Inhalt: Der junge Schwarzwald-Köhler Peter Munk sucht einen Weg, um reich zu werden. In seiner Verzweiflung lässt er sich auf einen Pakt mit dem diabolischen Holländer-Michel ein, der ihm anstelle seines Herzens einen Stein in die Brust setzt...
Diese Adaption von Johannes Naber ("Zeit der Kannibalen", ebenfalls bei filmfriend) ist ein bild- und klanggewaltiger, atmosphärisch stimmungsvoller Abenteuerfilm, der die "Gesetze" von Hauffs Märchen respektvoll (be-)achtet und dabei seine düster-fantastischen Seiten herausstellt. Zugleich ist er von einer außerordentlichen ethnografischen Genauigkeit: In den präzise nachgebildeten Kostümen, Masken, Tänzen und dörflichen Ritualen spiegeln sich sinnlich die ungehemmte Profitgier und der rücksichtlose Durchsetzungswille der Menschen.
Das Glasmännchen, ein uralter Waldgeist und der mystische Beschützer des Schwarzwalds, ist verbittert, weil die Menschen nicht mehr an ihn und seinesgleichen glauben. Das Leben im Einklang mit der Natur(magie) ist gestört, der Mensch hat Verstand und Herz gegen Reichtum, Gier und Macht eingetauscht und stellt sich gegen den Wald, den er nur als Ware ansieht und ihn rücksichtslos abholzt.
Aus der Begründung der FBW-Jugend Filmjury: "Er erzählt eine aufregende Märchengeschichte, in der es um Liebe, Macht, Reichtum und dunkle Versuchungen geht. Es wird einem sehr deutlich gezeigt, dass Macht und Geld alleine nicht glücklich machen. Der Film überzeugt mit einer ausgezeichneten Besetzung mit vielen bekannten Schauspielern. Alle Rollen werden authentisch und überzeugend dargestellt. Besonders haben uns auch die aufwendige Ausstattung der Szenen und die passenden Kostüme und Kulissen beeindruckt. Die auffällige Musik und der Ton unterstreichen und betonen die Gefühle der Darsteller zusätzlich." (www.jugend-filmjury.com/film/das_kalte_herz)
Musik: Oli Biehler; Schauspieler: Frederick Lau, Sebastian Blomberg, Roeland Wiesnekker, Moritz Bleibtreu, Milan Peschel, David Schütter, Henriette Confurius; Vorlage: Wilhelm Hauff; Drehbuch: Johannes Naber, Steffen Reuter; Kamera: Pascal Schmit; Regie: Johannes Naber; Produktion: Steffen Reuter, Christoph Fisser; Montage: Ben von Grafenstein Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach dem Mauerbau 1961 fühlten sich viele ostdeutsche Kulturschaffende ermutigt, den Alltag in der DDR realistisch darzustellen. Sie wollten damit ihren Beitrag für einen besseren Sozialismus leisten. Der Regisseur Kurt Maetzig, Mitbegründer des DDR-Filmstudios DEFA, wurde vom sowjetischen Staats-Chef Chruschtschow gar persönlich aufgefordert, in seiner Arbeit mutig zu sein. Maetzig wählte daraufhin ein in der DDR verbotenes Buch zur Vorlage für seinen Film "Das Kaninchen bin ich". Doch als der Film 1965 auf die Leinwand kam, war das kurze kulturelle Tauwetter schon wieder vorbei. In Moskau hatte nicht mehr Chruschtschow, sondern der Hardliner Breshnew das Sagen. Und in der DDR wurde fast ein ganzer Jahrgang von Filmproduktionen verboten - allen voran "Das Kaninchen bin ich". Erst im Zuge der Friedlichen Revolution kam der Film in die Kinos der DDR.
SYNOPSIS Mit 19 Jahren hat Maria Morzeck (Angelika Waller) schon ihre Träume verloren. Ihr Bruder Dieter ist unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen "staatsgefährdender Hetze" zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Statt eines Slawistikstudiums ist für das junge Mädchen nun das Kellnern angesagt. Da begegnet ihr die erste große Liebe, Paul Deister, der Richter ihres Bruders. Trotz anfänglicher Bedenken entscheidet sich Maria für die Beziehung mit dem älteren und verheirateten Mann. Letztlich kann ihre Liebe wegen Pauls Karrieresucht und Doppelleben nicht bestehen. Als Marias Bruder Dieter nach seiner Haftentlassung von der verhängnisvollen Affäre erfährt, straft er Maria mit Schlägen. Doch sie findet schließlich die Kraft, sich gegen äußere Zwänge zu wehren und setzt ihren Weg allein fort - ohne Dieter und Paul. Für sie gibt es jetzt nur noch das eine Ziel, für ihren Studienplatz zu kämpfen.
Grundlage für den Film, der das Rechtswesen seiner Zeit kritisch betrachtete, war ein verbotener Roman von Manfred Bieler. Die Kinoversion ereilte das gleiche Schicksal wie das Buch, trotzdem wurde der Film ins Ausland verkauft. Im eigenen Land war eine Auswertung des Fils erst 1989/90 möglich, ein Vierteljahrhundert später. "Das Kaninchen bin ich" wurde von führenden Filmhistorikern und -journalisten im Verbund Deutscher Kinematheken als einer der 100 wichtigsten deutschen Filme aller Zeiten ausgewählt.
Drehbuch: Manfred Bieler, Kurt Maetzig; Schauspieler: Angelika Waller, Wolfgang Winkler, Alfred Müller, Willi Schrade, Rudolf Ulrich, Hans Hardt-Hardtloff, Ilse Voigt, Irma Münch, Annemarie Esper; Musik: Gerhard Rosenfeld, Reiner Bredemeyer; Regie: Kurt Maetzig; Vorlage: Manfred Bieler; Montage: Helga Krause Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit ihr Vater, ein Archäologe, bei einer Maya-Expedition in Mexiko ums Leben kam, ist die kleine Sally verstummt. Außerdem reagiert sie verstört (und für andere verstörend) auf die kleinsten Veränderungen in ihrer Umwelt. Mutter Ruth (Kathleen Turner), die nach dem Unfalltod mit ihren beiden Kindern in die USA zurückkehrt und in einen ruhigen Vorort zieht, ist beunruhigt. Vor allem als Sally beginnt, ein riesiges Kartenhaus aus Spielkarten, Fotografien und Postkarten in ihrem Kinderzimmer zu errichten...
Als der Kinderpsychiater Jake Beerlander (Tommy Lee Jones) die Sechsjährige kennenlernt, scheint die Diagnose klar: Autismus. Die Mutter hingegen macht die traumatische Verlust-Erfahrung für die Veränderungen verantwortlich. Dieses Kartenhaus, das die Architektin Ruth in einem Waldstück in Überlebensgröße nachbaut, scheint sinnbildlich für Sallys Innenleben zu stehen - und es dient der Mutter als wortwörtlicher Zugang zur verlorengegangenen Tochter.
Michael Lessac gelingt das Kunststück, eine auf dem Papier ziemlich überspannt anmutende Geschichte in eine Inszenierung zu gießen, die tatsächlich beides anspricht: Herz und Verstand. Gestützt von der großartigen Schauspielleistung von Kathleen Turner und der kleinen Schauspiel-Debütantin Asha Menina, entwickelt sich ein berührendes Mutter-Tochter-Drama, das sich um die Fragen nach kindlichen Traumata, familiären Ausnahmezuständen und dem Umgang der Erwachsenenwelt mit mental instabilen Kindern dreht, deren Lebenswelt aus den Fugen geraten ist.
Schauspieler: Michael Horse, Kathleen Turner, Esther Rolle, Anne Pitoniak, Asha Menina, Park Overall, Tommy Lee Jones, Shiloh Strong; Montage: Walter Murch; Drehbuch: Robert Jay Litz, Michael Lessac; Kamera: Victor Hammer; Produktion: Dale Pollock, Wolfgang Glattes, Lianne Halfon; Regie: Michael Lessac; Musik: James Horner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Immer, wenn ein Afghane einen Bruder tötet, wird ein neuer Stern geboren. Bald wird die Nacht so hell sein wie der Tag... Eines Tages werden wir zusammen in die Nacht reisen und dem Tag sein Licht zurückbringen."
Der raue, abgelegene Nordosten Afghanistans ist eine Hochgebirgslandschaft mit Gipfeln bis zu 7.500 Metern. Es ist das Grenzgebiet zu Tadschikistan, Pakistan und China. In dieser Region verdienen sich nomadisch lebende Kinderbanden etwas Geld mit den Überbleibseln der vielen Kriege, unter denen ihr Land seit langer Zeit zu leiden hatte. Sie sammeln alle Arten von Metallresten, um sie zu verkaufen. Eine Gruppe von Kutschi-Kindern lebt in einem Minenfeld in der Nähe des Flugplatzes Bagram in Afghanistan. Sie graben Antipersonenminen aus und verkaufen den Sprengstoff an Kinderarbeiter, die Lapislazuli in einer Mine abbauen. Der Weg der blauen Edelsteine führt durch ein von Kindersoldaten kontrolliertes Gebiet nach Tadschikistan und China. Wenn sie im täglichen Wahnsinn Afghanistans keine eigenen Mini-Kriege führen, fliehen die Kinder in ihren persönlichen Fantasien und Träumen davon, während die amerikanischen Soldaten ihren Rückzug planen...
"Das Land der Erleuchteten" ist der erste lange Dokumentarfilm des jungen, engagierten Regisseurs Pieter-Jan De Pue. Er entstand über einen Zeitraum von sieben Jahren, gedreht wurde auf 16-mm-Film. Nahtlos verschmilzt in dem Film die dokumentarische Beobachtung mit der fiktionalen Erzählung - die harsche Realität, die den Alltag der Kinder prägt, mit ihren Wünschen, Träumen und Hoffnungen. Der Regisseur erschafft eine hybride Erzählform, in der er immer wieder die Grenzen des dokumentarischen Genres auslotet und erschafft einen bildgewaltigen Film von magischer Intensität.
Drehbuch: David Dusa, Pieter-Jan de Pue; Protagonist: Noor, Khyrgyz Baj, Zulfu, Gholam Nasir; Regie: Pieter-Jan de Pue; Produktion: Bart van Langendonck, Christian Beetz; Montage: David Dusa, Stijn Deconinck; Kamera: Pieter-Jan de Pue; Musik: Denis Clohessy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieses einzigartige Projekt stellt die Arbeit und den Austausch mit Menschen mit Behinderung in den Vordergrund. Nach 6-monatiger Recherche-Arbeit, in Einzel- und Gruppengesprächen, wurde der Film im Sommer 2015 gedreht. Dabei haben sich die Filmemacher mit den Grenzen von Wahrnehmung auseinandergesetzt und die Frage gestellt, welche Form ein inklusiver Film haben könnte.
Montage: René Jeuckens; Kamera: Nils Dziurdzia, Ellen Trenn; Musik: Annika Boos; Produktion: René Jeuckens, Grischa Windus; Regie: Peter Wallgram; Drehbuch: Peter Wallgram Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Frank, mathematisch begabt, FDJ-Sekretär der Schule und Sohn eines Betriebsdirektors, beginnt sich in der 10. Klasse für die Neue, Regine, zu interessieren. Er begegnet ihr mehrfach im Fahrstuhl des Hochhauses auf der Berliner Fischerinsel, wo auch seine Familie wohnt. Als sie, leistungsschwächste Schülerin, mehrere Tage fehlt, will er sich um sie kümmern und entdeckt, dass sie ihre Geschwister betreut. Ihre Mutter liegt im Krankenhaus, die vier verschiedenen Väter haben sich davongemacht. Er unterstützt sie und setzt sich für sie ein. Als sie Kindergärtnerin werden möchte, fordert er ein öffentliches Gespräch über Leistung und Eignung heraus. Dabei stößt er auf den energischen Widerstand der Direktorin und wird aus der FDJ ausgeschlossen was ihm Abitur und Studium unmöglich macht. Seine einflussreichen Eltern verschaffen ihm einen Platz in einer Spezialklasse an der Technischen Universität Dresden.
Kamera: Dieter Chill; Schauspieler: Alexandra Falkner, Diane Damerau, Barbara Sommer, Rolf Lukoschek, Stefanie Wegener, Henry Schroeder; Montage: Monika Schindler; Musik: Johannes Schlecht; Drehbuch: Gabriele Herzog; Regie: Herrmann Zschoche Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Schicksalsschlag verändert das Leben von Julia Sandburg für immer: Ihre kleine Tochter Maggie verschwindet während eines Ausflugs mitten in Manhattan spurlos. 15 Jahre später hat Julia noch immer die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Maggie am Leben ist. Eines Tages begegnet sie der jungen, mittellosen Louise, der sie sich auf ungewöhnliche Weise verbunden fühlt.
"Dicht gesponnenes Drama mit Thriller-Elementen, das sich ganz auf das psychologische Spannungsfeld der Handlung konzentriert. Hervorragend gespielt, mit einer Reihe überraschender Wendungen." (Lexikon des Internationalen Films)
Schauspieler: Alessandro Nivola, Keri Russell, Sigourney Weaver, Elias Koteas, David Rasche, Kate Bosworth; Drehbuch: David Auburn; Kamera: Stuart Dryburgh; Regie: David Auburn; Produktion: Bryan Furst, Chip Rosenbloom, Sean Furst; Montage: Kristina Boden; Musik: Theodore Shapiro Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Frankreich, 1941: Der 17-jährige Guy Môquet ist in der Bretagne in einem Straflager interniert, als in Nantes ein deutscher Offizier erschossen wird. Zur Vergeltung ordnet Hitler die Exekution von 150 französischen Geiseln an. Im Pariser Hauptquartier der deutschen Besatzer versuchen General von Stülpnagel und Ernst Jünger die drakonischen Hinrichtungen zu begrenzen. Wegen seiner Jugend hofft Guy verschont zu bleiben...
"Multiperspektivisch erzählter Film nach Protokollen des Schriftstellers Ernst Jünger und einer frühen Erzählung von Heinrich Böll, dessen Person auch im Film als junger Wehrmachtssoldat eine wesentliche Rolle einnimmt." (Lexikon des internationalen Films)
"'Das Meer am Morgen' ist ein Film, der beim Betrachten Beklommenheit hervorruft, die Exekutionen sind schwer zu ertragen, aber von enormer Wirkung. Minutiös hat Volker Schlöndorff die Ereignisse dieses 22. Oktober 1941 rekonstruiert und ein bewegendes historisches Drama über einen unfreiwilligen Nationalhelden, eine Hommage an die Résistance und eine nachdenkenswerte Auseinandersetzung mit Ernst Jünger geschaffen." (www.tittelbach.tv)
Produktion: Bruno Petit, Olivier Poubelle; Kamera: Lubomir Bakchev; Regie: Volker Schlöndorff; Schauspieler: Charlie Nelson, Marc Barbé, Jean-Pierre Darroussin, Jean-Marc Roulot, Ulrich Matthes, Philippe Résimont, Leo-Paul Salmain, Arielle Dombasle; Musik: Bruno Coulais; Drehbuch: Volker Schlöndorff; Montage: Susanne Hartmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Paar liebt sich, und doch verläuft seine Beziehung inzwischen in allzu eingefahrenen Bahnen. Der Mann lässt sich auf eine Affäre mit einer Zufallsbekanntschaft ein, in der Hoffnung, dadurch neue Energie in sein Leben zu bringen. Doch seine bisherige Partnerin ist nicht bereit, die Beziehung so leicht aufzugeben. Sie freundet sich mit der neuen Frau an und zeigt ihrem Partner schließlich, dass Altes durchaus neu wirken kann.
Der Film bildet den Auftakt der Trilogie "Formen der Liebe", die mit "Der Philosoph" (1988) und "Sieben Frauen" (1989) vervollständigt wurde.
"Wie kaum ein anderer deutscher Regisseur hat sich Kinomagier Rudolf Thome in an die 30 Filmen seinem großen Thema, den Beziehungen zwischen Frau und Mann, verschrieben und diese auf immer neue Weise zu ergründen versucht. Hier trifft es ein Westberliner Pärchen, den Programmierer Franz und die Gärtnerin Maria, und es gibt erst mal Zoff, als sie nach dem gemeinsamen Urlaub nach Hause kommen und getrennte Wege gehen. Doch das Schicksal findet Mittel und Wege, das Paar wieder zusammenzubringen, und vielleicht spielen Bonsaibäumchen, Aquarien und ein Mikroskop dabei eine besondere Rolle. Wie eigentlich alles von Thome: ein Geschenk!" (Florian Widegger, zitiert nach filmarchiv.at )
Schauspieler: Ganeshi Becks, Vladimir Weigl, Alexander Malkowsky, Adriana Altaras, Malgorzata Gorol; Regie: Rudolf Thome; Kamera: Martin Schäfer; Drehbuch: Rudolf Thome; Musik: Hanno Rinné, Gabriele di Rosa; Produktion: Rudolf Thome; Montage: Dörte Völz-Mammarella Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jünger? Und wie würden die Mächtigen unserer Zeit in Politik, Gesellschaft und Kirche reagieren auf die Provokationen eines einflussreichen Propheten und Sozialrevolutionären?
Regisseur Milo Rau (DAS KONGO TRIBUNAL) und sein Team begaben sich für die Dreharbeiten zu DAS NEUE EVANGELIUM in das süditalienische Matera. In dieser Stadt haben schon Pier Paolo Pasolini und Mel Gibson Filme über das Leben Jesu inszeniert. An den Ursprüngen des Evangeliums inszenierten sie die Geschichte zeitlos als Passionsspiel einer ganzen Zivilisation.
Zusammen mit dem kamerunischen politischen Aktivisten Yvan Sagnet kreiert Rau eine biblische Geschichte, die aktueller nicht sein könnte. Aus dem Film heraus initiierten sie die politische Kampagne "Die Revolte der Würde", die für die Rechte von Migranten kämpft, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind. Sie werden auf den Tomatenfeldern in Süditalien versklavt und leben in unter unmenschlichen Bedingungen in Ghettos.
So entsteht aus Aktionskunst, Politik, Film und Theater ein neues Evangelium für das 21. Jahrhundert. Ein Manifest der Solidarität mit den Ärmsten, eine Revolution für eine humanere Welt.
"Vor dem aquarellblauen Mittelmeerhintergrund gibt das besonders schöne Bilder. Generell leistet Thomas Eirich-Schneider markante Kameraarbeit. Eindrücklich, wie er in Großaufnahmen authentische, raue Gesichter einfängt, Menschenporträts von einer nachgerade biblischen Archaik. Gelegentliches Pathos ist als Kontrastmittel im Rechercherealismus keine Sünde, weder in der Bildsprache noch vermittels der Musik, die elegisch auffährt. Mozart, Wagner, Pergolesi, Bach." (Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung)
Inhalt: Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie von einer Band winziger Musiker begleitet werden, die den Soundtrack zu Ihrem Leben spielen und Ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen übermitteln. In dieser Welt lebt der ältere Vernon, ein einsamer Mann, dessen lähmende Schüchternheit dazu führt, dass seine Orchestermusiker schrecklich verstimmt auftreten. Als Vernon und seine kleine Band sich in ihre neue Nachbarin und ihr klassisches Ensemble verlieben, bietet sich ihnen die vielleicht letzte Chance auf Glück: Die Chance, einen Akkord zu treffen und in Harmonie zu spielen. Aber zuerst müssen sie ihr Lampenfieber überwinden.
Montage: Mikey Hill; Drehbuch: Jennifer Smith, Mikey Hill; Mitwirkende: Mikey Hill, Peter Lowe, Andrew Bowler; Produktion: Melanie Brunt; Sound Design: Doron Kipen, Markus Kellow; Regie: Mikey Hill; Musik: Jamie Messenger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Benjamin will mit seiner Musikkarriere endlich richtig durchstarten und gibt dafür seine Aufnahmen dem Rapper JJizzy. Doch zunächst muss Benjamin sich noch seinem Job als Weihnachtsmann in einem Einkaufszentrum widmen. Dort hört er zufällig, dass die alleinerziehende Mutter Nancy sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kompliment von einem fremden Mann. Den Wunsch erfüllt Benjamin ihr gern, ahnt aber nicht, welch aberwitzige Verstrickungen er damit lostritt...
Schauspieler: Gabrielle Union, Faizon Love, Morris Chestnut, Jill Marie Jones, Queen Latifah, Charlie Murphy, Katt Williams, Malik Hammond, Rachel True; Montage: Paul Trejo; Drehbuch: Lance Rivera; Regie: Lance Rivera; Kamera: Teodoro Maniaci; Produktion: Queen Latifah Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tommys Vater hat sein Leben nicht im Griff und erwartet von dem 19-jährigen Sohn mehr Halt, als dieser ihm geben kann, denn er hat selbst genug Sorgen. Julia (18) stammt aus einem begüterten Elternhaus, und so sind deren Eltern gar nicht einverstanden mit der Beziehung ihrer Tochter zu Tommy. Der Bäckerlehrling soll ihre schlaue Tochter nicht vom Studium abhalten.
Doch dann wird sie schwanger, und das junge Paar will nicht abtreiben. Tommy ist finanziell überfordert und folgt dem verlockenden Angebot eines ihm bekannten Dealers. Er soll die synthetische Droge Crystal Meth über die nahe Grenze zur Tschechischen Republik nach Deutschland schmuggeln. In Tschechien wird sie massenweise in kleinen Labors hergestellt. Das klingt leicht, aber Tommys Konfrontation mit dem organisierten Verbrechen gestaltet sich schwerer als er gedacht hatte. Er macht zwar schnelles Geld, doch der Romeo-und-Julia-Beziehung der beiden wird nach und nach auch jede Vertrauensgrundlage entzogen.
Schauspieler: Lou Strenger, Wolfgang Winkler, André Dyllong, Vincent Redetzki, Christine Hoppe, Yung Ngo; Regie: Robert Heber; Drehbuch: Robert Heber, André Dyllong; Produktion: Holger Lochau Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Kussforscher Fred erforscht im Institut für Biochemie in Berlin, was beim Küssen im Organismus des Menschen vor sich geht. Fred selbst ist Single und hat weder Frau noch Freundin, die er küssen könnte. Seine Frau hat sich gerade von ihm scheiden lassen. Eines Tages wird er im Schaufenster eines Antiquitätenladens von einem in vielen Farben schimmernden Tablett magisch angezogen. Nach dem Kauf des Tabletts lernt er plötzlich Luzie kennen, eine junge Schriftstellerin, die mit ihrer Freundin Sibil auf dem Land lebt.
Da sie bald keinen Unterhalt mehr von Ihren Ex-Mann bekommen wird, setzt Luzie alles daran, einen Beststeller zu verfassen. Thema: Die Seele des Mannes. Doch es kommt anders. Fred verliebt sich in Luzie und Sibil und beide lieben ihn. Schon bald entspinnt sich zwischen den Dreien eine eigentümliche Dreiecksbeziehung. Wird es ihnen gelingen, die Liebe, wie Sibil es sagt, neu zu erfinden?
Regie: Rudolf Thome; Schauspieler: Max Wagner, Seyneb Saleh, Peter Knaack, Isabell Hindersin, Katharina Lorenz, Hanns Zischler, Arnd Klawitter; Drehbuch: Rudolf Thome; Montage: Beatrice Babin; Musik: Katia Tchemberdji; Kamera: Ute Freund; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Kunsträuber Vincent (Bernhard Schütz) und Nils (Jacob Matschenz) sind kurz vor dem Ziel: In ihrer Kreuzfahrt-Kabine liegt das 60 Millionen Dollar teure Gemälde "Das schwarze Quadrat", das sie an Bord ihrem Auftraggeber übergeben sollen. Sie haben vorher nur noch einen kleinen unvorhergesehenen Termin, und zwar auf der Showbühne des Schiffes. Während sie sich durch ihr Programm als Elvis- und David-Bowie-Imitatoren quälen, nutzen Unbekannte die Gelegenheit und stehlen das "Schwarze Quadrat"...! Vincent, der verhinderte Maler, fertigt mit etwas eigenwilligen Methoden eine exakte Kopie des Malewitsch an - und als auch die abhanden kommt, gleich noch eine zweite. Währenddessen zieht sich die Schlinge um das Gauner-Duo zu: Nils wird enttarnt, und Vincent merkt vor lauter Verliebtheit nicht, dass seine Bekanntschaft von der Bordbar, die ungemein kunstsinnige Martha (Sandra Hüller), nur deshalb seine Nähe sucht und ihm Modell sitzt, weil auch sie nur eines will - "Das schwarze Quadrat"...
Drehbuch: Peter Meister; Produktion: Alexander Bickenback, Manuel Bickenbach; Montage: Jan Ruschke; Schauspieler: Victoria Trauttmansdorff, Wolfgang Packhäuser, Bernhard Schütz, Jacob Matschenz, Christopher Schärf, Sandra Hüller, Tobias van Dieken, Pheline Roggan; Sound Design: Oliver Achatz; Regie: Peter Meister; Kamera: Felix Novo de Oliveira; Musik: Andreas Lucas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Maler Marquard von Pohlheim und die Malerin Maria Döbereiner sind Lebensgefährten und wohnen zusammen. Als Marquard einen wichtigen, hoch dotierten Preis von einer Bankstiftung verliehen bekommt, scheint seine künstlerische Schaffenskraft allmählich zu versiegen. Während Maria eine Serie von zehn Pferdebildern malt, die sich sehr gut verkaufen, begibt Marquard sich auf eine ziellose Suche. Er besucht seinen Freund, den Philosophen und Pferdezüchter Gregor, und schläft mit der zauberhaften Angie. Mit seiner Tochter Lucia unternimmt er schließlich eine Reise ans Meer, während der die beiden kein Wort sprechen wollen. Unterdessen erkennt Maria, dass ihre Liebe zu Marquard am Ende ist. Und Marquard selbst geht nach seiner Rückkehr noch einen Schritt weiter: Nach einem letzten Gemälde will er nicht mehr malen - und nicht mehr weiterleben.
Rudolf Thome im Sommer 2006: "Wenn ich vorher manchmal daran gedacht habe, mit 25 Spielfilmen könnte ich auch aufhören mit dem Filmemachen und mich als Rentner auf meinen Bauernhof zurückziehen, sind diese Gedanken nach nur zwei Szenen wie weggeblasen. (...) Heute haben wir wieder Zeit gehabt, Muster zu sehen. Unglaubliche Bilder, die sich ins Bewusstsein regelrecht einbrennen! Fred Kelemen macht aus jeder der Mini-Szenen des Drehbuchs immer wieder optische Dramen."
"Rudolf Thomes 25. abendfüllende Regiearbeit ist erneut eine Versuchsanordnung, die den Charakteren Gelegenheit gibt, sich mit ihrem Leben und ihren Erwartungen zu arrangieren und beides in Einklang zu bringen. In der Hauptrolle glaubhaft gespielt, lässt der Film reizvolle Interpretationen von Thomes Werk zu." (Lexikon des Internationalen Films)
Produktion: Rudolf Thome; Kamera: Fred Kelemen; Schauspieler: Hannelore Elsner, Anna Kubin, Guntram Brattia, Anne Lebinsky, Rufus Beck, Rudolf Thome, Katia Tchemberdji, Hansa Czypionka; Regie: Rudolf Thome, Serpil Turhan; Montage: Dörte Völz-Mammarella; Drehbuch: Rudolf Thome; Musik: Wolfgang Böhmer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach Jahren seiner kriminellen Herrschaft lebt Verbrechergenie Dr. Mabuse (Rudolf Klein-Rogge) in einer Nervenheilanstalt. Dort schmiedet er wie ein Wahnsinniger ununterbrochen Mord- und Terrorpläne. Sein Vermächtnis ist ein Testament zur Anleitung für Verbrechen. Mittels telepathischer Fähigkeiten manipuliert er die Menschen in seiner Umgebung und sorgt über den Tod hinaus für Angst und Schrecken. Kommissar Lohmann (Otto Wernicke) steht vor einem Rätsel: Wer gibt die Anweisungen von Dr. Mabuse weiter? Kann er die geplante Errichtung einer "Herrschaft des Verbrechens" noch stoppen?
Es ist unmöglich, von diesem Mabuse nicht hingerissen zu sein! Stellte sich in den Stummfilmen schon die Suggestion dieses Bösen ein, so ist es in diesem Film - fast zehn Jahre später - eine schier atemberaubende Meisterschaft, die Tempo, Szenenabfolge, Dialoge und eine ausgefeilte Kameraarbeit miteinander vereint. Allen voran Fritz Lang natürlich, der eine fabelhafte Begabung für die Logik eines Films entwickelt. (filmportal.de)
Filmhistoriker Enno Patalas schrieb: "Die körperlosen Stimmen und die stimmlosen Körper sind eingesperrt in Zellen, die entweder von außen oder von innen nicht zu öffnen sind. Zellen sind die umnachteten Hirne des Dr. Mabuse und des ehemaligen Kriminalbeamten Hofmeister, beide Zellennachbarn in der Irrenanstalt. Was ihre gestörten Kommunikationsorgane mitteilen, setzt Aktion und Gegenaktion des Films in Gang. (...) Ein System von Zellen bildet den Körper des Films. Aus ihnen auszubrechen oder in sie einzudringen, mit Projektilen oder Signalen, daraus entsteht seine ganze Handlung."
Auf den ersten Blick sprechen die Ereignisse für sich: Der schon damals berühmte deutsche Filmregisseur Fritz Lang ("Metropolis", "Nibelungen", "M - eine Stadt sucht einen Mörder") dreht 1932 einen Film über einen wahnsinnigen Verbrecher, der die Weltherrschaft anstrebt, die Menschen ausbeutet und terrorisiert. Er nennt seinen Film "Das Testament des Dr. Mabuse" und knüpft damit an seinen zweiteiligen Spielfilm "Dr. Mabuse, der Spieler" an, der 1922 in die Kinos kam. Der Film wird in den Wochen während der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland fertig und von diesen sofort, noch vor der geplanten Uraufführung, verboten. Obwohl Propagandaminister Joseph Goebbels ein Bewunderer von Fritz Langs früheren Filmen ist, fällt sein Verdikt unmissverständlich aus: "Film Dr. Mabuse von Fritz Lang gesehen. Praktische Anleitung zum Verbrechen. Wird verboten."
Die Restaurierung des Films durch die Deutsche Kinemathek entstand in Vorbereitung der großen Retrospektive der Filme Fritz Langs für die Internationalen Filmfestspiele Berlin im Jahr 2001.
Drehbuch: Fritz Lang, Thea von Harbou; Regie: Fritz Lang; Sound Design: Conrad von Molo, Adolf Jansen; Kamera: Fritz Arno Wagner; Schauspieler: Rudolf Klein-Rogge, Camilla Spira, Oscar Beregi Sr., Theo Lingen, Rudolf Schündler, Gustav Diessl, Otto Wernicke, Theodor Loos; Vorlage: Norbert Jacques; Produktion: Fritz Lang, Seymour Nebenzahl; Montage: Conrad von Molo, Lothar Wolff; Musik: Hans Erdmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nicht mehr lange und Jenny (Adèle Haenel) kann eine prestigeträchtige Stelle antreten. Doch bis dahin verdingt sie sich noch übergangsweise als Vertretung in einer Hausarztpraxis für einen in Rente gegangenen Kollegen in der Stadt Seraing. Eines Abends, die Sprechstunde ist schon lange vorbei, klingelt es an der Tür, doch Jenny beschließt, der unbekannten Person nicht aufzumachen - wenn es wichtig wäre, hätte sie schon vehementer geklingelt sagt sie ihrem Praktikanten Julien (Olivier Bonnaud). Doch am nächsten Tag erwartet sie die Polizei, denn ganz in der Nähe wurde eine Frauenleiche gefunden. Die Bänder der Überwachungskameras zeigen, dass es sich bei dem Opfer um jene Person handelt, die zuvor vergeblich bei der Praxis geklingelt hat. Getrieben von Schuldgefühlen beginnt Jenny, eigene Nachforschungen anzustellen...
Gespielt wird Jenny von der jungen Schauspielerin Adèle Haenel ("Die Blumen von gestern"). Grandios, wie sie sich zurücknimmt, ihre Figur nie ins Übergroße stilisiert, vielmehr deren "aufrechten Gang" verdeutlicht. Das Sensationelle des Films liegt genau in dieser Unaufgeregtheit, in den kleinen, äußerlich undramatischen Gesten: Jennys Tränen, als sie von der Toten erfährt, ihr abgewandtes, aber befreites Lächeln, als ihr Praktikant doch nicht den Mut verliert, ihre zurückhaltende und doch zärtliche Umarmung ganz am Ende. Danach begleitet sie eine gebrechliche Patientin ins Behandlungszimmer, hinein in den Alltag, der mit Verständnis, Respekt und Einfühlungsvermögen gemeistert werden will. So bietet "Das unbekannte Mädchen" etwas ganz Besonderes: Kino als Instanz des Gewissens, mit klarem Blick für die Diagnose, aber auch mit Hoffnung auf Mitgefühl, Verständnis, Solidarität. Atmen, Leben.
Inhalt: Eigentlich wähnt Nicole (Karin Viard) ihr Leben "in trockenen Tüchern". Mit 49 Jahren stünden als nächstes eigentlich die Wechseljahre an, doch da sorgt die Diagnose ihres Arztes für eine echte Überraschung. Oder besser: für einen Schock. Nicole ist schwanger! 34 Jahre liegt ihre erste Schwangerschaft zurück, als sie mit erst 15 Jahren ihren Sohn bekam.
Bislang hat Nicole als berufstätige Mutter das obligatorische Familienchaos der Payans souverän im Griff. Für die Familie ist sie Anker und Rückgrat: Tagsüber an der Mautstelle einer Autobahn eingespannt, managt sie abends ihren plan- und arbeitslosen Ehemann, einen Ex-Profi-Turner, ihre etwas verwirrte Mutter und die erwachsene Tochter, die noch immer ein Leben wie ein Teenager führt und die Versorgung der siebenjährigen Tochter gerne mal den Großeltern überlässt.
Nicole ist unsicher: Noch einmal Nächte durchwachen, Windeln wechseln, Klassenarbeiten vorbereiten? Sie muss eine Entscheidung treffen. Und das ist gar nicht so einfach, wenn jedes Familienmitglied mit ungeschickten Hilfsversuchen den Stresspegel noch weiter in die Höhe treibt.
Nadège Loiseau inszenierte eine temporeiche Komödie mit engagierten Darstellern und rasanten Dialogen um einen neuen "kleinen Untermieter" ("Le Petit Locataire", so der Originaltitel). Dabei balanciert die Regisseurin klug zwischen Komik und ernsteren Themen, zudem hat ihr Film eine großartig aufspielende Hauptdarstellerin: César-Preisträgerin Karin Viard hält den Film ebenso zusammen wie ihre Figur Nicole die Familie, die im Moment des größten Drucks selbst immensen Druck auf die Alleinernährerin ausübt.
"Tatsächlich hat der Film zwar das Timing einer Screwballkomödie, in der sich die Ereignisse stets überstürzen, aber in Wahrheit nimmt er die angesprochenen Themen auf angenehme Weise ernst. Nicht nur, dass Nicole völlig unsentimental die Möglichkeit einer Abtreibung erwägt, auch die anderen Probleme ihres 'Unterschichtenlebens' werden ausgeleuchtet. Und das ohne jede Larmoyanz." (Barbara Schweizerhof, in: Berliner Morgenpost)
Inhalt: Die Welt, wie wir sie kennen, hat aufgehört zu existieren. Der letzte lebende Mann tut weiterhin das Einzige, was er kennt: Er säubert einen Militärkomplex. Als er jedoch einen Camcorder entdeckt, macht er es sich zur Aufgabe, der Menschheit ein letztes Vermächtnis zu hinterlassen.
Film aus dem CNA-Archiv.
Musik: Tom Winandy; Kamera: Serge Benassutti; Schauspieler: Marc Sascha Migge, Luc Spada; Sound Design: Tom Winandy; Produktion: Stéphane Caboche, Anne Schroeder; Regie: Yasin Özen; Drehbuch: Steve Hoegener Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Berlin, Ecke Schönhauser, Mitte der 1970er Jahre. Die Ehe von Max (Manfred Krug) und Wanda (Jutta Hoffmann) ist gescheitert. Ein Jahr nach seiner Scheidung will Max seine Ex-Frau zurückgewinnen und ihr beweisen, dass er ein Anderer geworden ist. Dazu gibt Max vor, unschuldig von der Polizei gesucht zu werden.
Er bittet Wanda, ihn zu verstecken - und sie geht darauf ein. Sie wehrt sich anfangs gegen Max' Annäherungsversuche, lässt sich aber beinahe verführen.
Als Wandas neuer Liebhaber Max bei der Polizei anzeigt, beendet sie die Liaison und kommt bei der Gelegenheit hinter den Schwindel. Um herauszufinden, ob es einen Neuanfang geben kann, lässt sie sich nichts anmerken.
Wanda ist seit der Trennung selbstsicherer und skeptischer geworden. Sie erkennt, dass sich Max auch jetzt nicht dafür interessiert, die Konflikte zwischen ihnen zu lösen. Wanda hat keine Lust mehr auf faule Kompromisse. Sie entscheidet sich für die endgültige Trennung.
Drehbuch: Jurek Becker, Frank Beyer; Schauspieler: Jarmila Karlovská, Manfred Krug, Marita Böhme, Dieter Mann, Alfred Müller, Martin Trettau, Jutta Hoffmann; Musik: Günther Fischer; Regie: Frank Beyer; Montage: Rita Hiller; Kamera: Jürgen Brauer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Aus den großen Ambitionen von Anna, als Violinistin musikalische Karriere zu machen, ist zwar nichts geworden, aber als Lehrerin an einem Musikgymnasium, mit einer halbwegs harmonischen Ehe, einem Liebhaber und einem wohlgeratenen Sohn hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. All das wird jedoch in Frage gestellt, als sie mit großem Ehrgeiz und zunehmender Obsession den in ihren Augen überaus talentierten 12-jährigen Alexander unter ihre Fittiche nimmt, um ihn auf eine Prüfung vorzubereiten. Immer mehr Zeit verbringt sie mit dem Jungen und beginnt für ihn ihre Familie zu vernachlässigen. Schon bald gerät durch die Verschiebung von Annas Prioritäten ihre Ehe in eine Krise, und auch zwischen Anna und ihrem Liebhaber, dem Cellisten Christian, kommt es zu immer größeren Spannungen, als sie scheinbar alles daransetzt, ihrem Schützling Alexander die Karriere zu ermöglichen, die ihr selbst verwehrt blieb. Am Tag der Prüfung kommt es dann zur Katastrophe...
"Im allerbesten Sinn ist 'Das Vorspiel' ein altmodischer Film: Klassische Musik, die mit sensibler Bildsprache von Judith Kaufmann eingefangenen unterdrückten Gefühle und das Böse unter der Maske bürgerlicher Disziplin lassen ein ums andere Mal gleichermaßen an auf die Musik gemünzte kunstreligiöse Emphasen im Gefolge der Romantik denken. (...) Es gibt Filme, da fragt man sich das: Wo liegen meine Sympathien? Meinetwegen auch: Mit wem identifiziere ich mich? Ina Weisses 'Das Vorspiel' ist auch darin einer der herausragenden deutschen Filme der letzten Jahre, dass er uns viele verschiedene Möglichkeiten eröffnet, uns selbst zu platzieren, und damit auch eine Perspektive auf ihn zu wählen." (Rüdiger Suchsland in artechock)
Schauspieler: Sophie Rois, Serafin Mishiev, Thomas Thieme, Nina Hoss, Ilja Monti, Thorsten Merten, Simon Abkarian, Ruth Bickelhaupt; Produktion: Jörg Trentmann, Pierre-Olivier Bardet, Felix von Boehm, Jan Krüger; Montage: Hansjörg Weißbrich; Kamera: Judith Kaufmann; Drehbuch: Ina Weisse, Daphne Charizan; Regie: Ina Weisse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Schaf in der Gestalt eines farblosen Bankangestellten wird von einem erfolglosen Schriftsteller mit allen Mitteln zu einem mächtigen und wohlhabenden Geschäftsmann aufgebaut.
Einem geläufigen Spruch zufolge gliedert sich die Menschheit in Wölfe und Schafe. Nicolas Mallet scheint dabei zu den Schafen zu gehören. Als der kleine Bankangestellte eines Tages die hübsche Marie-Paule anspricht, beginnt jedoch sein Ausbruch aus dem Pferch, und bald entdeckt Nicolas ungeahnte Qualitäten in sich. Dazu bedarf es allerdings entschiedener Nachhilfe durch seinen Freund Fabre...
Michel Deville hat sich als Regisseur brillanter Unterhaltungsfilme, mit Charme und Witz elegant serviert, einen Namen gemacht. In dieser mit Romy Schneider, Jane Birkin, Jean-Pierre Cassel und Jean-Louis Trintingnant hochkarätig besetzten, pikanten Gesellschaftskomödie kommt noch eine Portion frivoler Bosheit dazu.
"Romy Schneider stellt diese unglückliche Ehefrau dar, die sich in Mallet verlieben wird (im echten Leben ließ sich Schneider ein Jahr später von Harry Meyen scheiden). Sie liefert in der Tat eine tolle, eine glaubwürdige Performance. Womöglich deshalb auch ist "Das wilde Schaf" u.a. in der Romy-Schneider-Edition erschienen. Hier hat sie eine ihrer Rollen, mit denen sie die "Sissi"-Vergangenheit nicht nur hinter sich lassen, sondern damit brutal brechen wollte; in einer Szene betritt sie das Zimmer, in dem Mallet wartet, und trägt einen Trenchcoat - sonst nichts.
Doch ist "Das wilde Schaf" durch und durch ein Trintignant-Film. Wie Jean-Louis Trintignant hier zwischen drei Persönlichkeiten changiert - vom schüchternen, subalternen Bankangestellten über den selbstbewussten, teils gewalttätigen Verführer und Geschäftsmann hin zum willfährigen, marionettenhaften Objekt des sadistischen Schriftstellers -: Das ist ebenso fantastisch wie beklemmend. Aber in Trintignants Gesichtsausdrücken haben sich ja schon immer gleich mehrere Persönlichkeiten verborgen: Sein Blick ist ebenso geheimnisvoll wie offen, verschlagen wie teilnahmslos. So entschlossen wie er dann vorgeht, so apathisch hätte er im selben Moment sein können. Meist aber signalisiert sein Gesicht Unheilvolles, wenn sich die listigen Augen einem Objekt zuwenden und die Mundwinkel sich dabei leicht nach unten neigen. Mallet könnte in diesem Moment alles sein." (filmkuratorium.de)
Vorlage: Roger Blondel; Kamera: Claude Lecomte; Schauspieler: Georges Beller, Georges Wilson, Jean-Louis Trintignant, Romy Schneider, Jane Birkin, Henri Garcin, Jean-Pierre Cassel, Estella Blain; Musik: José Berghmans, Camille Saint-Saëns; Produktion: Léo L. Fuchs; Montage: Raymonde Guyot; Drehbuch: Christopher Frank; Regie: Michel Deville Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer kleinen griechischen Lagunenstadt fristen zwei Frauen ihr trostloses Leben und träumen davon, dem Kaff endlich zu entkommen. Elisabeth (Angeliki Papoulia) war eine ehrgeizige Polizistin, bevor sie aus Athen hierher versetzt wurde. Jetzt ist sie einsam, schlecht gelaunt und meist verkatert. Rita (Youla Boudali) ist die verschlossene, geheimnisvolle Schwester eines Schlagersängers, der in der örtlichen Disco auftritt.
Sein plötzlicher Tod erschüttert die Stadt und stellt das soziale Gefüge in Frage. Elisabeth wird mit der Aufklärung des Falls beauftragt, und je weiter sie mit ihren Ermittlungen kommt, desto mehr Geheimnisse treten aus dem Sumpf der Kleinstadt zu Tage.
"Von einem Wunder ist die Gegend im neuen Drama von Syllas Tzoumerkas (»A Blast«), neben Yorgos Lanthimos einer der Hauptvertreter der »New Weird Wave« des griechischen Kinos, weit entfernt. In mal sozialrealistischen, mal albtraumhaften Bildern verknüpft er die Geschichte zweier Frauen zu einer Neuinterpretation der griechischen Tragödie, die in ihrer unerbittlichen Konsequenz und Härte bisweilen den Atem stocken lässt."
"Tzoumerkas verweigert sich einer glatten Bildsprache, er verbindet David Lynchs Ästhetik mit der klassischen Tragödie, »TRUE DETECTIVE« und Altes Testament zu einem ebenso sperrigen wie nervenaufreibendem Kunstthriller mit symbolträchtigen Anspielungen und Deutungsebenen, angesiedelt an einem gottverlassenen Ort, in dem Moral und Gesetz keinen Wert mehr haben. Jeder wurschtelt sich hier durch und keiner ist glücklich in dieser männlich dominierten Zwangsgesellschaft, die nicht zuletzt für das von Krisen geschüttelte Griechenland steht. In diesem Sumpf versuchen sich die beiden Frauen aus einem scheinbar aussichtslosen Dasein zu kämpfen. Doch nur wenn sie sich gegenseitig retten, haben sie letztlich eine Chance, ihrer Einsamkeit zu entkommen. Das immerhin ist der kleine Hoffnungsschimmer, den Tzoumerkas seinen Figuren und uns in diesem gnadenlos nihilistischen, vor Wut berstenden Provinzalbtraum gönnt." (Quelle: epd FILM)
Hinweis: Tzoumerkas Film "A Blast" ist ebenfalls bei filmfriend zu sehen!
Drehbuch: Youla Boudali, Syllas Tzoumerkas; Schauspieler: Thanasis Dovris, Youla Boudali, Hristos Passalis, Michalis Kimonas, Laertis Malkotsis, Argyris Xafis, Christian Culbida, Maria Filini, Angeliki Papoulia; Kamera: Petrus Sjövik; Regie: Syllas Tzoumerkas; Montage: Andreas Wodraschke; Produktion: Maria Drandaki; Sound Design: Marco Vermaas; Musik: Jean-Paul Wall Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Es beginnt mit einem Neugeborenen in einem Kohlkopfbeet am Rande der Großstadt. Danach ist alles möglich in diesem Film, selbst das Unmögliche. "So ist das Leben, und so ist das Leben nicht", sagt Regisseur Vittorio de Sica: Der Traum von Gerechtigkeit in den Märchen der Wirklichkeit.
Eines Tages, als sie gerade in ihrem Gemüsebeet weilt, findet Signora Lolotta zwischen zwei Kohlköpfen ein Baby. Da sich die leiblichen Eltern nicht melden, zieht die rüstige Dame das Kind, das sie Totò nennt, selbst auf. Bis sie irgendwann stirbt und der Knabe in die Obhut des Staates und in ein Waisenhaus kommt. Als er 18 Jahre alt ist, sucht der gutmütige, aber naive Totò Arbeit - vergeblich. Bald landet er wieder am Stadtrand unter Obdachlosen und macht sich dort wegen seiner Liebenswürdigkeit und positiven Einstellung viele Freunde. Schließlich kämpft das Organisationstalent mit Hilfe der Bewohner und einer magischen Taube, die ihm seine verstorbene Adoptivmutter schickt, erfolgreich gegen den Abriss des Viertels...
Neben "Fahrraddiebe" (ebenfalls bei filmfriend!) und "Umberto D." gehört "Das Wunder von Mailand" zu den bekanntesten Werken des italienischen Regisseurs und Schauspielers Vittorio De Sica. "De Sica hatte eine so lange und facettenreiche Karriere, dass es nur logisch erscheint, dem harschen Neorealismus von 'Fahrraddiebe' ein liebliches Fantasy-Märchen folgen zu lassen. Auch 'Wunder von Mailand' besitzt tatsächlich ein neorealistisches Fundament, doch erzählt wird die eigentlich traurige bis dramatische Geschichte mit leichtem Ton und verschmitztem Humor. Man meint, Einflüsse von Jacques Tati zu erkennen, und wenn dann De Sica noch ganz große Gefühle auspackt, immer unterfüttert mit sanfter Bitterkeit und Wehmut, ist auch Frank Capras 'Ist das Leben nicht schön?' nicht weit. (...)
Nicht von ungefähr hat dann auch Totó Ähnlichkeit mit Chaplins Tramp, der bereits ganz am Anfang, als 'Es war einmal...' eingeblendet wird, eine sowohl märchenhafte als auch religiöse Haube aufbekommt. Baby Totó wird in einem Kohlbeet ausgesetzt, die Leute in der Slumsiedlung scharen sich sofort um ihn, den charismatischen, reinen Anführer, und die magische Taube kommt vom Geist seiner Ziehmutter. Dank dieser Fantasy-Elemente genießt De Sica eine enorme erzählerische Freiheit, die selbst das fast schon freche deus-ex-machina-Ende erlaubt und auch sentimentale Anflüge nicht sentimental erscheinen lässt.
Man kann 'Wunder von Mailand' auf keinen Fall böse sein, dazu ist die Art, wie die Geschichte erzählt wird, einfach zu warmherzig, zu charmant, zu menschlich. Der Film strahlt eine gewinnende Art aus, begleitet von einem beschwingten Jazz-Score (von Alessandro Cicognini), und wenn dann noch der Tati-eske Humor hinzukommt, vor allem in der Darstellung der dezent bizarren Slumbewohner, schleicht sich das entspannte Lächeln von ganz alleine ins Gesicht. Trostlosigkeit wurde selten so schön dargestellt wie hier." (Martin Beck, auf: kino-zeit.de)
Montage: Eraldo Da Roma; Schauspieler: Guglielmo Barnabò, Brunella Bovo, Anna Carena, Paolo Stoppa, Francesco Golisano, Emma Gramatica; Produktion: Vittorio De Sica; Vorlage: Cesare Zavattini; Kamera: G.R. Aldo; Regie: Vittorio De Sica; Drehbuch: Vittorio De Sica, Cesare Zavattini; Musik: Alessandro Cicognini; Sound Design: Bruno Brunacci Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 03.07.2024, 16:30 Uhr. 675 Zugriffe im Juli 2024. Insgesamt 727.924 Zugriffe seit Oktober 2010
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral