tod. Doch nun will Paula unbedingt ein Kind von Paul und setzt dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel ...
Der Film beruht auf einem Drehbuch des Regisseurs Heiner Carow und Ulrich Plenzdorf und war zunächst von einem Verbot bedroht. Er wurde erst auf Intervention von Erich Honecker für den Kinostart freigegeben, da er in "Paul und Paula" einen Film speziell für junge Menschen sah. Der Film entwickelte sich zum Kassenschlager mit mehr als drei Millionen Zuschauer*innen. Heute gilt er als absoluter Klassiker deutscher Filmkunst und wurde vom Verbund deutscher Kinematheken zu den wichtigsten 100 deutschen Filmen gewählt.
"Die Legende von Paul und Paula" wurde im Sommer 1972 in Ost-Berlin gedreht.
Musik: Peter Gotthardt; Schauspieler: Rolf Ludwig, Hans Hardt-Hardtloff, Heidemarie Wenzel, Winfried Glatzeder, Angelica Domröse, Fred Delmare, Frank Schenk, Käthe Reichel, Dietmar Richter-Reinick; Kamera: Jürgen Brauer; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Heiner Carow; Montage: Evelyn Carow; Regie: Heiner Carow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herr Karpf muss los, aber er fühlt sich nicht wohl. Bestimmt ist es etwas Ernstes. "Angefangen hat es im Knochen meines Daumens. Und dann im Zeigefinger. Am nächsten Tag an der anderen Hand genauso. Darauf im Ellenbogen und im rechten Knie. Also bin ich zum Arzt gegangen und habe mich untersuchen lassen. Er sagt, ich habe die besten Werte seit über 15 Jahren. Also frage ich mich, was das sein kann...."
Inhalt: Frankreich Anfang der 1980er-Jahre: Aufbruchsstimmung macht sich breit - auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme (Joseph Olivennes) und seinen introvertierten Bruder Philippe (Thimotée Robart) auf einem Dachboden einen Piratensender. Als Marianne (Marie Colomb) mit ihrer kleinen Tochter aus Paris in den Ort zurückzieht, ist es um die Brüder geschehen: Beide verlieben sich Hals über Kopf in sie.
Mit seiner einnehmenden Art kann Jerôme Marianne schnell für sich gewinnen, während es Philippe nicht wagt, ihr seine Liebe zu zeigen. Als er zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin versetzt wird, verändert die Begegnung mit dem schillernden Radiomoderator Dany (Brain Powell) sein Leben: Philippe beeindruckt als DJ beim Militärradio und traut sich, Marianne per Radio seine Liebe zu gestehen. Doch als er nach Hause fährt, muss er feststellen, dass sich alles verändert hat. Er gerät in einen großen Gewissenskonflikt.
Vincent Maël Cardona fängt in seinem pulsierenden Film die besondere Stimmung der 1980er-Jahre ein: eine Mischung aus Melancholie und Resignation auf der einen, überschwängliche Lebensenergie und Kreativität auf der anderen Seite. Diese Energie ist wie ein sehnsüchtiges Lachen, das durch den Soundtrack mit Titeln von Joy Division, The Undertones, Iggy Pop, Gang of Four oder Front 242 kongenial unterstützt wird. Die jungen Erwachsenen wissen, dass sie allein, aber doch miteinander verbunden sind - für immer im Zustand des Erwachsenwerdens: Sie sind DIE MAGNETISCHEN.
Bei den Internationalen Filmfestspiele Cannes wurden DIE MAGNETISCHEN 2021 in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs als Entdeckung gefeiert und ausgezeichnet. Danach gewann er den CÉSAR als Bester Debütfilm. Im Film glänzt das aufstrebende Ensemble Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes. Thimotée Robart wurde für seine Leistung mit dem Prix Lumière als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.
Produktion: Toufik Ayadi, Christophe Barral; Musik: David 'Tahiti Boy' Sztanke; Schauspieler: Joseph Olivennes, Thimotée Robart, Louise Anselme, Judith Zins, Fabrice Adde, Maxence Tual, Younès Boucif, Marie Colomb; Regie: Vincent Maël Cardona; Kamera: Brice Pancot; Drehbuch: Vincent Maël Cardona; Montage: Flora Volpelière Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 2 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Musik: Hans-Peter Ströer; Schauspieler: Jürgen Hentsch, Sebastian Koch, Stefanie Stappenbeck, Philipp Hochmair, Anna Thalbach, Veronica Ferres, Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu, Sophie Rois; Montage: Monika Bednarz, Olaf Strecker; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Produktion: Katharina Gräfin Lambsdorff, Thilo Kleine; Regie: Heinrich Breloer; Kamera: Gernot Roll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 1 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Schauspieler: Monica Bleibtreu, Jürgen Hentsch, Philipp Hochmair, Armin Mueller-Stahl, Anna Thalbach, Sophie Rois, Sebastian Koch, Veronica Ferres, Stefanie Stappenbeck; Kamera: Gernot Roll; Musik: Hans-Peter Ströer; Regie: Heinrich Breloer; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Produktion: Thilo Kleine, Katharina Gräfin Lambsdorff; Montage: Monika Bednarz, Olaf Strecker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 3 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Schauspieler: Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu, Sebastian Koch, Philipp Hochmair, Veronica Ferres, Stefanie Stappenbeck, Jürgen Hentsch, Sophie Rois, Anna Thalbach; Montage: Olaf Strecker, Monika Bednarz; Produktion: Katharina Gräfin Lambsdorff, Thilo Kleine; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Kamera: Gernot Roll; Musik: Hans-Peter Ströer; Regie: Heinrich Breloer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Wohnzimmer einer luxuriösen Villa sitzt der junge Leonard vor dem Fernseher und schaut sich einen Thriller an. Marie, seine Mutter, kommt hinzu und bittet ihn ins Bett zu gehen. Zusammen gehen sie hoch. Marie nimmt eine Dusche, sagt ihrem Sohn gute Nacht und legt sich mit einem Buch ins Bett. Leonhard steht wieder auf, geht zu seinem Schrank und holt ein großes Küchenmesser unter einem Stapel Pullover hervor. Er läuft über den Gang bis zum Zimmer seiner Mutter. Marie sieht wie der Türknauf sich langsam dreht und ruft ängstlich den Namen ihres Sohnes. Zehn Tage zuvor: Dem Psychiater Dr. Marc Lacroix ist ein erstaunliches Experiment gelungen. Im Keller eines abgelegenen Hauses hat er sich ein vollständig ausgerüstetes Laboratorium eingerichtet. Er hat eine Apparatur entwickelt, mit der es ihm gelingt, das Wesen zweier Hunde miteinander zu vertauschen. Um das Experiment rückgängig zu machen, führt er es einfach ein zweites Mal durch. Nun kann er es kaum erwarten, sein Experiment auch mit Menschen durchzuführen. Sein Forschungsobjekt ist Zyto, ein Psychopath, der drei Frauen mit Messerstichen verletzt hat und des Mordes an einer Weiteren beschuldigt wird. Das Experiment gelingt: Marcs Geist tritt in Zytos Körper über und umgekehrt. Als Marc die Augen öffnet, realisiert er mit Erschrecken, dass er sich in Zytos Körper befindet. Zyto seinerseits begreift sofort die Chance, im Körper des Arztes zu stecken und weigert sich das Experiment rückgängig zu machen. Die Dinge nehmen unaufhaltsam ihren Lauf: Zyto, in Marcs Körper, schaltet den "wahren" Marc vorübergehend aus, indem er ihn zusammenschlägt und ohnmächtig in der Nervenklinik abliefert. Währenddessen schleicht er sich als Marc in dessen Familie und Leben ein. Als ihm die Geliebte des Arztes, die Schauspielerin Marianne auf die Schliche kommt, ermordet er sie kaltblütig und verabredet sich dann mit dem wieder erwachten, "wahren" Marc. Erneut gelingt es dem Psychopathen seinen Arzt auszutricksen: er zwingt ihn, die Apparatur im Labor zu aktivieren. Danach schlägt er ihn erneut zusammen, flößt ihm ein Beruhigungsmittel ein und sperrt ihm im Keller seiner Villa ein. Dann lockt er Leonhard, Marcs Sohn, unter einem Vorwand ins Labor und schließt ihn an das Gerät an. Das Experiment verläuft wie geplant: Leonhard befindet sich nun im Körper seines Vaters und der Geist des irren Zyto im Körper des Jungen. Zurück in der Villa sperrt der "falsche" Leonhard den Echten zu seinem Vater in den Keller. Doch den beiden gelingt es zu spät, sich einander erkennbar zu machen. Als sie aus dem Keller stürzen, um Marie zu helfen, bricht diese tot vor ihren Augen zusammen. Vater und Sohn überwältigen den wahnsinnigen Mörder und kehren ins Labor zurück, wo sie das Experiment rückgängig machen. Nun ist jeder wieder in seiner eigenen Haut. Kurz entschlossen erschießt Marc Zyto und fährt mit seinem Sohn nach Hause. Leonhard liegt im Bett. Als sich Marc über ihn beugt, erkennt er mit Schrecken Zytos typisches Zucken um den Mundwinkel seines Sohnes...
Regie: François Dupeyron; Schauspieler: Didier Bourdon, Gérard Depardieu, Nathalie Baye, Natalia Wörner; Produktion: Ingrid Windisch; Vorlage: René Belletto; Kamera: Dietrich Lohmann; Montage: Noëlle Boisson; Drehbuch: François Dupeyron Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jacek liebt Heavy Metal, die Spritztouren mit seinem Auto und seinen Hund. Er genießt das Dasein als cooler Außenseiter in einem ansonsten eher spießigen Umfeld. In der Nähe seines Heimatortes an der polnisch-deutschen Grenze soll die größte Jesusstatue der Welt entstehen, und auch Jacek arbeitet auf der Großbaustelle. Doch ein schwerer Arbeitsunfall lässt ihn entstellt zurück. Unter reger Anteilnahme der polnischen Öffentlichkeit wird daraufhin die erste Gesichtstransplantation im Land vollzogen. Jacek wird als Nationalheld und Märtyrer gefeiert, die Jesusstatue wird höher und höher, aber er selbst erkennt sich nicht mehr im Spiegel wieder. Während sein Konterfei zur Maske wird, zeigen die Menschen um ihn herum ihr wahres Gesicht...
In ihrer bösen Satire reflektiert die Regisseurin Masgorzata Szumowska die Zustände im heimischen Polen zwischen katholischer Bigotterie, enthemmter Konsumgesellschaft und sensationslüsternen Boulevard-Medien.
Masgorzata Szumowska: "Ich kenne das Polen außerhalb der Großstädte sehr gut. Während meiner Kindheit verbrachte ich jedes Jahr viel Zeit mit meinen Eltern in einem masurischen Dorf. Bis heute ermöglichen mir diese Erfahrungen Einblicke in die Leute auf dem Land, und ich fahre mit meinen Kindern und Freunden immer noch ins Landhaus meiner Eltern.
Die Handlung des Films spielt im wunderschönen und unberührten südlichen Teil Polens, aber in erster Linie interessiert mich dieser junge Mann, der eine Art von Dilemma und Mysterium erlebt, der von wilder Natur umgeben ist und auf eine gewisse Weise auch unter wilden Menschen lebt. Die Welt auf dem Lande ist gleichzeitig schön und grausam, die Menschen können bösartig sein. Alles wirkt dort einfacher, die Regeln des Lebens sind klarer, urtümlicher.
Das ländliche Leben basiert auf Beziehungen und auf der Koexistenz mit der Natur. Als Mensch kann man sich nicht von seinen Wurzeln befreien, sie werden einen immer wieder umfangen. Mir gefällt es, dieses Polen zu zeigen, aber es ist gleichzeitig ein Polen, dem Jacek entfliehen möchte. Trotz dessen ungezähmter Schönheit."
Regie: Masgorzata Szumowska; Produktion: Jacek Drosio, Masgorzata Szumowska, Michas Englert; Schauspieler: Dariusz Chojnacki, Roman Gancarczyk, Anna Tomaszewska, Robert Talarczyk, Agnieszka Podsiadlik, Mateusz Kosciukiewicz, Malgorzata Gorol, Martyna Krzysztofik; Musik: Adam Walicki; Drehbuch: Michas Englert, Masgorzata Szumowska; Montage: Jacek Drosio; Kamera: Michas Englert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film spielt im Jahr 1945 im zerbombten Berlin. Der ehemalige Militär-Chirurg Dr. Hans Mertens kehrt nach dem Krieg zurück nach Berlin und findet sein Haus in Trümmern vor. Er leidet noch unter den schrecklichen Kriegserinnerungen und wird zum Alkoholiker. Die Fotografin Susanne Wallner, eine KZ-Überlebende, findet ihn in ihrer alten Wohnung vor und beide werden schnell zu Freunden und Mitbewohnern. Bald darauf begegnet Mertens seinem ehemaligen Hauptmann Ferdinand Brückner. Dieser ließ am Weihnachtsabend 1942 36 Männer, 54 Frauen und 31 Kinder einer polnischen Ortschaft erschießen. Inzwischen ist Ferdinand Brückner ein beliebter Bürger und erfolgreicher Geschäftsmann, der aus alten Stahlhelmen Kochtöpfe produziert. Am Weihnachtsabend 1945 versucht Mertens ihn zu töten, doch der Mord wird von Susanne Wallner rechtzeitig verhindert. Sie kann ihn überzeugen, Brückner anzuzeigen, so dass er vor Gericht gestellt werden kann.
Kamera: Friedl Behn-Grund, Eugen Klagemann; Schauspieler: Erna Sellmer, Elly Burgmer, Wilhelm Borchert, Hildegard Knef, Arno Paulsen, Marlise Ludwig; Regie: Wolfgang Staudte; Musik: Ernst Roters; Montage: Hans Heinrich; Drehbuch: Wolfgang Staudte Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf die schiefe Bahn mit krummen Geschäften: Der erfolglose, aber schlitzohrige New Yorker Anwalt Harry Fabian (Robert De Niro) will ganz groß ins Boxgeschäft einsteigen. Dafür plant er, mit dem alten Ex-Boxer Al als Berater ein großes Turnier auf die zu Beine stellen. Um aber in den Ring mit den Größen des Geschäfts zu steigen, braucht man Geld - und das hat Harry nicht. Unbeirrt hält er an seinem großen Traum fest - und realisiert nicht, dass er sich mit seinen Betrügereien und leeren Versprechungen gegenüber seinen Geldgebern immer neue, mächtigere Feinde in der Unterwelt New Yorks macht. Neben De Niro glänzen In weiteren Rollen Jessica Lange, Eli Wallach und Jack Warden.
"Night and the City" ist ein Remake von Jules Dassins berühmtem Film-noir-Thriller "Die Ratte von Soho" (1950). Vieles erinnert an das Kleingangster-Milieu aus Martin Scorseses "Hexenkessel" (ebenfalls mit De Niro), wobei das kleinkriminelle Milieu von New Yorks Straßen reizvoll eingefangen wird. Der Film ist ganz auf seinen Star Robert De Niro zugeschnitten, der sich hier zum zweiten Mal mit Regisseur Irwin Winkler nach "Schuldig bei Verdacht" zusammentat.
Schauspieler: Jack Warden, Jessica Lange, Alan King, Barry Primus, Robert De Niro, Gene Kirkwood, Cliff Gorman, Eli Wallach; Vorlage: Gerald Kersh; Kamera: Tak Fujimoto; Montage: David Brenner; Produktion: Jane Rosenthal, Irwin Winkler; Drehbuch: Richard Price; Regie: Irwin Winkler; Musik: James Newton Howard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ägypten im Jahr 2011, kurz vor der Revolution: In einer Suite des Luxushotels Nile Hilton wird die Leiche der populären Sängerin Lalela aufgefunden. Zunächst deutet alles auf eine Beziehungstat hin. Bald aber stößt der ermittelnde Polizist Noredin auf Hinweise, dass Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite Ägyptens in den Mord verstrickt sind. Dann jedoch wird der Fall plötzlich von ranghoher Stelle als Selbstmord zu den Akten gelegt. Trotzdem ermittelt Noredin weiter und stößt in ein Wespennest aus Korruption, Intrigen und Gier, während in Kairo die Menschen auf die Straßen gehen und das Mubarak-Regime kurz vor dem Zusammenbruch steht.
Die 'Nile Hilton Affäre' ist ein gelungener, atmosphärisch dichter Film. Tarik Saleh bannte die aufgeladene Stimmung der Stadt Kairo im Revolutionsjahr 2011 in ausdrucksstarken Bildern auf die Leinwand, begleitet vom einem suggestiven Sound, den Fredrik Jonsäter kreierte. Man ist umfangen vom Klang Kairos, jener endlosen Kakophonie aus Hupen und Verkehrslärm." (femundo.de)
"Die Umwälzungen durch den sogenannten arabischen Frühling und die ägyptischen Revolution im Jahr 2011 bilden den spannenden Hintergrund für den klassischen Noir-Krimiplot. (...) Doch auch der Kriminalfall um Prostitution, Auftragsmord, Erpressung und Wirtschaftskriminalität befasst sich mit der politischen Situation im Land und spiegelt eine zutiefst marode, korrumpierte Gesellschaft am Abgrund. Insofern ermittelt der Protagonist nicht nur in einem Mordfall, sondern auch gegen das System, in dem er lebt und in das er verstrickt ist. (...) Die politische Sprengkraft der Geschichte fiel bei den Dreharbeiten auch den Behörden auf, welche das Filmteam des Landes verwiesen. Die in Kairo spielende Geschichte wurde dann in Casablanca gedreht." (KinoFilmWelt)
Inhalt: "Die Ortliebschen Frauen" von Regisseur Luc Bondy ist ein pessimistisches Drama um eine Familie, die nach dem Tod des Vaters ums Überleben kämpft. Zurückgelassen wurden die einfältige Mutter, die willensstarke Tochter Josefine, eine weitere Schwester sowie ein geistig zurückgebliebener Bruder. Josefine übernimmt das Zepter und kümmert sich um die Familie. Sie macht die Schwester zur Magd und zwingt ihren Bruder, im Keller zu wohnen. Der erste Film des Theaterregisseurs Bondy basiert auf Franz Nabls Roman "Das Grab des Lebendigen" und feierte seine Premiere auf der Berlinale 1981.
"Luc Bondys Film, der in einer seltsam zeitlosen, am Rand der Gegenwart dahinbleichenden Kleinbürgerwelt spielt, zeigt die zerstörende Kraft einer Sehnsucht nach dem Bewahrenden" schrieb Der Spiegel. In der Zeit hieß es: "Nein, Kino ist das nicht, was ... Libgart Schwarz da vorführt. So unauffällig schrill, so behutsam exzentrisch, so mondsüchtig rücksichtslos darf man sich vor einer Kamera eben nicht benehmen ... aber ein erster Film, der Lust macht auf den zweiten."[
Schauspieler: Klaus Pohl, Edith Heerdegen, Libgart Schwarz, Elisabeth Stepanek; Vorlage: Franz Nabl; Montage: Stefan Arnsten; Kamera: Ricardo Aronovich; Musik: Peer Raben; Produktion: Joachim von Vietinghoff; Drehbuch: Luc Bondy, Libgart Schwarz; Regie: Luc Bondy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sarah und Victor lernen sich Anfang der 1970er-Jahre in einem Pariser Nachtclub kennen. Für Sarah ist es Liebe auf den ersten Blick, während Victor sich anfangs noch nicht zu entscheiden wagt. Bald trennen sich ihre Wege wieder, und es deutet zunächst nichts darauf hin, dass sie am Ende beinahe ein halbes Jahrhundert zusammen durchs Leben gehen werden.
Doch Sarahs Charme und Intelligenz kann sich der ambitionierte Victor nicht lange entziehen: Sie heiraten und gründen eine Familie. Gemeinsam durchleben sie Jahrzehnte voller Leidenschaft, Geheimnisse, Nähe und Distanz. Victor steigt zum gefeierten Schriftsteller auf, während Sarah in seinem Schatten ein scheinbar unspektakuläres Leben führt. Victors Erfolg verdankt die Familie ein sorgenfreies Leben und gesellschaftliche Anerkennung. Doch nach und nach stellt sich heraus, wer tatsächlich hinter dem raketenhaften Aufstieg des Schriftstellers Adelman stand.
Der Film erzählt die Geschichte der einen großen Liebe im Lauf von 45 Jahren. "Die Rollen sind von Anfang an klar verteilt: hier Zielstrebigkeit, dort Narrenfreiheit. Sarah, die scharfsinnige Literaturdoktorandin, stürzt sich wie ein Geier auf Victors Manuskript und korrigiert unaufgefordert darin herum. Als schlauer Coach erträgt sie seine weiblichen Groupies, seine Krisen und sein Selbstmitleid und genießt das durch seine Bestseller ermöglichte Wohlleben. Nicolas Bedos, der sich in Theater, Fernsehen und als Buchautor einen Namen gemacht hat, gibt in seinem Regiedebüt ohne Scheu einen eitlen Narziss. Für seine Partnerin auch im wahren Leben, Doria Tillier, die ihre Karriere als Wetterfee begann, dürfte der Part der aparten und redegewandten Muse ihren Durchbruch bedeuten.
Wie das Filmemacherduo Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri werfen sich die beiden verbal die Bälle zu. Manche unnötigen Szenen, darunter der Schluss-Twist, werden aufgewogen durch Witze, deren Boshaftigkeit und Klarsicht einem den Glauben an die französische Komödie zurückgeben. Da wird etwa, haarscharf am Rand der Tragödie, gezeigt, mit welcher Skrupellosigkeit Autoren für eine gute Geschichte ihre Umgebung bloßstellen; wie sehr Literaten auch Hochstapler sind, die das Leid anderer ausbeuten. In diesen burlesk angerichteten Momenten beweist die Komödie einen Tiefgang, der manch bemühtes Drama in den Schatten stellt." (epd Film)
Regie: Nicolas Bedos; Schauspieler: Nicolas Bedos, Denis Podalydès, Zabou Breitman, Pierre Arditi, Doria Tillier; Musik: Nicolas Bedos; Montage: Anny Danché; Produktion: Denis Pineau-Valencienne, François Kraus; Drehbuch: Nicolas Bedos, Doria Tillier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die New Yorker Dichterin Elizabeth Bishop sucht Anfang der 1950er-Jahre neue Inspiration für ihre Lyrik. Ihre Schaffenskrise führt sie nach Rio de Janeiro, wo sie ihre Studienfreundin Mary besucht. In ihrer Schüchternheit fühlt sich die Poetin von der brasilianischen Sinnlichkeit und Lebensfreude geradezu überrumpelt. Sie ist das ganze Gegenteil von Marys schneidiger Lebensgefährtin, der Architektin Lota de Macedo Soares. Deren anfängliche Ablehnung gegenüber Elizabeth schlägt bald um in tiefe Zuneigung, was Mary gar nicht gefällt. Die Dreiecksgeschichte gerät völlig aus dem Gleichgewicht, als Lota ihr größtes Werk beginnt: die Gestaltung des weltberühmten Flamengo Parks in Rio. Beflügelt von der neuen Umgebung, kann Elizabeth wieder schreiben und wird mit Preisen überhäuft. Nun sind beide Frauen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und Teil der gehobenen Gesellschaft Brasiliens. Doch ein Militärputsch droht alles ändern. Der Oscar-nominierte Regisseur Bruno Barreto erzählt in opulenten und sinnlichen Bildern.
Regie: Bruno Barreto; Montage: Mauro Pinheiro Jr.; Produktion: Lucy Barreto, Paula Barreto; Musik: Marcelo Zarvos; Schauspieler: Tracy Middendorf, Miranda Otto, Glória Pires, Lola Kirke, Marcello Airoldi, Tânia Costa, Marianna Mac Nieven; Kamera: Mauro Pinheiro Jr.; Vorlage: Carmen L. Oliveira; Drehbuch: Matthew Chapman, Julie Sayres Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1968 in Rumänien: Seit dem Tod der Mutter hält der junge Arzt Mihai (Alex Margineanu) seine Familie zusammen. Sein jüngerer Bruder Emil (Razvan Enciu) hingegen hat nichts Besseres zu tun als gegen den Staat zu rebellieren. Und zu allem Überfluss ist ihr Vater William (Ovidiu Schumacher) nicht nur langsam am Erblinden, sondern auch noch lebensbedrohlich erkrankt. Das einzige, was ihm jetzt noch retten könnte, ist eine Operation in der DDR. Gemeinsam ziehen die drei Männer los Richtung Ostdeutschland. Kaum angekommen, müssen sie erfahren, dass sowjetische Panzer den Weg zurück versperren und sie in Deutschland festsitzen. In einem Auffanglager für Touristen lernt Mihai die Studentin Ulli (Susanne Bormann) kennen und verfällt ihr sofort. Als dann die Familie Dank eines Transitvisums unverhofft in der BRD landet, steht sie vor der großen Frage: Sollen sie im Westen bleiben oder in die Heimat zurückkehren?
"Herzenswarm, ungeheuer komisch und tragisch zugleich" Süddeutsche Zeitung
Montage: Hansjörg Weißbrich, Daniel Olteanu; Produktion: David Lindner Leporda, Verona Meier; Drehbuch: Anca Miruna Lazarescu; Schauspieler: Lutz Blochberger, Marcela Nistor, Razvan Enciu, Susanne Bormann, Alexandru Mrgineanu, Doru Ana, Manuel Klein, Ovidiu Schumacher; Regie: Anca Miruna Lazarescu; Kamera: Christian Stangassinger; Musik: Ferenc Darvas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Elisabeth, verheiratet mit einem Deutschen und Mutter einer kleinen Tochter, lässt Mann und Kind zuhause zurück, um sich auf die Spuren der Frauenrechtlerin Flora Tristan (1803-1844) zu begeben. Mit dem Zug reist Elisabeth nach Lyon, wo die Frühsozialistin im Jahr vor ihrem Tod eine Union der Arbeiter herbeiführen wollte; 10.000 von ihnen folgten später ihrem Sarg. Die junge französische Historikerin streift allein durch die Straßen und öffentlichen Plätze und nimmt mit einem Diktafon deren Klanglandschaften auf. Sie möchte das Leben der Aktivistin so sinnlich wie möglich rekonstruieren und entdeckt dabei die Stadt als historischen Echoraum: "Vielleicht hätte ich Privatdetektivin werden sollen." Bei ihrer Recherche taucht die "Flaneurin" Elisabeth in unterschiedliche Zeitebenen ein. Ihre Suche nach den Spuren der Geschichte ist ein Versuch, Geschichtsschreibung als Folge subjektiver Erinnerungen zu konstruieren. Inzwischen ist Die Reise nach Lyon selbst ein historisches Dokument: In Kamerafahrten und Stills "inhalierte" der Film den Arbeiterbezirk La Croix-Rousse, heute das Szene-Viertel Lyons.
"In 'Die Reise nach Lyon' verweigert sich eine Historikerin, fasziniert von Flora Tristans Tagebuch ihrer letzten Lebensmonate, der traditionellen Geschichtsbetrachtung und verfängt sich in komplexen und vielschichtigen Reflexionsmustern. History und 'her' Story werden zu einem Netz von Resonanzen. Leben und Stimme der einen drückt sich in der Anderen aus. Statt in staubigen Archiven von akademischen Detektiven erforscht zu werden, hallt der Prozess des sozialen Wandels wider in einem Raum zwischen den Tönen und ihrem entsprechenden Echo. Ein visuell faszinierender Film, der nichtsdestoweniger auch einer der wenigen wirklichen Tonfilme ist, die je produziert wurden." (Paul Willemen, Edinburgh Film Festival 1981)
Regie: Claudia von Alemann; Schauspieler: Jean Badin, Rebecca Pauly; Musik: Frank Wolff; Drehbuch: Claudia von Alemann; Produktion: Claudia von Alemann; Kamera: Hille Sagel; Montage: Monique Dartonne Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Frühjahr 1945 glaubt in einem Ort an der Ostsee der 15-jährige Günter immer noch fanatisch an den Sieg der Nazis. Die meisten Bewohner fürchten sich vor dem baldigen Einmarsch der Russen. Günter ist jedoch vom Sieg der Deutschen überzeugt und will dafür kämpfen. Er jagt in seinem Fanatismus einen geflüchteten Zwangsarbeiter und nimmt dafür stolz das "EK II" entgegen. Dass der Dorfpolizist den Mann erschießt, als er sein Versteck verlässt, findet Günter jedoch nicht in Ordnung. Als die Sowjetarmee kurz darauf den Ort besetzt, wird Günter wegen Mordes verhaftet. Er beteuert zwar seine Unschuld, will aber nicht zum "Verräter" werden. Der schuldige Dorfpolizist versucht Günter unter Druck zu setzen, woraufhin dieser sein Schweigen bricht, da er die Tat des Polizisten nicht länger decken will.
"Die Russen kommen" ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Regisseur Heiner Carow, der 1968 entstand. Er basiert lose auf der Erzählung "Die Anzeige des Bandes Ferien am Feuer" von Egon Richter. Der Film wurde unter anderem an der Ostsee gedreht, nach seiner Fertigstellung aber nicht gezeigt, da er von den Behörden verboten wurde. Zur Uraufführung kam der Film erst im Jahr 1987. Heiner Carow verwendete zuvor Teile des verbotenen Films zunächst für den ab 1968 gedrehten Film "Karriere", der 1971 in die Kinos der DDR kam. Das Filmmaterial zu "Die Russen kommen" galt lange Zeit als verschollen.
Regie: Heiner Carow; Schauspieler: Viktor Perevalov, Karla Runkehl, Dorothea Meissner, Norbert Christian, Gert Krause-Melzer, Rolf Ludwig; Kamera: Jürgen Brauer; Drehbuch: Claus Küchenmeister, Heiner Carow; Vorlage: Egon Richter; Montage: Evelyn Carow; Musik: Peter Gotthardt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: John Edge, ein abgebrannter Schriftsteller mit Schreibblockade findet in einem geheimnisvollen Brief eine Schatzkarte. Ist dies seine große Chance...?
Ein Kurzfilm, der speziell für Smartphone-Nutzer geschaffen wurde - keine schlechte Idee, die sich Erik Schmitt da vorgenommen hat. Und noch schöner, dass er diese Miniatur im Stile eines Film noir gedreht hat - hier freilich ironisch zugespitzt und überhöht, dass dem Zuschauer unweigerlich Carl Reiners Noir-Parodie Dead Men Don't Wear Plaid in den Sinn kommt. Doch DIE SANTA MARIA spielt nicht nur mit Versatzstücken von Filmgenres, sondern sprengt auch in anderer Hinsicht bisherige Denkmuster und Formate - und insbesondere in Bezug auf letzteres ist dies ganz wörtlich zu nehmen: So suggeriert der gewählte Bildausschnitt zunächst einen "herkömmlichen" Film im Breitwandformat, doch diese Illusion wird schnell aufgelöst, sodass der Film von nun an im Hochformat zu betrachten ist.
Erik Schmitt spielt mit genau dieser Formatverschiebung, greift sie immer wieder auf, variiert sie und findet dabei stets Bildlösungen, die gemeinsam mit dem lakonischen Off-Erzähler eine äußerst unterhaltsame Atmosphäre schaffen, von der man sich trotz der (bewussten) Baukastenartigkeit des Plots gerne in den Bann ziehen lässt. Ein schneller und spritziger Spaß fürs Zwischendurchschauen und vielleicht ein Modell dafür, wie sich Erzählformen in der Zukunft des Immer-und-Überall-Sehens verändern werden - jedenfalls ein durchaus gelungenes Experiment, das Spaß macht. (FBW-Jury-Begründung "besonders wertvoll")
Schauspieler: Fabian Busch, Marleen Lohse, Beate Maes, Maxim Mehmet, Folke Renken; Regie: Erik Schmitt; Montage: Steffen Hand; Stimme: Folke Renken, Erik Hansen; Musik: Felix Raffel; Drehbuch: Erik Schmitt, Folke Renken; Produktion: Fabian Gasmia; Kamera: Johannes Louis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eva ist eine winzig kleine Meerjungfrau. Eines Tages verliebt sie sich in Emile, einen alleinstehenden Fischer, und springt in sein Fischernetz. Emile findet Eva in einer Sardinenbüchse...
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