Inhalt: Der Finanzkapitalismus ist ein Angriff auf ehrliche Arbeit ? eine Streitschrift- Norbert Blüm lässt die Blase der Finanzwirtschaft zerplatzen- Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rehabilitierung einer aussterbenden Spezies: ehrliche Arbeit»Wer nur in Geldkategorien denkt, ist kein Unternehmer, sondern eher ein Unterlasser. Er lässt die Chancen ungenutzt, die sich daraus ergeben, dass der Mensch nicht ein ständig von Vorteilssuche getriebener Homo oeconomicus ist.« Norbert Blüm im manager magazin, 6/2006Geld regiert die Welt, Geld ruiniert die Arbeit. Arbeit und Einkommen werden entkoppelt, Realwirtschaft und Finanzwirtschaft trennen sich. Geld »arbeitet« und verdient mehr als man mit Arbeit verdienen kann. Unternehmen werden reduziert auf eine Geldgröße und gemessen an ihrem Augenblickswert (cash flow). Der arbeitende Mensch scheint in diesem Szenario nur noch eine lästige Größe zu sein, die auf Dauer eliminiert werden muss.Aber: Der Aufstand der alten Arbeit wird kommen! Die existenzielle Schwere der Arbeit ist ein anthropologisches Grundbedürfnis, welches durch die virtuelle Leichtigkeit des Geldspiels nicht befriedigt werden kann. Schon deuten sich Vorboten einer Renaissance der Arbeit an. Miteinander handeln wird wichtiger als Produzieren.Norbert Blüm ist ein Freund deutlicher Worte und als gelernter Werkzeugmacher weiß er wovon er spricht, wenn er über Arbeit redet. Der frühere Arbeitsminister legt hier eine kluge Analyse unserer modernen Wirtschaftswelt vor und wagt mutige Prognosen darüber, wie ein tragfähiges Zukunftskonzept aussehen muss. Umfang: 261 S. ISBN: 978-3-641-05445-8
Inhalt: Helmut Schmidt hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er China für eine entscheidende Weltmacht des 21. Jahrhunderts hält. Warum gerade wir Deutschen vor dem Reich der Mitte nicht Angst, wohl aber Respekt haben sollten und was Europa von der viertausendjährigen chinesischen Kultur lernen kann ? das sagt er in seinem neuen Buch mit der ihm eigenen Klarheit. Umfang: 192 S. ISBN: 978-3-641-10585-3
Inhalt: Das Zittern beginnt im Nacken, wenn Markus den Bildern näherkommt, die ihn seit 49 Jahren verfolgen. Nun steuert er sein Wohnmobil Richtung Süden, möglichst weit weg von seiner Vergangenheit.
Kamera: Jakob Grasboeck; Protagonist: Markus Diegmann; Produktion: Victoria Frances Anders; Sound Design: Eva Perhacova; Regie: Paul Scheufler; Montage: Daria Woermann; Drehbuch: Paul Scheufler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eva führt mit ihrem Vater, einem erfolglosen, aber stets optimistischen Autoverkäufer, ihrer konsumsüchtigen Mutter und der schrulligen Oma ein glückliches Leben. Doch Eva ist ein Tick anders. Sie leidet am Tourette-Syndrom. Ihre Familie hat sich längst an ihre Tics, Schimpfwörter und Pöbeleien gewöhnt, und auch sonst kommt Eva mit ihrer Außenseiterrolle bestens zurecht. Als der Vater jedoch einen Job in Berlin angeboten bekommt, soll sie plötzlich ihre vertraute Umgebung verlassen. Nicht mit Eva. Dieser Umzug muss verhindert werden - um jeden Preis!
"Regisseur Andi Rogenhagen macht es den Zuschauern leicht, sich für die Probleme des kranken Mädchens zu interessieren. Mit den Mitteln der Komödie zeigt er einen Alltag, der gar nicht alltäglich ist. Und führt so (...) auf unterhaltsame Weise vor Augen, wie es sich anfühlt, wenn man mehr als nur einen Tick anders ist. Die junge Eva erscheint am Ende als die normalste von allen, aber nicht als Ergebnis einer moralinsauren Predigt, sondern ganz einfach dadurch, dass sie uns ihr Leben erzählt - in den Bildern und im ergänzenden, kindlich-naiven Off-Kommentar. Fast so, als hätte sie uns ein Familienalbum mit bewegten Fotos gezeigt. Dass dies trotz gewisser dramaturgischer Holprigkeiten gelingt, ist zu großen Teilen das Verdienst von Jasna Fritzi Bauer, die sich die Tics mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit angeeignet hat." (Peter Gutting, auf: kino-zeit.de)
"'Ein Tick anders' ist eine anarchische und sehr warmherzige Komödie über Familie, Liebe, Toleranz und die große Herausforderung eben einen Tick anders zu sein. Herzlich und humorvoll wird die Geschichte von der siebzehnjährigen Eva, die motorische und vokale Tics hat und ihrer liebevoll-schrägen Familie erzählt." (www.tourette.de)
Inhalt: Hier wird betrogen, gelogen und geflunkert, dass sich die Plattenbau-Pfeiler biegen: "Eine Braut kommt selten allein" erfindet sich eine schreiend komische Parallelgesellschaft in Berlin-Hellersdorf.
Eines Tages sitzt sie vor seiner Tür. In ihrem roten Hochzeitskleid und den abgelatschten Turnschuhen. Sie spricht nicht seine Sprache, sie ist ihm eigentlich zu jung, sie entstammt einer vollkommen anderen Welt, sie liebt auch anders als er - und doch werden die beiden ein Paar.
Johnny, gescheiterter DJ und Clubbesitzer aus Hellersdorf, und Sophia, die Romni. Ob sie wirklich von ihrer Hochzeit abgehauen ist, tatsächlich direkt aus Belgrad kommt, ihn wahrhaftig so liebt, wie sie behauptet? Johnny weiß es nicht. Und irgendwann ist es ihm auch egal. Die vermeintliche Braut hat sein Herz erobert. Er ist sogar bereit, ihre Eltern einzuladen, als Sophia Heimweh hat. Damit gerät sein ohnehin kompliziertes Leben völlig aus den Fugen. Es kommen nicht nur Mama und Papa zu Besuch, sondern auch Geschwister, Onkel, Tanten, Nichten, Neffen, Cousins, Cousinen usw. Von einem Moment zum anderen beherbergt Johnny eine Großfamilie in seinen vier Wänden, jeder mit seinen eigenen Bedürfnissen. Vor allem wollen sie eins von Johnny: Dass er ihnen hilft, in Deutschland Fuß zu fassen, dass er sie vor der Abschiebung bewahrt, dass er ihr Beschützer wird. Und obwohl es ihm schwerfällt und er sich immer wieder sträubt, läuft Johnny, der schon fast Resignierte, zu neuer Form auf.
"In der lustigsten Szene des Films (...) hilft ein ganzer U-Bahn-Wagen voller Berliner Bürger der Heldin Sophia, sich eine Legende für die deutschen Asylbehörden auszudenken, damit sie sich statt als Romamädchen aus Serbien als Flüchtlingsmädchen Samira aus Syrien ausgeben kann. Die deutsche Hauptstadt ist in dieser Komödie ein durchgeknalltes, menschenfreundliches Narrenhaus.
Paul 'Sido' Würdig, der in Filmen wie 'Blutsbrüdaz' durchaus auch harte Burschen spielte und selbst aus einer Familie von Sinti und Roma stammt ('Ich bin Zigeuner - auch wenn Leute mir diesen Ausdruck übelnehmen'), ist in Alakus' Film ein sanfter Träumer. 'Er kann nicht Nein sagen', schmachtet selbst die Nochehefrau dem Ex hinterher. Mit melancholischem Blick, gemütlichem Bauch und müden Schultern zieht Johnny in fast jeder Lebenslage am Joint. So stolpert er hinein in eine Krawall-Soap im Plattenbau. Schon bald können sich fast sämtliche Menschen um ihn herum kaum einkriegen vor Grimassierwut, Spaßgeschrei und Klamauk. In manchen Momenten ist 'Eine Braut kommt selten allein' eine auch musikalisch schwer übersteuerte Orgie aus schierem Blödsinn. (...)
Fast alle von Johnnys deutschen Nachbarn im Hellersdorfer Sozialbau freunden sich gerührt mit der riesigen Roma-Sippe an, Polizisten und Asylbeamte sind barmherzige Ratgeber, und selbst im Fall einer definitiv beschlossenen Abschiebung ist immer noch Zeit für ein kleines Konzert zum großen Adieu. 'Eine Braut kommt selten allein' leugnet einfach frech die klaustrophobischen Zustände im Deutschland der Gegenwart. Und erfindet sich in den Wänden eines nüchternen Platten-Apartments ein kleines deutsches Jux-Paradies." (Wolfgang Höbel, in: SPIEGEL Online)
Montage: Andreas Radtke; Schauspieler: Michelle Barthel, Rauand Taleb, Petra Schmidt-Schaller, Mitzi Kunz, Nedjo Osman, Tristan Seith, Paul "Sido" Würdig; Drehbuch: Laila Stieler; Produktion: Marc Conrad; Sound Design: Eckhard Blach; Musik: Stephan Römer; Kamera: Andreas Höfer; Regie: Buket Alakus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie wollen wir im Jahr 2030 leben? Die Junge Gruppe ? der Zusammenschluss junger Parlamentarier von CDU und CSU im Deutschen Bundestag ? tritt für eine nachhaltige, generationengerechte und zukunftsorientierte Politik ein. Sie fordert: Junge Menschen und künftige Generationen übernehmen schon heute Verantwortung und müssen deshalb stärker einbezogen werden. In diesem Buch erklären junge Politikerinnen und Politiker von A wie Amthor bis Z wie Ziemiak, wie sie die Zukunft gestalten wollen: für eine technologieoffene Gesellschaft, starke soziale Sicherungssysteme und einen innovationsfreundlichen Wirtschaftsstandort Deutschland, der durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Blockchain den internationalen Herausforderungen gewachsen ist. Umfang: 176 S. ISBN: 978-3-451-81870-7
Inhalt: "Eine Postkarte aus Pjöngjang" ist eine Reise in eine völlig abgeschottete Diktatur: Nordkorea. Die Freunde Gregor Möller, Philip Kist und Anne Lewald besuchen in den Jahren 2013 und 2017 Nordkorea und tun, was strikt verboten ist: sie filmen heimlich ihre Reisen, die wie jeder Nordkorea-Besuch unter ständiger Aufsicht staatliche Aufpasser stattfinden. Ein lebensgefährliches Unterfangen, wenn man das Schicksal des amerikanischen Nordkorea-Besuchers Otto Warmbier bedenkt. Dessen angeblicher Diebstahl eines Propagandaposters endete mit 15 Jahren Lagerhaft und Warmbiers Tod unter mysteriösen Umständen.
Möller, Kist und Lewalds waghalsiges Abenteuer ermöglicht einen außergewöhnlichen Blick in eine der verschlossensten und totalitärsten Diktaturen der Welt. Der Zuschauer bekommt die "schöne neue Welt" zu Gesicht, die die staatliche Propaganda-Maschinerie ausländischen Besuchern präsentiert. Doch die Kontrolle geht so weit, dass selbst die Aufzeichnung dieser von vornherein stark kontrollierten Motive verboten sind.
Wir empfehlen diesen Film im Paket zu sehen mit Vitaly Manskys "Im Strahl der Sonne", der ebenfalls unter lebensgefährlicher Umgehung der nordkoreanischen Totalzensur entstand.
Kamera: Gregor Möllers; Regie: Gregor Möllers, Anne Lewald; Produktion: Gregor Möllers; Montage: Gregor Möllers; Drehbuch: Anne Lewald Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 38 Illustratorinnen und Illustratoren, die weltweit zu den beliebtesten gehören, zeigen in vielen fröhlichen, anrührenden und inspirierenden Bildern, was Freundlichsein alles bedeutet und wieviel Spaß es macht, nett miteinander zu sein. Systematik: 4.3 Standort: 4.3 EIN ISBN: 978-3-407-75473-8
Inhalt: Der ideale Begleiter für alle Lehramtsstudierenden. Um gegenwärtige Prozesse in der Pädagogik kritisch reflektieren zu können, ist es für (angehende) Lehrkräfte entscheidend, Einblick in didaktische Theorien und Modelle zu gewinnen. Der Band führt verständlich in die Grundbegriffe und Geschichte der Didaktik, in bedeutsame Theorien und Modelle sowie in aktuelle Prinzipien der Gestaltung von Unterricht und Schule ein. Diese Kenntnisse sind eine Voraussetzung, um Probleme der Gestaltung von Unterricht verstehen zu können. Zugleich ermöglichen sie die kompetente Teilhabe an unterrichts- und schulbezogenen sowie generellen bildungspolitischen Diskussionen. Umfang: 404 S. ISBN: 978-3-8385-4565-3
Inhalt: Dieser Band 2 des Einführungskurses Soziologie wird von vier zentralen Fragestellungen bestimmt: 1. Wie wird in den einzelnen Phasen der Entwicklungen und von den einzelnen AutorInnen der Tatsache Rechnung getragen, dass die Gesellschaften, die Menschen miteinander bilden, in einem ständigen Prozess der Veränderung sind (soziale Dynamik)? 2. Wie werden gesellschaftliche Unterschiede erklärt, welche Legitimationen werden für soziale Ungleicheit geliefert? 3. Wie wird mit dem Problem der Ideologie umgegangen, also mit der Tatsache, dass SoziologInnen ihre Aussagen unter jeweils zeittypischen Bedingungen formulieren? 4. Wie ist der Zugang zur Praxis? Umfang: 274 S. ISBN: 978-3-658-16422-5
Inhalt: Soziologie ist eine Wissenschaft, die sich mit den Beziehungen zwischen Menschen befasst. Deshalb ist jeder Mensch, sobald er über sich und die anderen nachdenkt, Soziologe. Allerdings erscheint die soziologische Reflexion vor allem Einsteigern oft abstrakt und umständlich. Ziel dieser aus der Lehre entstandenen Einführung ist es, einen anschaulichen und alltagsnahen ersten Zugang zu zentralen Begriffen und Theorien des Fachs zu bieten. Umfang: 340 S. ISBN: 978-3-8385-4649-0
Inhalt: Diese Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft integriert verschiedene Perspektiven: Ausgehend von zentralen Begriffen der Politikwissenschaft (z.B. Demokratie, Parlament, Wahlen) werden Arbeitsfelder, Methoden und Politikfelder dargestellt und so miteinander verzahnt, dass eine einheitliche, leicht verständliche und überblicksartige Einführung entsteht.Diese Einführung über den Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft eignet sich für Erstsemester in Vorlesungen und Seminaren, aber auch für Examenskandidaten zur Prüfungsvorbereitung. Umfang: 321 S. ISBN: 978-3-17-028966-6
Inhalt: Was tun, wenn Freunde, Verwandte oder Bekannte mit Aussagen kommen, die ins Reich der Verschwörungsmythen und Fake News gehören? Wie mit bizarren oder gar gefährlichen Theorien in sozialen Medien umgehen? In Diskussionen über das Coronavirus, die Klimakrise oder Migration verzweifeln wir über Spekulationen und Falschmeldungen. Das Gefühl der Überforderung wächst: Wieso glauben die mir nicht einmal dann, wenn ich dem Unsinn im WhatsApp-Chat mit Fakten kontern kann?Ingrid Brodnig zeigt, wie wir in hitzigen Debatten ruhig bleiben und unseren Standpunkt verdeutlichen. Wann ist Diskutieren überhaupt sinnvoll? Warum sind unseriöse Stimmen sichtbarer, und welche rhetorischen Tricks sollte man kennen? Welche Rolle spielen digitale Kanäle, und wie kommen wir gegen die Macht der Aufmerksamkeitsökonomie an? Dieses Buch liefert die Strategien für eine kluge Diskussionsführung und Tipps für Formulierungen, die auch in emotionalisierten Diskussionen wirken. Umfang: 160 S. ISBN: 978-3-7106-0528-4
Inhalt: "Einzelkämpfer" ist der beeindruckende Film von Sandra Kaudelka - selbst ehemalige Leistungssportlerin und DDR-Meisterin - über ein untergegangenes Land, seinen tristen Alltag und seine Gier nach internationaler Anerkennung. So klein die DDR als Land war, so groß war sie im Sport.
Kaudelka stellt für ihren Film vier Spitzensportler*innen von damals vor. Sie zeigt aus einer seltenen Innensicht heraus, wie ein autoritärer Staat Menschen mit Privilegien umschmeichelte. Wer die Hochleistungs-Erwartungen nicht erfüllte, flog. Wer politisch aus der Reihe tanzte, musste Repressalien befürchten. Auf sensible Weise portraitiert der Film die gefeierten Sportler von damals und zeigt, wie ihr Leben nach 1989/90 weiterging.
Eine filmische Liebeserklärung an die großen Helden eines Landes, das es nicht mehr gibt und eine einfühlsame Erkundung eines wichtigen Teil der deutschen Geschichte. Spannend, ergreifend und mit politischer Brisanz.
Der Film wurde auf der Berlinale 2013 im Rahmen der Perspektive Deutsches Kino uraufgeführt.
Inhalt: Wäre es nach dem Regisseur Thomas Heise gegangen, wäre dieser Film über die Eisenhüttenstädter Mario, Tilo, Karsten und Frank schon 1981 entstanden. Es sollte ein Film über Jugendliche werden, die in der ersten sozialistischen Stadt der DDR aufgewachsen waren. Geboren in den 1960er Jahren, stammten Mario, Tilo, Karsten und Frank sämtlich aus DDR-staatstreuen Familien. Sie zur zweiten Generation der DDR, die der Lyriker Uwe Kolbe einmal die "Hineingeborenen" nannte.
Doch weil die Jungs lange Haare trugen und das Leben auf ihre eigenen Weise entdecken wollte, passten sie nicht in das Bild, dass die DDR-Oberen von der Jugend ihres Landes hatte. Alle vier gerieten in schwerste Konflikte mit Staat, Gesellschaft - und mit ihren autoritären Eltern. Besonders mit ihren Vätern, die allesamt Gewalt für ein legitimes Erziehungsmittel hielten.
Dass Thomas Heise (Jg 1955) diesen Film zu DDR-Zeiten nicht realisieren konnte, war ebenfalls ein Ausdruck des DDR-Generationenkonflikts. "Sie machen nicht diesen Film," beschied ein leitender Mitarbeiter des staatlichen DDR-Studios DEFA kurz und knapp. "Es ist aus Gründen der Staatsdisziplin."
10 Jahre später gab es die DDR nicht mehr und der Film konnte entstehen. Zwei der vier jungen Männer waren da jedoch bereits tot. Einmal mehr hatte sich das Diktum des ostdeutschen Schriftstellers Thomas Brasch bewahrheitet: "Vor den Vätern sterben die Söhne."
Aus dem Nachruf von Georg Seeßlen auf Thomas Heise (1955-2024) "Ein Geheimnis seiner Arbeit liegt vielleicht daran, dass er es nie auf etwas abgesehen hat, nie etwas »herausholen« will, er hört einfach zu, er sieht einfach hin, und daraus entsteht eben jene Stimmung, in der sich auch das Dramatische oder Widersprüchliche ereignet, ohne dass man es erwartet haben muss. Das ist es, was einen Dokumentarfilm von journalistischer Filmarbeit unterscheidet, dass er am Leben, nicht am Thema hängt. Die Zusammenhänge ergeben sich dann von ganz allein, weil das Leben selbst nur in Zusammenhängen geschieht."
Produktion: Peter Planitzer, Herbert Kruschke; Kamera: Sebastian Richter; Montage: Karin Schöning; Drehbuch: Thomas Heise; Regie: Thomas Heise Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Lisa und Sophie sind Schwestern. Sie träumen von einer Profikarriere im Eiskunstlauf. Um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen, führen sie ein Leben zwischen Drill und Siegesfreude. Die Mutter unterstützt ihre Töchter fürsorglich, während vor allem an der älteren der beiden Schwestern pubertäre Zweifel nagen.
Was macht der Druck mit den Mädchen? Welche Rolle spielt die Mutter für ihre heranwachsenden Töchter und was bedeutet es für sie, ihr Leben so stark auf den Erfolg ihrer Kinder auszurichten?
Der Film lässt die allseits gefeierte Schönheit des Eiskunstlaufes links liegen und konzentriert sich ganz darauf, das Beziehungsgeflecht zwischen den beiden Sportlerinnen und ihrer nächsten Umgebung zu porträtieren. Die Protagonistinnen stoßen sich ab, ohne sich zu lösen und ziehen sich gegenseitig an, ohne sich ganz nah zu sein.
Regie: Lin Sternal; Kamera: Julia Hönemann; Drehbuch: Lin Sternal; Produktion: Wolfgang Kerber; Montage: Katharina Fiedler; Sound Design: Alex Rubin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Das einzige, was uns am Ende bleibt, sind Erinnerungen, die auf Liebe basieren." Es ist eine solche Erinnerung, die Regisseur Markus Imhoof sein Leben lang begleitet hat: Es ist Winter, die Schweiz ist das neutrale Land inmitten des Zweiten Weltkriegs, und Imhoofs Mutter wählt am Güterbahnhof ein italienisches Flüchtlingskind aus, um es aufzupäppeln. Das Mädchen heißt Giovanna - und verändert den Blick, mit dem der kleine Markus die Welt sieht.
70 Jahre später kommen wieder Fremde nach Europa. Markus Imhoof hat Giovanna nie vergessen, hat ihre Spuren verfolgt und in ihrem Land gelebt. Nun geht er an Bord eines Schiffes der italienischen Marine, es ist die Operation "Mare Nostrum", in deren Verlauf mehr als 100.000 Menschen aus dem Mittelmeer gezogen werden. Mit den Augen des Kindes, das er damals war, spürt er den Fragen nach, die ihn seit jeher umtreiben.
Imhoof erzählt eine sehr persönliche Geschichte, um ein globales Phänomen erfahrbar zu machen. Seine Fragen nach Menschlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung in der heutigen Welt führen ihn zurück zu den Erlebnissen seiner Kindheit und seiner ersten Liebe. Imhoof: "Die Krise ist nicht vorbei, sie fängt erst an, bald kommen auch noch die Klimaflüchtlinge. Die Erinnerung an Giovanna schenkt mir die Radikalität des Kinderblicks, ein fruchtbarer Kontrast zur internationalen Maschinerie, mit der die Fremden verwaltet werden. Noch nie war es so schwierig, Drehbewilligungen zu bekommen. (...) Unsere Herausforderung war, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Grundsätzliches entlarvt sich oft an einem Detail, an einem Blick, einem Lachen, die Summe des scheinbar Unwesentlichen macht das Wesentliche sichtbar. Im Kern geht es um den Konflikt zwischen 'ich' und 'uns', um den Kontrast oder das Zusammenspiel der vielen Einzelnen zu einem Ganzen. Wie in einem Orchester, wo nicht die Trompete die Musik dominiert, sondern auch die Bratsche und die Flöte zu hören ist.
Es geht um eine Hoffnung auf ein Gleichgewicht, auf ein Zusammenleben zwischen Nord und Süd als Organismus, der sich nicht mehr permanent ausnutzt und damit selbst zerstört. Auch alle andern sagen zu sich selber 'Ich'. Das kann zu Krieg führen oder der Anfang einer Liebesgeschichte sein."
Drehbuch: Markus Imhoof; Regie: Markus Imhoof; Kamera: Peter Indergand; Montage: Thomas Bachmann, Beatrice Babin; Produktion: Thomas Kufus, Pierre-Alain Meier, Markus Imhoof; Musik: Peter Scherer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Émile Durkheim zählt zu den Klassikern der Soziologie. Der Band greift erstmals unbekannte Rezeptionslinien Durkheims auf und zeigt ihn so in seiner Komplexität und Aktualität: als Vorreiter einer transdisziplinären Sozialwissenschaft, als scharfsinnigen Theoretiker, als Denker des Materiellen und des Symbolischen. Neben ihm kommen auch seine Kollegen, Erben und zeitgenössischen Kritiker in den Blick. Dabei wird deutlich, dass Durkheims Werk nicht nur die Soziologie prägte, sondern auch der Ethnologie und der Philosophie grundlegende Impulse gab.Mit Beiträgen von Stéphane Baciocchi, Stefan Beck, Tanja Bogusz, Heike Delitz, Emmanuel Désveaux, Jean-Louis Fabiani, Joachim Fischer, Marcel Fournier, Bruno Karsenti, Frédéric Keck, Wiebke Keim, Steven Lukes, Stephan Moebius, Lothar Peter, Devyani Prabhat, Anne W. Rawls, Thomas Scheffer, Michael Schillmeier, Robert Seyfert, Susan Stedman Jones und Jean Terrier. Umfang: 582 S. ISBN: 978-3-593-42003-5
Inhalt: Der Sammelband gibt den aktuellen Stand zu Energiearmut, Energiepolitik und sozialer Ungleichheit wider und analysiert grundlegende Zusammenhänge und Determinanten in Deutschland und Europa. Seit Jahren, und nicht erst im Zuge der Energiewende, steigen in Deutschland die Energiekosten privater Haushalte. Dies trifft verschiedene soziale Gruppen in unterschiedlichem Maße, was wiederum unterschiedlich stark von wohlfahrtsstaatlichen Politiken abgefedert wird. Es ist jedoch der anhaltenden Debatte um steigende Strompreise für Privathaushalte im Zuge der Energiewende in Deutschland zu verdanken, dass Themen wie Energiearmut und Kostenbelastungen das Interesse der Öffentlichkeit geweckt haben. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Wechselwirkungen von Energiesystemen und sozialer Ungleichheit in Deutschland bis vor kurzem noch ein völlig unterbelichtetes Forschungsgebiet mit nur wenigen Pionierarbeiten war. Zu zeigen, welche Arbeiten in den vergangenen Jahren stattgefunden haben und welche Erkenntnisse dabei zutage gefördert wurden, ist das Ziel dieses Sammelbandes. Umfang: 695 S. ISBN: 978-3-658-11723-8
Inhalt: In Luxemburg verbrauchen wir in eineinhalb Monaten alle Ressourcen, die uns die Erde für ein Jahr zur Verfügung stellt. Wenn alle Menschen denselben Lebensstil pflegen würden, bräuchten wir jedes Jahr acht Erden. Der Film "Eng Äerd" stellt Bürger vor, die sich zusammenschließen, um neue Wege zu erforschen, die es uns ermöglichen, besser und solidarischer zu leben und dabei die natürlichen Ressourcen zu nutzen, ohne sie zu erschöpfen.
Kamera: Nikos Welter; Produktion: Viviane Thill; Regie: Tom Alesch; Montage: Pia Dumont Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Unterrichtsentwürfe Englisch analysierenDer Band führt praxisorientiert in die Analyse von Unterrichtsentwürfen für den Englischunterricht ein. Ziel ist die Befähigung, grundlegende Strukturen in Unterrichtsplänen zu ermitteln, sie kritisch zu sichten und evidenzbasiert einzuschätzen.Der Band richtet sich an Studierende und Lehrverantwortliche, die sich für Aufbau und Reflexion von Planungskompetenzen in der Fremdsprachendidaktik interessieren. Umfang: 272 S. ISBN: 978-3-8385-6042-7
Inhalt: Wir leben im Zeitalter des Anthropozän, in dem der Mensch der entscheidende Faktor für die fundamentalen Veränderungen des Planeten ist. Nikolaus Geyrhalter erkundet an der Oberfläche der Erde auf eine sehr konkrete Weise, was das heißt:
Jährlich bewegen Menschen mehrere Milliarden Tonnen Erde, mit Baggern, Bohrern oder Dynamit. Nikolaus Geyrhalter beobachtet in Minen und Steinbrüchen, an Großbaustellen und Kohleabbaugebieten, wie Menschen sich den Planeten untertan machen und sich Rohstoffe aneignen. Damit liefert er visuell eindrucksvolle Bestandsaufnahme, wie genau wir Menschen zum wichtigsten Einflussfaktor auf die fundamentalen und unwiderruflichen Veränderungen unseres Heimatplaneten geworden sind.
In sieben Kapiteln führt Nikolaus Geyrhalter an Stätten des Tage- und des Tiefbaus in Europa und Nordamerika, die sonst nur schwer zugänglich sind. Am Brenner wird ein Basistunnel durch den Berg getrieben, um die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt zu ermöglichen. Um die weltweite Nachfrage zu stillen, werden in den Marmorsteinbrüchen im italienischen Carrara heute hundert Mal mehr Blöcke abgetragen als noch vor dreißig Jahren. Im ehemaligen Salzbergwerk im deutschen Wolfenbüttel wiederum ist man darum bemüht, größtmöglichen Stabilität zu bewahren, damit - bis ein neues Endlager gefunden wird - der dort gelagerte Atommüll keine weiteren Schäden verursachen kann. Der Film zeigt Baustellen und Tagebaugebiete, die durch unermüdliche Umwälzungen von immensem Ausmaß offene Wunden in der Erdkruste zurücklassen: im Braunkohletagebau im ungarischen Gyöngyös inmitten eines prähistorischen Sumpfzedernwaldes, in den Kupferminen am spanischen Rio Tinto, wo seit dem Römischen Reich Metall abgebaut wird, inmitten der Ölsande im kanadischen Alberta auf dem Gebiet einer First Nation oder auf einer Riesenbaustelle im kalifornischen San Fernando Valley, wo Berge geschliffen werden, um leicht zu bebauende Grundstücke für neue Städte zu schaffen.
Montage: Niki Mossböck; Kamera: Nikolaus Geyrhalter; Produktion: Wolfgang Widerhofer, Markus Glaser, Nikolaus Geyrhalter, Michael Kitzberger; Drehbuch: Nikolaus Geyrhalter; Regie: Nikolaus Geyrhalter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Zusammenleben der Menschen hat sich verändert und erfordert entsprechende Verhaltensweisen. Wo Gewissheiten verloren gehen, muss gleichwohl etwas existieren, was die Gemeinschaft zusammen hält. Dieses verbindende Element ist das Netz in all seinen personalen (haptischen) und auch digitalen Formen bis hin zum Crowd Funding. Netze sollen einen Nutzen haben für die Karriere, das Einkommen und für den sozialen Status. Nutzen, Zweck und Wert sind darum drei wesentliche Elemente der Netzwerkarbeit. Klaus-Dieter Müller legt dabei besonderen Wert auf die menschlichen Aspekte von Networking. Dahinter steht ein von ihm vertretenes Menschenbild, nämlich das Selbst als Dreh- und Angelpunkt seines Wirkens in der Welt. Die Identität des Individuums wird zu einem Problem der gesellschaftlichen Moderne. Es kommt nun darauf an, den Zusammenhang zwischen Selbst und Netz zu erkennen. Der Autor liefert viele Tipps, Hinweise und Erfahrungsberichte dazu, wie der Zweck und Nutzen eines Netzwerks mit den eigenen Befindlichkeiten und der Stellung in der Welt in Übereinstimmung zu bringen sind. Netzwerkarbeit ist eine Kulturtechnik, ähnlich wie Lesen und Schreiben, sie kann Gegenstand von Unterricht, Training und Beratung sein. Umfang: 101 S. ISBN: 978-3-658-02108-5
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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