Inhalt: In einem winzigen Boot macht Joachim Toril der Frau seiner Träume einen Heiratsantrag. Toril aber reagiert anders als erwartet. Ein haarklein erarbeiteter Plan bricht gnadenlos in sich zusammen. Ein kleines Alltagsdrama aus der Einsamkeit des Hohen Nordens, wo es die nur selten verkehrenden Fähren auch nicht gerade leichter machen....
Ein subtiles, tragisches und bei alledem anrührend komisches Kurzfilm-Meisterwerk des norwegischen Kollektivs Det Sporadiske Filmkollektivet. Das Kollektiv "hat 21 Mitglieder, und wir alle engagieren uns, weil wir mehr Zeit und Raum haben wollen, um unser Feld des Filmemachens zu erkunden. Regie, Foto, Schnitt, Schauspiel, Ton, Grading und Komposition; die wichtigsten Disziplinen sind alle vertreten. Indem wir neue Methoden und Ideen in einer ruhigen, intuitiven und offenen Atmosphäre ausprobieren, werden wir mutiger, sicherer und gewinnen hoffentlich ein besseres Verständnis für das Feld als Ganzes."
Kamera: Det Sporadiske Filmkollektivet; Drehbuch: Det Sporadiske Filmkollektivet; Produktion: Det Sporadiske Filmkollektivet; Musik: Det Sporadiske Filmkollektivet; Sound Design: Det Sporadiske Filmkollektivet; Regie: Det Sporadiske Filmkollektivet; Schauspieler: Det Sporadiske Filmkollektivet; Montage: Det Sporadiske Filmkollektivet Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer Welt der Dürre verbringt ein alter Mann seine Tage damit, Wassertropfen zu sammeln, um den Durst eines toten Baumes zu stillen. Bald offenbart sich das große, existenzielle Geheimnis seines Handelns.
Produktion: Juliette Marchand; Regie: Basil Malek, Han Yang; Musik: Serge Besset; Drehbuch: Han Yang, Basil Malek Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Italiener Carrel (Luis Trenker) und der Engländer Whymper (Herbert Dirmoser) beschließen, zusammen die Erstbesteigung des Matterhorns vorzunehmen. Eine Intrige bringt Whymper jedoch dazu zu glauben, Carrel wolle einen Rückzieher von der gemeinsamen Expedition machen. Nun kämpfen Carrels italienische Mannschaft und Whympers englische Mannschaft erbittert darum, wer als erstes den Gipfel des Matterhorns erreichen wird. Whymper gelingt es zwar als erstes, den Gipfel zu erreichen, doch ereignet sich eine Tragödie: mehrere Mitglieder seiner Mannschaft stürzen in die Tiefe. Nur sein Konkurrent Carrel kann ihm noch aus dieser verzwickten Lage helfen...
Der Film um die Erstbesteigung des Matterhorns ist ein Remake von Nunzio Malasommas Stummfilm "Der Kampf ums Matterhorn" (1928), in dem Trenker ebenfalls die Rolle von Carrel gespielt hatte. Trenker war mit der technischen Umsetzung des ersten Films und dessen historischer Genauigkeit unzufrieden und wollte mit besserer technischer Ausrüstung die Geschichte ein zweites Mal verfilmen: "Die stumme Fassung hatte mich nicht befriedigt, sie war zu sehr vom tatsächlichen Geschehen abgewichen, was mir keine Ruhe ließ." Die Außenaufnahmen fanden 1937 in Zermatt und am Matterhorn statt. Die Reichsfilmkammer störten vor allem der internationale Charakter und der neutrale Drehort der Handlung. Trotzdem erhielt der Film das Prädikat "Künstlerisch wertvoll" der Filmprüfstelle. Die Uraufführung war am 6. Januar 1938 in Berlin im UFA-Palast am Zoo.
Der Film basiert auf einem seinerzeit populären Tatsachenroman von Carl Haensel, der neben seiner Arbeit als Rechtsanwalt als Schriftsteller und Dramatiker tätig war. "Der Kampf ums Matterhorn" (1928) beschreibt die dramatischen Umstände der Erstbesteigung des Matterhorns durch Edward Whymper im Jahr 1865.
Produktion: Luis Trenker, Heinrich Schier; Musik: Giuseppe Becce; Regie: Luis Trenker; Schauspieler: Blandine Ebinger, Herbert Dirmoser, Lucie Höflich, Peter Elsholtz, Luis Trenker, Heidemarie Hatheyer; Kamera: Otto Martini, Sepp Allgeier, Albert Benitz; Montage: Waldemar Gaede, Fritz Stapenhorst; Vorlage: Carl Haensel; Drehbuch: Luis Trenker, Richard Billinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gemeinsam mit seiner Frau betreibt Dr. Otto Skrodt einen gut laufenden Reiterhof bei Berlin. Zudem sitzt er als Abgeordneter im Bundestag und blickt einem Posten als Staatssekretär in Bonn entgegen. Aber hinter Skrodts Erfolg verheißender Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis, das niemand außer seiner Tochter Isabelle und seinem ehemaligen Führungsoffizier kennt: Er war hochkarätiger Spitzel für den Staatssicherheitsdienst der DDR und hat viele Freunde eiskalt ans Messer geliefert.
Skrodt weiß: Käme seine Verräter-Vergangenheit ans Licht, stünde er vor dem Nichts.
Eines Nachts besucht ihn Karl Kaminski. Karl ist eines seiner ahnungslosen Opfer. Durch Skrodts Verrat wanderte er ins Zuchthaus. Skrodt kann nicht glauben, dass Karl sich ganz ohne Wissen um die Wahrheit einfach so bei ihm einnistet und unverblümt um Geld für einen Neuanfang im Westen bittet. Er beschließt, den unerwünschten Eindringling unter Mithilfe seines einstigen Führungsoffiziers aus dem Verkehr zu ziehen...
Der Film verarbeitet mit künstlerischen Mitteln die Zeitgeschichte der untergegangenen DDR und die Folgen des Kalten Krieges. Mit Ulrich Mühe (Das Leben der Anderen) und Manfred Krug (SPUR DER STEINE, Liebling Kreuzberg) wurde dieser Film mit Darstellern besetzt, die den konkreten historischen Kontext der Themen des Films aus ureigenster Erfahrung kannten. Manfred Krug verließ die DDR aus politischen Gründen; die letzten Lebensjahre von Ulrich Mühe waren unter anderem geprägt durch eine erbitterte Auseinandersetzung über eine mögliche MfS-Vertrickung einer ehemaligen Lebenspartnerin.
Kamera: Martin Kukula; Schauspieler: Marijam Agischewa, Klaus Manchen, Meret Becker, Lienhard Wawrzyn, Ulrich Mühe, Jean Claude Mawila, Manfred Krug, Hanns Zischler; Montage: Bettina Böhler; Produktion: Klaus Volkenborn, Gebhard Henke; Drehbuch: Lienhard Wawrzyn; Regie: Lienhard Wawrzyn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das dramatische Lustspiel 'Der Bürgergeneral' handelt von der glücklichen Ehe des Bauernpaares Röse und Görge, die ein zufriedenes Leben auf ihrem Hof führen. Angelehnt an die französische Revoluition thematisiert Goethe die ruhigen Verhältnisse in Deutschland, wo die Bauern und die Adeligen in Gemeinschaft miteinander leben. Doch schon bald wird die vermeintlich ruhige Lage durch Hochverrat, Raub, Verleumdung und Gewalt erschüttert. - Umfang: 37 S. ISBN: 978-87-26-95731-0
Inhalt: Mikhail Chodorkowski war einer der größten Oligarchen Russlands. Sein Öl- und Bankenimperium wuchs unaufhaltsam, die Beziehungen zu Wirtschaft und Politik waren ausgezeichnet. Doch dann stellte sich Putin im Jahr 2003 gegen ihn und erklärte ihn zum Staatsfeind Nr. 1. Chodorkowski wurde in ein sibirisches Gefängnis gebracht und mehrerer Vergehen beschuldigt. Auf seine Freilassung wartete er bis 2013.
Cyril Tuschis Dokumentarfilm nähert sich geschickt der Frage, wie es zu dem Auf- und Abstieg Chodorkowskis kommen konnte. Dabei werden Wegbegleiter, Familie, Freunde und Gegner gleichermaßen befragt. Tuschi nutzt vorhandenes Bildmaterial und Fernsehberichte ebenso wie eigene animierte Sequenzen, die das komplexe Bild der dokumentierten Person komplettieren. Gleichzeitig erhält der Zuschauer einen Einblick in die Vorgänge des russischen Wirtschaftsapparats, der durchzogen ist von Manipulation und Korruption. Im Zentrum aber stehen immer Chodorkowski, seine Ansichten und Ideen. Ein faszinierendes und bis ins kleinste Detail recherchiertes Porträt einer charismatischen und ambivalenten Persönlichkeit.
Protagonist: Anatoliy Chubays, George W. Bush, Grigoriy Yavlinskiy, Vladimir Putin, Boris Nemtsov, Ilya Yashin, Mikhail Khodorkovsky, Joschka Fischer; Kamera: Cyril Tuschi, Eugen Schlegel; Produktion: Cyril Tuschi, Simone Baumann; Montage: Cyril Tuschi; Drehbuch: Cyril Tuschi; Regie: Cyril Tuschi Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach dem Erfolg von George Moorse' Kurzfilm "In-Side-Out" war es für das Literarische Colloquium Berlin (LCB) naheliegend, ihm auch die erste abendfüllende Filmproduktion anzuvertrauen. Auf die Idee, Kleists Novelle "Der Findling" zu adaptieren, brachte ihn Claudia von Alemann. Sie war auch Regieassistentin bei den Dreharbeiten. Auch mehrere Studenten der neu gegründeten Deutschen Film- und Fernsehakademie, an der das Popkultur-Wunderkind Moorse als Regiedozent engagiert wurde, arbeiteten mit.
Anders als sein wild-buntes Regiedebüt ist "Der Findling" in kühlem Schwarz-Weiß gehalten. Moorse erzählt "die Geschichte vom Undank eines intelligenten Adoptivkindes, das in seiner Bosheit (...) seine neue Familie zerstört, in einem für ihn neuen Stil. Es entstand ein sonderbarer Film, dessen statische Bilder wie in eine Hypnose leiten. Zeitlich in eine Zukunft verschoben und geographisch nicht festgelegt, ist da ein Film, der nicht aufgeregt und hysterisch rebelliert, sondern drohend und mit der stärkeren Kraft der dunklen Ahnung hantiert, die durch die hellen, fast stillen Bilder nur an Ausdruck gewinnt." (Spandauer Volksblatt, 26.3.1967) Zitiert nach Zeughauskino, Autor: Frederik Lang.
Regie: George Moorse; Drehbuch: Claudia von Alemann, George Moorse; Schauspieler: Peter Lilienthal, Aschkhen Kaprielian, Titus Gerhardt, Julie Felix, Elke Kummer, Rudolf Fernau; Vorlage: Heinrich von Kleist; Sound Design: Gerhard Jensen, Holger Meins; Produktion: Helmut Haffner, Wolfgang Ramsbott, Walter Höllerer; Musik: Wilfried Schröpfer; Montage: Christa Wernicke; Kamera: Gérard Vandenberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Tour de Force durch den afrikanischen Okavango-Sumpf, die die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentarfilm verschwimmen lässt...
Ein junger Deutscher (Alexander Fehling) reist in einem afrikanischen Land. Am Ufer eines Flusses begegnet er einem alten Fischer, der ihn in seinem Holzboot tief in die Wildnis mitnimmt. Am nächsten Morgen findet er sich allein in einem schier endlosen Flussdelta. Es beginnt ein intimer Kampf mit dem Tod, mit seinen Ängsten und der eigenen Wahrnehmung. Nach tagelangem Umherirren gelangt er in ein Dorf fern der Zivilisation, doch seine Odyssee nimmt kein Ende. Immer mehr verliert er die Kontrolle in den Unwegbarkeiten einer fremden Kultur.
"Was nun zu sehen ist, ist meisterliches physisches Kino. (...) Hat man einen langen Blick ins Totenreich geworfen? Oder war alles doch nur der Traum eines Urlaubers, der seines Club-Daseins überdrüssig ist? Glücklicherweise besitzt Zabeils radikaler Film hinreichend viele verstörende Momente und 'Leerstellen', um ihn zu einer außergewöhnlichen Kinoerfahrung werden zu lassen. Den Reim auf das Gesehene muss sich jeder selbst machen. Je nach Temperament stehen viele Türen offen - zwischen Werner Herzog und Apichatpong Weerasethakuul." (Ulrich Kriest, auf: filmdienst.de)
Schauspieler: Obusentswe Dreamar Manyim, Alexander Fehling; Produktion: Benny Drechsel, Jan Zabeil, Karsten Stöter; Drehbuch: Alexander Fehling, Jan Zabeil; Regie: Jan Zabeil; Kamera: Jakub Bejnarowicz; Montage: Florian Miosge Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Hochsommer in Frankreich. Sonne, Wind, das Rauschen der Bäume, ein idyllisch abgelegener türkisgrüner See mit angrenzendem Waldstück. Eine paradiesische Oase, in der sich neugierige Männer aller Formen und Größen heimlich in den nahe gelegenen "Büschen" zum anonymen Sex treffen. Der gutaussehende Franck kommt fast täglich an den beliebten Cruising Spot. Die Tage, Nachmittage und Abende vergehen zwischen Schwimmen, Gesprächen, gepflegter Langeweile und Sex.
Franck trifft Henri, den kauzigen Sonderling, der immer etwas abseits sitzt und so gar nicht zum schwulen Treiben des Strandes passen will. Und er trifft den attraktiven Michel, einen Mann mit dem Aussehen eines 1970er-Jahre-Pornostars. Der hat bereits eine Beziehung, doch Franck ist von der ersten Sekunde elektrisiert. Aber Michel ist nicht nur charismatisch, sondern auch äußerst gefährlich...
All dies gipfelt in einem klug konstruierten Erotikthriller über Liebe, Lust und die Gefahren eines sorglosen Lebensstils. Alain Guiraudies Film feierte 2013 beim Festival in Cannes Premiere in der Reihe Un Certain Regard und gewann die begehrte "Queer Palm".
"Der Standard" nannte das Werk "einen der bemerkenswertesten Filme des Jahres". Und in der berühmten französischen Zeitschrift "Les cahiers du cinéma" wurde "Der Fremde am See" noch vor "Spring Breakers" und "Blau ist eine warme Farbe" zum besten Film des Jahres 2013 gewählt!
"Alain Guiraudie ist ein Freischütze des französischen Kinos, der mit seinem ungewöhnlichen Blick auf Arbeiterwelt, Landleben und Homosexualität schon seit seinen ersten Kurz-, Mittel- und Langfilmen (Du soleil pour les gueux, Pas de repos pour les braves, Le Roi de l'évasion) für Aufsehen sorgte. In seinen gleichzeitig poetischen und naturalistischen Filmwelten mixt er Elemente aus der Heroic Fantasy mit sozialen Mythen und pataphysischem Humor. (...)
Mit 'L'inconnu du lac' hat Alain Guiraudie (...) seinen besten Film vorgelegt und beweist mit seiner (strahlend klassizistischen) Inszenierung und seiner Thematik erstaunliche Reife. Auf den ersten Blick eine freimütige Schilderung sexueller Spaßpartien unter Freunden, enthüllt der Film nach und nach die düstere, schwermütige Seite von Liebe und Erotik als 'Lebensbejahung bis in den Tod' ...
Wer nun meint, es handle sich hier um einen Schwulenfilm für Schwule, hat weit gefehlt - 'L'inconnu du lac' ist weder militant noch provokativ. Alain Guiraudie inszeniert allgemeinmenschliche Fragen und Sinnsuchen, ist sich der Besonderheiten des homosexuellen Milieus jedoch bewusst und zeigt sich bezüglich mancher Bräuche und Praktiken offen kritisch oder zumindest dialektisch. (...) So erzählt 'L'inconnu du lac' auch von den eigenartigen Wegen, die man unverhofft einschlägt, und von den Risiken, die einzugehen man bereit ist, wenn man verliebt ist." (Olivier Pére, auf: www.arte.tv)
Inhalt: Der Sozialarbeiter Hans-Peter Stalder, zwanghaft darauf bedacht, es allen recht zu machen, ist knapp bei Kasse und greift zu einer Notlüge, um schnell an Geld zu kommen. Zunächst scheint der Erfolg sein Handeln zu rechtfertigen, doch in Wirklichkeit ist er der Anfang vom Ende.
Die Krimi-Komödie über menschliche Blindheit im Angesicht des großen Geldes basiert auf dem Roman "Ich, der Millionenbetrüger 'Dr. Adler'" von Philipp Probst (1994), der die Erinnerungen des Hochstaplers Hans-Peter Streit dokumentiert. Dieser hatte jahrelang mehr als ein Dutzend Opfer um mehrere Millionen Franken betrogen. Dies gelang ihm, weil er auf die Gier seiner Kunden setzen konnte. Er warb für eine Geldvermehrungsstrategie, die jedoch nie umgesetzt wurde. Stattdessen investierte Streit fast alles in ein luxuriöses Privatleben.
Hauptdarsteller Roeland Wiesnekker ("Das letzte Schweigen") tritt immer wieder in neuen Verkleidungen auf, was Schmunzeln und ein Lächeln auslöst. "Denn der Hochstapler ist sympathisch und liebenswürdig. Alles was er macht, ist menschlich, vielleicht allzu menschlich. Der Film bringt Überraschungen, hat Witz, ist gutes Schweizer Handwerk und lebt vor allem von einem ausgezeichneten Schauspieler: Roeland Wiesnekker als Hans-Peter Stalder. Da und dort stimmt er auch nachdenklich, und wir entdecken uns wie in einem Spiegel: Wie blind sind wir doch oft, wenn es ums Geld geht, wie leichtgläubig lassen wir uns für erhoffte Gewinne übers Ohr hauen." (der-andere-film.ch)
Produktion: Rolf Schmid; Vorlage: Hanspeter Streit, Philipp Probst; Schauspieler: Manfred Liechti, Leonardo Nigro, Katharina Wackernagel, Thierry van Werveke, Roeland Wiesnekker, Claude De Demo, Johanna Bantzer, Fabienne Hadorn, Michael Neuenschwander, Andrea Guyer; Musik: Anselme Pau; Drehbuch: Felix Benesch, Lutz Konermann; Kamera: Sten Mende; Montage: Thierry Faber; Regie: Lutz Konermann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Frau ohne Beine, ein Boxer ohne Mitleid: Das Liebesdrama um eine versehrte Wal-Trainerin und einen verhärteten Kampfsportler erzählt von der Schwäche des menschlichen Körpers und den Stärken der Seele. "Einer der besten Liebesfilme seit langem!" (SPIEGEL)!
Alles beginnt im Norden Frankreichs. Plötzlich findet sich Ali (Matthias Schoenaerts) mit einem fünf Jahre alten Kind in seiner Obhut wieder. Sam ist sein Sohn, doch er kennt ihn kaum. Ohne Geld und Freunde sucht Ali Zuflucht bei seiner Schwester an der Côte d'Azur. Als ein Streit in einem Nachtclub, in dem er als Türsteher arbeitet, außer Kontrolle gerät, macht Ali die Bekanntschaft von Stéphanie (Marion Cotillard). Stephanie trainiert Killerwale im Marineland. Als eine ihrer Shows in einer Tragödie endet, bringt sie ein nächtlicher Anruf erneut zusammen. Stephanie hat ihre Beine und ihre Illusionen verloren. Ali will ihr helfen: auf seine Art, ganz ohne Mitleid.
"DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN ist fasziniert vom Anblick menschlicher Gliedmaßen. Stéphane Fontaines Kamera kann sich nicht sattsehen an Füßen und Beinen, an Alis breiten Schultern und seinem anschwellenden Bizeps. Das ist keine Taktlosigkeit angesichts Stéphanies Versehrtheit. Darin manifestiert sich nicht einmal bittere Ironie. Die Gesten, die die Körper vollführen, kommen denen der Seelen zuvor." (epd FILM)
"Der Belgier Schoenaerts spielt diesen wuchtigen Kerl mit beeindruckender Präsenz und erschreckender Resignation in seinen blassblauen Augen. Doch die Stütze des Films, und letztlich die Garantin jeglicher Glaubhaftigkeit, ist Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard ("La vie en rose"). Vom verführerischen Disco-Vamp wandelt sie sich zum zerschmetterten Häufchen Elend - und schließlich zur gereiften Frau, die lernt, mit ihrem versehrten Körper zu leben. Cotillards Blicke, ihre selbstbewusste Art, sich nackt zu zeigen, seelisch wie physisch, lässt den Atem stocken." (Andreas Borcholte, in: SPIEGEL Kultur)
Inhalt: Ein fulminantes satirisches Drama aus der Medienwelt, der ein kritischer Spiegel vorgehalten wird. Und so unglaublich es klingt: Die Story basiert auf wahren Begebenheiten! Angesiedelt in den frühen 1970er-Jahren, mag man sich sicher sein, dass sich die Ereignisse so heute nicht mehr zutragen können - oder vielleicht doch...?
Hollywood-Star Richard Gere bietet eine eindrucksvolle Glanzrolle. Den grandiosen Cast ergänzen Alfred Molina, Marcia Gay Harden, Eli Wallach, Stanley Tucci - und Julie Delpy als Nina Van Pallandt, die legendäre Geliebte des charmanten Betrügers Clifford Irving.
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"Ich arbeite an dem wohl wichtigsten Buch des 20. Jahrhunderts!" Mit diesen Worten beginnt einer der größten Betrugsfälle der amerikanischen Literaturszene. Clifford Irving ist Schriftsteller. Als der renommierte Verlag McGraw-Hill die Veröffentlichung seines Romans überraschend knickt, steht ihm das Wasser bis zum Hals. Verzweifelt erfindet er ein neues Buchprojekt: Die Autobiografie von Howard Hughes, von Irving in persönlicher Zusammenarbeit mit dem exzentrischen, von der Öffentlichkeit völlig abgeschirmten Milliardär geschrieben - eine absolute Sensation!
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Clifford Irving (1930-2017) war der Konrad Kujau der USA, und das lange, bevor Kujau sein erstes Hitler-Tagebuch fälschte. Der Thriller-Autor hielt der Verlagswelt Anfang der 1970er-Jahre die angebliche Autobiografie des menschenscheuen Exzentrikers Howard Hughes vor die Nase - und Experten bestätigten die Echtheit.
Irvings Bücher verkauften sich solide, waren aber keine Bestseller. Seinerzeit lebte er auf Ibiza, wo sein Nachbar der aus Ungarn stammende Elmyr de Hory war - und der war einige Zeit zuvor als begnadeter Kunstfälscher aufgeflogen. Irving hörte sich an, wie der talentierte Frechdachs Sammler, Museen und Experten getäuscht hatte - und veröffentlichte de Horys Geschichte als Biografie unter dem Titel "Fake" (1969).
Fortan ließ die Idee des Fälschens Irving nicht mehr los. Mit seinem Freund und Kollegen Richard Suskind begann er, die Autobiografie des zurückgezogen lebenden, aber gerade deshalb die Medien und das Publikum faszinierenden Millionärs Howard Hughes (1905-1976) zu fälschen - und lieferte der US-Buchwelt einen handfesten Skandal, wie ihn später Konrad Kujau mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern in Deutschland auf Kosten des "Stern" fabrizierte!
Als der Schwindel platzte, kam Clifford für 17 Monate ins Gefängnis (worüber er später ein weiteres Buch schrieb). Der schwedische, Hollywood-erfahrene Regisseur Lasse Hallström ("Gilbert Grape", "Gottes Werk & Teufels Beitrag", "Chocolat - Ein kleiner Biss genügt" u.a.) verfilmte den Fall mit dem begnadet agierenden Richard Gere. Irving war damit gar nicht zufrieden: Das Drehbuch, so kritisierte er, verfälsche viel zu viel...
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Richard Gere, so schrieb Amy Biancolli im "Houston Chronicle", gibt als verführerischer und selbstsicherer Mann, dessen Motivation unerforscht bleibt, die Darstellung seines Lebens. Auch Peter Travers lobte den "Charme" und das "Timing" von Richard Geres Darstellung (in: "Rolling Stone").
Schauspieler: Alfred Molina, Okwui Okpokwasili, Julie Delpy, Hope Davis, Richard Gere, Stanley Tucci, Marcia Gay Harden, Judi Barton, David Aaron Baker, Christopher Evan Welch, John Carter; Drehbuch: William Wheeler; Produktion: Bob Yari, Mark Gordon, Leslie Holleran, Joshua Maurer; Musik: Carter Burwell; Regie: Lasse Hallström; Kamera: Oliver Stapleton; Vorlage: Clifford Irving; Montage: Andrew Mondshein Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Glückwunsch Hans-Uwe Bauer! Vor seiner Goldenen Lola als Beste männliche Nebenrolle in STERBEN hat Bauer den mit Karl Marx befreundeten Schriftsteller Arnold Ruge gespielt!
Paris, 1844, am Vorabend der industriellen Revolution: der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel, sie können sich hervorragend miteinander betrinken, und sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, die die Revolution entzünden sollen. Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen - nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.
DER JUNGE KARL MARX ist großes historisches Kino über die Begegnung zweier Geistesgrößen, die die Welt verändern und die alte Gesellschaft überwinden wollten. In großen Bildern und mit viel Sensibilität erzählt Regisseur Raoul Peck die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee als Porträt einer engen Freundschaft. Ihm gelingt ein so intimer wie präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch zwei brillante und gewitzte Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde.
Schauspieler: Stefan Konarske, August Diehl, Olivier Gourmet, Alexander Scheer, Michael Brandner, Hans-Uwe Bauer, Vicky Krieps; Drehbuch: Raoul Peck; Montage: Frédérique Broos; Produktion: Raoul Peck, Nicolas Blanc, Robert Guédiguian, Rémi Grellety; Kamera: Kolja Brandt; Musik: Alexey Aygi; Regie: Raoul Peck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seine verkrüppelte Gestalt verdankt der Lübecker Kaufmann Johannes Friedemann (Ulrich Mühe) einer "dem Trunke ergebenen" Amme. Mit seinen drei einfältigen Schwestern und der bettlägerigen Mutter lebt er zurückgezogen, liebt nur das Theater und die Musik. Der Versuch, Mitglied eines Orchesters zu werden, scheitert kläglich. Erst Gerda (Maria von Bismarck), die unglückliche Frau des Bezirkskommandanten, lässt ihn aufblühen. Seine glühende Leidenschaft verstellt ihm fatalerweise den Realitätssinn: Gerda liebt nur Frauen...
Die bewegende und zugleich poesievolle Handlung des Films ist in Lübeck zu Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Als Vorlage diente "Der kleine Herr Friedemann", eine kurze Novelle von Thomas Mann, die erstmals im Mai 1897 als Zeitschriftenbeitrag zur "Neuen deutschen Rundschau" publiziert wurde. In Buchform erschien sie ein Jahr später in der gleichnamigen Novellensammlung. Thomas Mann nannte den beschriebenen Einbruch der Leidenschaft in ein behütetes Leben "Heimsuchung". Sie wird in "Der Tod in Venedig" wieder gestaltet. In den Bänden "Joseph und seine Brüder" ist es Potiphars Weib, das von einer zerstörerischen Liebe zu Joseph ("Joseph in Ägypten") heimgesucht wird. Spielerisch einmontiert ist das Motiv der Heimsuchung ebenfalls in "Doktor Faustus".
Getragen wird die Produktion des DDR Fernsehens von vorzüglichen Darsteller*innen, allen voran von Ulrich Mühe.
Kamera: Günter Haubold; Montage: Christine Schöne; Schauspieler: Lissy Tempelhof, Maria von Bismarck, Inge Keller, Christine Schorn, Carmen-Maja Antoni, Dieter Mann, Jenny Gröllmann, Dietrich Körner, Ulrich Mühe; Drehbuch: Eberhard Görner, Peter Vogel, Günter Haubold; Regie: Peter Vogel; Musik: Bernd Wefelmeyer; Produktion: Katrin Wiedemann; Vorlage: Thomas Mann; Sound Design: Konrad Walle Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Pilot stürzt über der Sahara ab. Als er daran geht, seine Maschine zu reparieren, kommt der "kleine Prinz" aus dem Weltall zu ihm herunter und erzählt von seinen Besuchen auf anderen Planeten. Er sieht die Schattenseiten des Lebens mit den Augen eines unschuldigen Kindes und wehrt sich gegen Eitelkeit, gegen Geldgier, Tod und Krieg. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Konrad Wolf (1925-1982) war einer der bedeutendsten Filmregisseure in der DDR, Werke wie "Der geteilte Himmel", "Ich war neunzehn" oder "Solo Sunny" (alle bei filmfriend zu sehen) haben Weltgeltung. Im Jahr 1966 erhielt er den Auftrag, fürs Fernsehen der DDR die märchenhafte Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry zu adaptieren, die ein Jahr zuvor im Belletristik-Verlag "Volk und Welt" erschienen war. Der mit fast einer Mio. Mark kostspielige Film entstand im Kontext des 11. Verbots-Plenums, von dem er aber nicht betroffen war. Die Produktion in ORWO-Color wurde als ein Programm-Highlight für das 1969 eingeführte Farbfernsehen geplant.
Wolf siedelte die berühmte Geschichte vom in der Wüste abgestürzten Piloten und dem kleinen Prinzen in einer betont künstlichen Kulissenwelt an, wobei sich Kulissen und Kostüme deutlich an den Illustrationen des Buchs orientierten. Weder Text noch Inhalt erfuhren große Veränderungen.
Auf Grund von Differenzen in Fragen der Zuständigkeit kümmerte man sich erst kurz vor Fertigstellung um den Erwerb der Urheberrechte - diese wurde von den Erben des Schriftstellers nicht erteilt. So wurde die DEFA-Filmfassung nur sehr selten gezeigt, und wenn, dann nur mit Ausnahmegenehmigung. Bis 2014 war "Der kleine Prinz" lediglich zweimal öffentlich zu sehen. Anfang 2015 wurden die Rechte am Werk von Saint-Exupéry frei, sodass dieses nachdenklich-charmante "Märchen für Erwachsene" wieder gezeigt und ausgiebig bewundert werden kann.
Schauspieler: Horst Schulze, Jürgen Holtz, Eberhard Esche, Fred Düren, Klaus Piontek, Christel Bodenstein, Wolfgang Heinz, Inge Keller; Regie: Konrad Wolf; Montage: Christa Helwig; Vorlage: Antoine de Saint-Exupéry; Drehbuch: Angel Wagenstein; Kamera: Günter Marczinkowsky Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zürich, Mitte der 50er-Jahre: Der junge, schüchterne Lehrer Ernst Ostertag wird Mitglied der Schweizer Schwulenorganisation DER KREIS. Er lernt dort den Travestie-Star Röbi Rapp kennen - und verliebt sich unsterblich in ihn.
Röbi und Ernst erleben die Blütezeit und Zerschlagung der Organisation, die europaweit als Wegbereiter der schwulen Emanzipation gilt. Ernst muss sich dabei zwischen seiner bürgerlichen Existenz und dem Bekenntnis zur Homosexualität entscheiden, für Röbi geht es um die erste seriöse Liebesbeziehung. Jene Liebesbeziehung, die ein ganzes Leben lang halten wird.
Der Film blickt von der Gegenwart zurück in jene Vergangenheit, in der die "Mutter" der europäischen Homosexuellenorganisationen ihre Blütezeit erlebt und dann langsam niedergeht. Während die Repressionen gegenüber Schwulen in Zürich immer massiver werden, kämpfen zwei junge, sehr unterschiedliche Männer um ihre Liebe und - zusammen mit ihren Freunden - um die Rechte der Schwulen.
Schauspieler: Matthias Hungerbühler, Antoine Monot Jr., Anatole Taubman, Peter Jecklin, Sebastian Ledesma, Babett Arens, Sven Schelker, Marie Leuenberger; Drehbuch: Urs Frey, Stefan Haupt; Regie: Stefan Haupt; Produktion: Urs Frey Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
Der sorbisch-deutsche Schriftsteller Erwin Strittmatter (1912-1994) schuf mit seiner autobiografischen Romantrilogie "Der Laden" (1983/1987/1992) ein herausragendes Werk der deutschsprachigen Literatur. Regisseur Jo Baier und sein Kameramann Gernot Roll (äHeimat') verfilmten den Roman einfühlsam.
1927 in Spremberg. Esau hat Freunde in der Schule gefunden und etwas Neues entdeckt: Mädchen. Trotzdem plagt ihn das Heimweh nach seinem Dorf. Er führt ein eher tristes Dasein in der Souterrain-Wohnung unter dem Lyzeum, beim Hausmeister-Ehepaar Mina und Juro Baltin, den Freunden der Mutter.
Schauspieler: Carmen-Maja Antoni, Natalia Wörner, Dagmar Manzel, Martin Benrath, Bastian Trost, Arnd Klawitter, Jörg Schüttauf, Ole Brandmeyer, Martina Gedeck, Cosma Shiva Hagen; Kamera: Gernot Roll; Produktion: Cooky Ziesche, Thorsten Klein; Vorlage: Erwin Strittmatter; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Montage: Clara Fabry; Regie: Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
Der sorbisch-deutsche Schriftsteller Erwin Strittmatter (1912-1994) schuf mit seiner autobiografischen Romantrilogie "Der Laden" (1983/1987/1992) ein herausragendes Werk der deutschsprachigen Literatur. Regisseur Jo Baier und sein Kameramann Gernot Roll (äHeimat') verfilmten den Roman einfühlsam.
Man kehrt, wenn man lange unterwegs war, nicht mehr an den gleichen Ort zurück, der einmal Heimat war - diese schmerzliche Erfahrung macht Esau, als er 1946 aus dem Krieg in sein Dorf zurückkehrt, getrieben von der Sehnsucht, wieder Geborgenheit zu finden. Aber nichts ist, wie es einmal war.
Schauspieler: Cosma Shiva Hagen, Martin Benrath, Jörg Schüttauf, Martina Gedeck, Ole Brandmeyer, Dagmar Manzel, Natalia Wörner, Bastian Trost, Arnd Klawitter, Carmen-Maja Antoni; Kamera: Gernot Roll; Produktion: Thorsten Klein, Cooky Ziesche; Montage: Clara Fabry; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff; Vorlage: Erwin Strittmatter; Regie: Jo Baier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
Der sorbisch-deutsche Schriftsteller Erwin Strittmatter (1912-1994) schuf mit seiner autobiografischen Romantrilogie "Der Laden" (1983/1987/1992) ein herausragendes Werk der deutschsprachigen Literatur. Regisseur Jo Baier und sein Kameramann Gernot Roll (äHeimat') verfilmten den Roman einfühlsam.
Im Juni 1919 zog die Familie Matt in das kleine Dorf Bossdom in der Niederlausitz nahe der deutsch-polnischen Grenze. Dort eröffnet sie einen Gemischtwarenladen mit eigener Bäckerei. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der neunjährige Esau Matt, der ein aufmerksamer Beobachter seines Familien- und Dorflebens ist.
Schauspieler: Martina Gedeck, Cosma Shiva Hagen, Martin Benrath, Natalia Wörner, Arnd Klawitter, Carmen-Maja Antoni, Bastian Trost, Jörg Schüttauf, Dagmar Manzel, Ole Brandmeyer; Montage: Clara Fabry; Produktion: Thorsten Klein, Cooky Ziesche; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Vorlage: Erwin Strittmatter; Regie: Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff; Kamera: Gernot Roll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer Vorstadtdisco lernt Nelly (Isabelle Huppert), eine junge bürgerliche Frau, den charmanten Herumtreiber Louis, genannt Loulou (Gérard Depardieu), kennen. In ihrer Beziehung zu André (Guy Marchand), einem gut situierten Besitzer einer Werbeagentur, findet sie keine Erfüllung. Der unbeschwerte Lebenskünstler Loulou dagegen war bereits im Gefängnis und hält sich mit Gelegenheitseinbrüchen über Wasser. Nelly ist fasziniert von dem unkonventionellen Typ, der ihre Sehnsüchte nach einem weniger spießigen Leben verkörpert. Sie verlässt André und stürzt sich in das Abenteuer. Doch alles ändert sich, als sie plötzlich schwanger ist und mit den sozialen Verhältnissen Loulous konfrontiert wird...
Produktion: Klaus Hellwig, Yves Gasser; Kamera: Jacques Loiseleux, Pierre-William Glenn; Schauspieler: Isabelle Huppert, Guy Marchand, Bernard Tronczak, Jacqueline Dufranne, Frédérique Cerbonnet, Gérard Depardieu, Humbert Balsan, Christian Boucher, Willy Safar; Montage: Yann Dedet; Regie: Maurice Pialat; Drehbuch: Maurice Pialat Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor über 5.000 Jahren lebt der Steinzeitmensch Kelab (Jürgen Vorgel) mit seiner Familie und seinem Stamm friedlich in den Ötztaler Alpen. Als er eines Tages von der Jagd zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Siedlung überfallen wurde und der ganze Stamm mitsamt seiner Frau (Susanne Wüst) und seinem Sohn ermordet wurde - auch das Heiligtum der Gemeinschaft wurde geraubt. Getrieben von Schmerz und Wut hat Kelab nur noch ein Ziel - Vergeltung!
Kelab folgt den Spuren der Täter. Auf seiner Odyssee durch das Gebirge ist er den Gefahren der Natur ausgesetzt. Schließlich steht Kelab nicht nur den Mördern seiner Familie, sondern auch sich selbst gegenüber. Wird er seinem Drang nach Rache nachgeben und selbst zum Täter? Oder gelingt es ihm, den ewigen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen?
Drehbuch: Felix Randau; Kamera: Jakub Bejnarowicz; Schauspieler: Axel Stein, Sabin Tambrea, Jürgen Vogel, André Hennicke, Violetta Schurawlow, Susanne Wuest; Produktion: Andreas Pichler, Jan Krüger; Regie: Felix Randau; Musik: Beat Solèr; Montage: Vessela Martschewski Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Am 3. Mai 1945, wenige Tage vor Kriegende, wird die in der Lübecker Bucht liegende "Cap Arcona" mit mehreren Tausend KZ-Häftlingen an Bord von alliierten Flugzeugen beschossen und sinkt. Unter den wenigen hundert Überlebenden ist auch Erwin Geschonneck, der später in der DDR ein gefeierter Schauspieler wird.
"Der Mann von der Cap Arcona" ist ein Spielfilm des von der kommunistischen Staatspartei SED kontrollierten DDR-Fernsehens aus dem Jahr 1982. Mit Erwin Geschonneck in der Hauptrolle kritisiert der Film den westdeutschen Umgang mit der NS-Vergangenheit.
Die von Geschonneck gespielte fiktive Hauptfigur des Films trägt den Namen Erwin Gregorek und weist vielfältige Anleihen an Geschonnecks Biografie auf. Die auffälligste Parallele: Geschonnecks Alter Ego hat den Untergang der Cap Arcona überlebt und ist ein über die Grenzen der DDR hinaus bekannter Schauspieler geworden. Anfang der 1980er Jahre passiert der mit Altersmilde und viel Geduld ausgestattete Gregorek die innerdeutsche Grenze von Ost nach West. Eine Hamburger Produktionsfirma möchte einen Film über die Cap Arcona drehen und Gregorek für die Hauptrolle gewinnen.
Am bereits vorbereiteten Set des Films trifft Gregorek auf Kunzig, ein - ebenfalls fiktives - überlebendes Mitglied der Cap-Arcona-Crew. Gregorek konfrontiert Kunzig: Hätte er als Kapitänleutnant auf seinem Schiff weiße Fahnen gehisst, wäre der Tod so vieler Unschuldiger vielleicht vermeidbar gewesen. Kunzig erfreut sich einer guten Pension und ertränkt sein möglicherweise schlechtes Gewissen in erlesenen hochprozentigen Getränken.
Auch mit Bazulis, dem noch jungen Regisseur des geplanten Cap-Arcona-Films gerät Gregorek in Dissens. Denn dieser sieht tatenlos zu, dass gleich mehrere westdeutsche Medien infame Lügen über den Gast aus der DDR verbreiten - und gibt wider besseres Wissen dem Drang seines reichen Geldgebers nach einer Story mit gut verkäuflichen, seichten Sensationen nach.
Auf der Seite des Guten dagegen steht Nina, Tochter zweier Mit-Überlebender von der Cap Arcona. Die junge Hamburgerin gehört zu einem kommunistischen Freundeskreis und hält die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach. Gregoreks Hoffnung liegt außerdem auf dem jungen Regie-Assistenten Toni, der im Gegensatz zu seinem Chef Bazulis noch nicht von Geldgier und Opportunismus verdorben ist. Toni erfährt von Gregorek grausige Details über den Kindermord der SS am Bullenhuser Damm. Ein Ereignis, das Harry Bazulis nicht für filmwürdig hält.
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Wie der Untergang der Cap Arcona ist auch der im Film angesprochene Mord an 20 jüdischen Kindern am Bullenhuser Damm schreckliche historische Realität. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 entledigten sich SS-Ärzte und anderes SS-Personal dieser Gruppe Kinder sowie ihrer Betreuer, um Spuren brutaler medizinischer Experimente zu verwischen. Ein Teil der Täter wurde 1946 in Prozessen des britischen Militärgerichts - den sogenannten Curiohaus-Prozessen zu Hamburg - verurteilt und hingerichtet.
Keinen Bezug nimmt "Der Mann von der Cap Arcona" auf die ebenfalls reale Erinnerungsarbeit der Vereinigung "Kinder vom Bullenhuser Damm", die zum Zeitpunkt der Entstehung des "Mann von der Cap Arcona" bereits sichtbare Früchte getragen hatte. Der unter anderem für den STERN tätige Journalist Günther Schwarberg und seine Frau, die Rechtsanwältin Barbara Hüsing, hatten umfassend zu Tat, Tätern und Opfern recherchiert und in ganz Europa Angehörige der ermordeten Kinder ausfindig gemacht. Mit zahlreichen Mitstreiter*innen erreichten sie die Einrichtung einer Gedenkstätte am Ort des Geschehens. Diese Arbeit, wie auch ihre hoch berechtigte Kritik daran, dass dem mutmaßlichen Mittäter Arnold Strippel noch immer kein Prozess gemacht worden war, fand in Westdeutschland großes mediales Echo.
Strippel lebte Anfang der 1980er Jahre in Frankfurt / Main. Ein Haupttäter, der KZ-Arzt Kurt Heißmeyer, praktizierte nach Kriegsende jahrelang als Arzt in der DDR. Obwohl laut Informationen der heutigen KZ-Gedenkstätte Neuengamme bereits 1948 erste Hinweise auf seine Vergangenheit auftauchten, wurde er erst 1963 verhaftet und durch ein Magdeburger Gericht zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt.
Schauspieler: Erwin Geschonneck, Roman Kaminski, Manfred Zetzsche, Gert Gütschow, Vít Olmer, Wilhelm Koch-Hooge, Bohumil Vávra, Klaus Manchen, Barbara Schnitzler, Jana Brezková; Drehbuch: Werner Bergmann, Lothar Bellag, Hermann Herlinghaus; Regie: Lothar Bellag; Montage: Bärbel Bauersfeld; Kamera: Werner Bergmann; Musik: Bernd Wefelmeyer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Hungernde Menschen aus Afrika beschließen, nach Europa zu ziehen, um dort Zuflucht zu finden. Auf ihrem Marsch schließen sich ihnen immer mehr Menschen an. Eine Völkerwanderung entsteht, die die Europäische Gemeinschaft an ihre Grenzen bringt. Systematik: DVD Umfang: ca. 93 min. Altersfreigabe: ab 12 Jahren Standort: DVD MAR EAN: 4260080324663
Inhalt: Wortkarg und verschlossen ist der knapp 40-jährige Bildhauer Herbert Kemmel, seine Werke sollen für sich sprechen. Mit seiner Frau Gisi und seinem Sohn Michael lebt er am Rande von Berlin in dörflicher Atmosphäre. Wenn er im Atelier arbeitet, vergisst er alles um sich herum, die Familie zieht da den Kürzeren. Gern kommen Nachbarn zu Besuch, aber die meisten reagieren verunsichert auf Kemmels Kunst oder dessen Gedanken über den Krieg, den er noch selbst erlebt hat. An Kriegsverbrechen, wie in der Schlucht von Babi Jar, will er künstlerisch erinnern. Auch die Bauersfrauen, die den Entwurf zu einer Relief-Auftragsarbeit begutachten sollen, wissen nicht recht, was sie sagen sollen. Zur Einweihung bitten sie ausgerechnet Kemmel, eine Rede zu halten. Als dieser extra dafür anreist, kann er sein Relief im Ort nicht entdecken - denn es ist im Feuerwehrturm abgestellt. Schwierigkeiten hat er auch mit einem ehemaligen Wismut-Arbeiter, den er zunächst vergeblich bittet, ihm Modell zu sitzen. Eine Ausnahme ist da ein junges Paar, das, obwohl es in Kürze sein erstes Kind erwartet, gern eine Zeichnung des Künstlers erwerben will. Als Kemmel wieder in seinem thüringischen Heimatdorf zu Besuch ist, schlägt er seinem ehemaligen Fußballverein vor, für sie ein Denkmal zu entwerfen. Lange sucht Kemmel nach dem richtigen Motiv, tastet sich heran und gestaltet - einen nackten Läufer.
Das direkt nach "Goya" gedrehte, gelungene Gegenwartswerk beschäftigt sich erneut mit der widerspruchsvollen Situation des Künstlers in der Gesellschaft. Vorbild ist nun der Bildhauer Werner Stötzer, der im Film den Bürgermeister spielt. Mit einer subjektiven Handkamera und überzeugenden Darstellern - allen voran Kurt Böwe - gelingt eine authentische Atmosphäre, die dem Zuschauer auch viel über ein untergegangenes Land erzählt. Persönliche Erfahrungen von Konrad Wolf sind ebenso in den Film eingeflossen, so z.B. eine Anspielung auf seinen knapp 15 Jahre unter Verschluss gehaltenen Wismut-Film "Sonnensucher".
Kamera: Werner Bergmann; Schauspieler: Martin Trettau, Reimar Johannes Baur, Andreas Schmid, Kurt Böwe, Ute Lubosch, Erika Pelikowsky, Ursula Werner, Dieter Mann, Rolf Hoppe, Ursula Karusseit; Musik: Karl-Ernst Sasse; Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf; Montage: Evelyn Carow; Regie: Konrad Wolf Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der jüdische Erfolgsregisseur Cornfield kehrt in den 80er Jahren aus den USA nach Deutschland zurück. Hier hat er vor 45 Jahren als einer von 13 jüdischen Komparsen in einem antisemitischen Propagandafilm mitgewirkt. Als Gegenleistung wurde ihm und seinen Freunden die Freiheit versprochen. Das Versprechen wurde jedoch nie eingehalten und der junge Cornfield beging aus Angst einen Fehler, der ihn sein Leben lang verfolgte: Er verriet einen Freund und machte sich so mitschuldig an dessen Tod. Von seinem schlechten Gewissen geplagt will Cornfield einen Dokumentarfilm über die Umstände der damaligen Ereignisse drehen und auf diese Weise seine Schuld sühnen.
Schauspieler: Matthias Habich, Alexandra Stewart, Charles Regnier, Katharina Thalbach, Fritz Marquardt, Karin Baal, George Tabori, Michael Morris, Tony Curtis; Regie: Thomas Brasch; Kamera: Axel Block; Produktion: Joachim von Vietinghoff, George Reinhart; Drehbuch: Jurek Becker, Thomas Brasch; Montage: Tanja Schmidbauer; Musik: Günther Fischer Standort: Filmfriend Streamingdienst
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